Aus für Edel-Thai in Tiergarten: Kin Dee schließt

Schon wieder macht ein Spitzenrestaurant dicht. Diesmal ist es das „Kin Dee“, in dem die Autodidaktin Dalad Kambhu regionale Produkte mit Thai-Aromen kreativ kombiniert.

aus für edel-thai in tiergarten: kin dee schließt

Dalad Kambhu vom Restaurant Kin Dee

Schon wieder ein Restaurant, in dem originell und mit hohem Anspruch gekocht wird, das seine Türen demnächst für immer schließen wird. Diesmal ist vom „Kin Dee“ die Rede, dem Fine-Dining-Thai von Dalad Kambhu in Tiergarten. Am Wochenende postete das Team die Neuigkeit auf Instagram.

Die Autodidaktin am Herd wuchs in Bangkok auf, kam über New York, wo sie neben Ihrem Wirtschafts-Studium und Model-Job einen Supper Club veranstaltete, nach Berlin. Hier eröffnete sie mit der Grill-Royal-Gruppe das smarte „Kin Dee“ in Tiergarten.

Dort kocht Kambhu eine elegante Thai-Küche mit regionalen Produkten, schon mal mit fordernder Schärfe und immer mit dem handwerklichen Ehrgeiz, die oft aufwändigen Würzpasten selbst zu machen, die die Basis für viele Gerichte wie das Massaman Curry bilden. Rund 80 Prozent der Produkte, die sie verwendet, kauft sie regional ein, aus Thailand importiert sie vor allem Kräuter wie Zitronengras, Thai-Basilikum oder Chili. Thailändische Gäste würden bei im „Kin Dee“ also für sie durchaus exotische Zutaten wie Kohlrabi, Spargel oder Rhabarber mit vertrauten Aromen ihrer Heimat auf den Teller bekommen.

Dieses originelle Konzept brachte ihr 2019 sogar einen Michelin-Stern ein – durchaus überraschend, denn einerseits tut sich der Michelin in Deutschland oft schwer mit Länderküchen, andererseits lebt die Küche des „Kin Dee“ weniger von handwerklicher Akkuratesse und exklusiven Produkten wie andere Fine Dining-Restaurants.

Das „Kin Dee“ blieb sich auch mit Stern treu, hielt das Menü vergleichsweise günstig und konnte immer wieder mit originellen neuen Gerichten punkten. Insofern war es gleich wieder eine Überraschung, als der Stern 2023 wieder aberkannt wurde. So etwas passiert höchst selten – jedenfalls ohne, dass es einen Konzeptwechsel gibt.

Die Welle an Geschäftsaufgaben in der Berliner Gastronomie rollt also weiter, vor allem im Fine Dining Bereich. Letztes Jahr schraubten Sterneläden wir das „Cordo“, „Richard“ oder das „Irma la Douce“ ihr Konzept auf Bistro um, Läden wir das „Frühsammers“, „NoName“ und „Lode & Stijn“ schlossen, das ehrgeizige „Ernst“ wird Ende des Jahres Geschichte sein.

Im „Kin Dee“ kann man noch bis zum 31. Mai essen. Ein Restaurant, das fehlen wird.

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