Märchenhaftes und Klassiker: Ausblick auf Festspielsaison

märchenhaftes und klassiker: ausblick auf festspielsaison

Szene aus dem Musical «Aschenputtel» von den Brüder Grimm Festspielen 2023 in Hanau.

Ernste Dramen, heitere Komödien, beschwingte Musicals: In zahlreichen Spielorten in ganz Hessen locken Festspiele jedes Jahr Zehntausende Menschen vor die Bühnen. Und auch in der bevorstehenden Saison wartet ein vielfältiges Angebot und die eine oder andere Neuerung aufs Publikum. Ein Blick auf drei der besucherstärksten Festspiele in Hessen, in denen sowohl Theaterstücke als auch Musicals auf die Bühne gebracht werden:

Bad Hersfeld – Mit den Promis über den roten Teppich

Der bundesweit wohl bekannteste hessische Festspielort Bad Hersfeld wird in diesem Jahr nach Angaben von Intendant Joern Hinkel das erste Theater im deutschsprachigen Raum stellen, das das Musical «A Chorus Line» in einer eigenständigen Inszenierung und Choreographie auf die Bühne bringen dürfe. Bisher hätten Regie und Tänze von der originalen Broadway-Fassung übernommen werden müssen, weshalb in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch keine Neu-Inszenierung zu sehen gewesen sei.

Eröffnet werden die Festspiele aber mit dem Bertolt-Brecht-Klassiker «Die Dreigroschenoper». Und bei der Premiere am 21. Juni wird es eine Neuheit geben: Erstmals werden auch nicht geladene Gäste die Möglichkeit haben, gemeinsam mit den vielen Prominenten über den roten Teppich zu schreiten. Danach können sie sich bei der Premierenfeier unter die Schauspielerinnen und Schauspieler mischen. Die Festspiele bieten dafür ein extra «Erlebnis-Paket» an, das allerdings nicht online, sondern ausschließlich vor Ort oder per Telefon und Mail gebucht werden kann.

Gezeigt werden im Festspielsommer außerdem die Komödie «Der Vorname», das Schauspiel «Wie im Himmel» und das Kindertheaterstück «Das kleine Gespenst».

Hanau – «Die Gänsemagd» als Weltpremiere im Jubiläumsjahr

Für die Brüder Grimm Festspiele Hanau ist 2024 ein besonderes Jahr, denn sie feiern ihr 40-jähriges Jubiläum. Bis zur Eröffnung am 10. Mai mit der Weltpremiere des Musicals «Die Gänsemagd» soll mit Ausstellungen in der Hanauer Innenstadt an vergangene Aufführungen erinnert werden. Außerdem stehen auf dem Spielplan die Stücke «Sterntaler» und «Der gestiefelte Kater». In der Reihe «Grimm Zeitgenossen» zeigen die Festspiele den Shakespeare-Klassiker «Romeo und Julia» in der Übersetzung von August Schlegel (1767-1845) sowie das Bühnenstück «Tschick».

Die Festspiele in der Geburtsstadt der Brüder Grimm wollen in diesem Jahr Geld in die Anschaffung einer «zeitgemäßen und langlebigen Bühne» investieren, die jährlich wiederverwendet werden kann. Durch das Aluminium-Bühnensystem können nach Worten von Intendant Jeroen Coppens Ressourcen geschont und künftig das jährliche Budget für den Bühnenbau entlastet werden. Außerdem wollen die Festspiel-Macher ein im vergangenen Jahr gestartetes Projekt für Hörgeschädigte ausbauen. Dabei kann der Originalton der Aufführung mit einer besonderen Technik direkt auf Hörgeräte übertragen werden.

Bad Vilbel – Frauenpower in der Wasserburg

Rund 250 Vorstellungen und elf Inszenierungen wird es vom 2. Mai bis 8. September bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel geben. Dazu gehören das Musical «Tootsie» sowie die ausschließlich mit Frauen besetzte Kriminalkomödie «Die acht Frauen». Auch bei der Revue «Sekretärinnen» mit Schlagern rund um die Bürowelt werden ausschließlich Frauen auf der Bühne zu sehen sein. Zwei Publikumserfolge der vergangenen Saison werden erneut aufgeführt: der Musical-Klassiker «My Fair Lady» und das Schauspiel «Der Club der toten Dichter».

Wie in Hanau will auch das Festspiel-Team in Bad Vilbel beim Bühnenbau Ressourcen schonen. Dazu soll aus ökologischen Gründen zunehmend auf wieder einsetzbare Alu-Elemente als nicht-sichtbare Teile der Bühnenbilder gesetzt werden, wie die Festspielleitung erklärte. Die Außenanlage der Wasserburg soll aufgewertet und umgestaltet werden, um den Platz für die Gastronomie zu erweitern. Außerdem soll der Neubau der Theaterwerkstätten einschließlich Schneiderei, Probebühnen und Lagermöglichkeiten für den Fundus in Angriff genommen werden.

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