Auf Kosten der Prämienzahlenden: Lungenliga macht mit Beatmungsgeräten Millionen

Wegen einer absurden Praxis zahlen Krankenkassen viel zu viel für die Behandlung von Patienten mit Schlafstörung. Für die Lungenliga ist das Geschäft lukrativ.

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Lungenliga macht mit Beatmungsgeräten Millionen

Es ist eine Maschine, die Leben retten kann. Patientinnen und Patienten, die unter Schlafapnoe leiden, also im Schlaf plötzliche Atemaussetzer haben, sind in der Nacht auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Diese CPAP-Geräte (Continuous Positive Airway Pressure, auf Deutsch: kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck) werden meist vermietet, Marktführer ist die Schweizer Lungenliga.

Für die Non-Profit-Organisation ist die Vermietung ein Millionengeschäft, wie Recherchen der Tamedia-Zeitungen zeigen.

Denn viele Patientinnen und Patienten brauchen das Gerät über längere Zeit, oft über Jahre. Bei ihnen wäre es viel günstiger, würden sie es kaufen, statt zu mieten. Die Zeitungen berichten von einem Mann, dessen Krankenkasse über 6000 Franken Mietkosten verrechnet wurden. Der Kaufpreis: rund 1000 Franken.

Ein anderer Betroffener erzählt, er habe bei seiner Krankenkasse richtiggehend dafür kämpfen müssen, das Gerät nicht mieten, sondern kaufen zu können – obwohl die Kasse damit laut eigenen Angaben 30’000 Franken sparte.

Lieber vermieten statt verkaufen

Eine Auswertung der Krankenkasse CSS, dem grössten Grundversicherer der Schweiz, zeigt, dass in den vergangenen 12 Jahren über 38’000 Versicherte ein CPAP-Gerät gemietet haben. Nur rund 2800-mal wurde ein Kauf abgerechnet.

Die Geräte lassen sich über Ärzte und Medizinalfirmen beziehen. Der grösste Player im Verleih von CPAP-Geräten ist laut dem Bericht jedoch die Lungenliga. Der Verleih von Geräten für die Heimtherapie soll bei den Kantonalverbänden teilweise bis 80 Prozent der Erträge ausmachen.

Die Lungenliga Aargau beispielsweise verdiente mit der Vermietung von Beatmungsgeräten 2022 8,8 Millionen Franken. Die Lungenligen erhalten die Geräte teilweise zu einem Spezialpreis, womit das Leihgeschäft noch lukrativer wird.

Verhandlungen laufen

Die Lungenliga betont, dass sämtlicher Gewinn für Vereinszwecke eingesetzt würden. Sie wehrt sich gegenüber den Tamedia-Zeitungen gegen den Vorwurf, übertriebene Profite zu scheffeln. Denn der Entscheid, ob ein Gerät gekauft oder gemietet werde, werde nicht von ihr, sondern in Absprache zwischen Patient und Ärztin getroffen. Die Miettarife legt zudem das Bundesamt für Gesundheit fest.

Allerdings empfehlen die regionalen Lungenligen eher das Mietmodell, weil man den Patientinnen und Patienten damit Beratung und aktive Betreuung anbieten könnten.

Verhandlungen zwischen der CSS und die Lungenliga laufen seit Jahren – bisher ohne Ergebnis. Die Rechnung für den Abrechnungs-Irrsinn berappen die Prämienzahlerinnen und -zahler. (lha)

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