"Jetzt gehört ihm diese Liga"

Der Clásico zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona sorgt für Schlagzeilen. Während Madrid nach dem Sieg frühzeitig zum Meister ernannt wird, findet man in England einen neuen König.

“Jetzt gehört ihm diese Liga”

Er hat am Sonntag wieder einmal für jede Menge Aufmerksamkeit gesorgt: Der Clásico zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Die Mannschaft von DFB-Star Toni Kroos kämpfte sich zwei Mal nach Rückstand zurück und siegte am Ende vor heimischer Kulisse mit 3:2.

Jude Bellingham erzielte in der 91. Minute das späte Siegtor – und wurde im Anschluss von der englischen Presse zum neuen „König des Clásico“ ernannt. Dank des Sieges ist den Königlichen der erneute Gewinn der Meisterschaft in La Liga nun so gut wie sicher.

Zudem wurden die Schlagzeilen von einem Phantomtor bestimmt. Da es in Spanien keine Torlinientechnik gibt, konnte nicht mit Sicherheit überprüft werden, ob der Ball nach dem Schuss von Youngster Lamine Yamal in vollem Umfang über der Linie war. Die Pressestimmen im Überblick.

Spanien

Marca: „Real Madrid gewinnt praktisch mit dem allerletzten Schuss des Spiels die Meisterschaft, und natürlich war es Jude Bellingham, der das Santiago Bernabéu und Millionen Menschen weltweit in Ekstase versetzte, während der Engländer die Herzen der Katalanen brach.“

AS: „Das Programm war klar: Für Barca war es ein Krieg und für Madrid eine Schlacht. Also stellte Xavi das Beste auf, was er hatte, und Ancelotti das Frischeste. […] Barca tat wenig, um sich zu entfalten, hatte aber aus jeder Ecke eine gute Gelegenheit. Bei einer wurde La Ligas Hartnäckigkeit, auf die Torlinientechnik zu verzichten, entlarvt. […] Das Hin und Her war ein Spektakel. […] Barca ging zweimal in Führung, aber Madrid konnte sich wieder aufrappeln und Bellingham setzte dem Titelgewinn endgültig ein Ende.“

Mundo Deportivo: Barca verabschiedete sich im Bernabéu aus (dem Meisterschaftskampf in; Anm. d. Red.) La Liga. Mit elf Punkten Rückstand auf Madrid und 18 noch zu vergeben, ist der Abstand groß. Zu der Inkonstanz von Barca in der ersten Hälfte der Saison, gesellte sich eine Reihe von Schiedsrichterleistungen mit vielsagenden Entscheidungen. Und das ist auch die Realität. Allein in den beiden Klassikern hätte sich die Geschichte sehr ändern können. […] Barca hätte (ohne die entsprechenden Schiedsrichterentscheidungen; Anm. d. Red.) wahrscheinlich beide Klassiker gewonnen, anstatt sie zu verlieren. Sie hätten 76 Punkte und nicht 70, und Madrid hätte 75 Punkte und nicht 81.“

El Mundo: „Barça befindet sich irgendwo zwischen deprimiert und verzweifelt. Der Sieg im Bernabéu war die einzige Möglichkeit, den Rest der Saison nicht in eine Qual zu verwandeln. Er (der Klub; Anm. d. Red.) kann sich zu Recht oder zu Unrecht über den Elfmeter oder die Torlinie im Bernabéu beschweren, aber das ist kein Alibi für die Fehler.“

England

Daily Mail: „Jude Bellingham erzielte das Siegtor, als Real Madrid den Clásico mit 3-2 gewann. (…) Am Bellingham-Motor gibt es keinen Aus-Schalter – die Beine wissen einfach nicht, wann sie aufhören sollen zu laufen und er hatte das letzte Wort. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der englische Mittelfeldspieler in seiner ersten Saison zum La Liga-Champion gekrönt wird.“

Goal: „Ein Hoch auf Jude Bellingham, den König des Clásico! Der englische Mittelfeldspieler ist noch nicht lange dabei, aber er hat bereits einen großen Einfluss auf Spaniens größte Rivalität. Am Sonntag (…) hatte er seinen bisher größten Moment, als er ein chaotisches, oft umstrittenes Spiel mit einem dramatischen späten Siegtreffer zum 3:2-Sieg beendete.“

The Times: „Bellingham schlägt wieder zu und entscheidet den Clásico… und das Titelrennen. Gegen den Zweitplatzierten Barcelona konnten sie zweimal einen Rückstand aufholen und gewannen mit 3:2. Der Lieferant der späten Pointe? Wer sonst als Jude Bellingham, der zum Spieler des Jahres der spanischen Liga gewählt wurde? Sein Tor in der 91. Minute ist das 21. in seiner Debütsaison für Madrid. Barcelona wird sich über das von ihnen vermutete ‚Geistertor‘ in der ersten Halbzeit ärgern.“

The Guardian: „Er war damit aufgewachsen, diese Spiele zu sehen, diese Nächte, diese Liga; jetzt gehörte sie ihm. Bellingham hat den Madrilenen einen 3:2-Sieg beschert, mit dem sie sechs Spiele vor Schluss elf Punkte Vorsprung haben. Das Bernabéu skandierte seinen Namen und stimmte dann ein Lied an. Meister, Meister, sangen sie, und sie werden es auch sein.“

ESPN: „Jude Bellingham erzielte einen späten Siegtreffer, als Real Madrid Barcelona in einer spannenden Ausgabe von El Clásico mit 3:2 besiegte. […] Barca hätte zwar noch vor der Halbzeit in Führung gehen können, aber da es in LaLiga keine Torlinientechnologie gibt, wurde der Schuss von Lamine Yamal als nicht über der Ziellinie gewertet.“

Italien

Gazzetta dello Sport: „Die Blaugrana liegen mit Christensen und Lopez zweimal vorne. Ancelottis Team erholt sich zweimal durch Strafstöße von Vinícius Júnior und Lucas Vázquez und schafft dann dank des englischen Phänomens die Wende. Für die Katalanen bleibt auch der bittere Beigeschmack des Phantomtores von Yamal.“

Corriere della Sera: „Es passierte alles im Clásico im Bernabéu, mit Yamal als großartigem Protagonisten in verschiedenen Episoden. Das Aufsehenerregende stellt den inakzeptablen Mangel an Torlinientechnologie in den Vordergrund.“

Frankreich

L‘Équipe: „Nach zwei Rückständen kam Real Madrid zurück, gewann gegen den FC Barcelona (3:2) und führt LaLiga mit elf Punkten Vorsprung an. Das Treffen war auch durch ein Tor gekennzeichnet, das Barça aufgrund der fehlenden Torlinientechnologie nicht gewährt wurde.“

    Le Parisien: „Dank Bellingham gewinnt Real den Clásico und kommt dem Titel näher. In einem Spiel, das von de Jongs Verletzung und dem nicht anerkannten Tor von Yamal geprägt war, lieferten sich die beiden Rivalen ein hartes Duell, bis Jude Bellingham ganz am Ende des Spiels den befreienden Treffer erzielte.“

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