Archäologie: Speiseplan der Römer aufgedeckt – Wein besonders wichtig

archäologie: speiseplan der römer aufgedeckt – wein besonders wichtig

Foods eaten by Roman soldiers, fruit, eggs, grains, and bread in terracotta pots and jugs with knives and spoons on table || Mindestpreis 10 Euro

Was aßen die alten Römer? Wie wurde das Essen bei den Römern zubereitet, und wie schmeckte es? Der Beantwortung dieser Fragen widmet sich der Archäologe Giorgio Franchetti, Spezialist im Bereich altrömischer Ernährung. Anhand von Berichten römischer Historiker und Autoren rekonstruiert der Experte haargenau, mit welchen Zutaten in der Antike gekocht wurde.

Gemeinsam mit der „Archäo-Köchin“ Cristina Conte bietet Franchetti Menüs nach römischen Originalrezepten, die Gästen im Rahmen von Themenabenden angeboten werden. Über die gastronomischen Vorlieben in der Antike hat Giorgio Franchetti außerdem einen Essay mit dem Titel „Essen mit den alten Römern“ veröffentlicht. Das Werk enthält Geschichten, Anekdoten und viele Rezepte aus der antiken Gastronomie.

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Sie haben mit der „Archäo-Köchin“ Cristina Conte 124 Rezepte der römischen Antike rekonstruiert. Was waren denn die Lieblingsspeisen im alten Rom?

Giorgio Franchetti: Die Ernährung war vor allem zu Beginn der Geschichte Roms überwiegend vegetarisch. Gemüse war in den typischen Mahlzeiten so präsent, dass Plautus, der zwischen der zweiten Hälfte des 3. und dem Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. lebte, die Römer als „Kräuteresser“ bezeichnete. Autoren wie Plautus, Cato, Horaz ermöglichen es uns nicht nur, eine vollständige Liste der Gemüsesorten zu erstellen, die auf den Tischen der Römer vorzufinden waren, sondern auch eine wichtige Tatsache festzustellen: Die Römer neigten dazu, Lebensmittel ungeordnet zu mischen.

Das Hauptnahrungsmittel war lange Zeit Getreide, vor allem Dinkel, aus dessen gemahlenen Körnern Mehl gewonnen wurde. Lange Zeit war nicht Brot, sondern „Polta“ – wie der Historiker Plinius erzählt, eine Art von Brei aus Dinkel – die Hauptmahlzeit. Der Polta-Konsum war so verbreitet, dass Plautus die Römer als „Pultiphagonides“, als „Polta-Esser“ bezeichnete. Dieser Brei wurde im Pultarium hergestellt, einem speziellen Gefäß, in das das Mehl geschüttet wurde.

Waren die Römer Vegetarier?

Franchetti: Zu Beginn der Geschichte Roms lebten sie vor allem von Landwirtschaft und von dem, was sie sammeln konnten. Mit den Eroberungen, insbesondere ab dem Zweiten Punischen Krieg, wurde die Ernährung vielfältiger. Äpfel, Feigen, Weintrauben, Nüsse und Datteln, die von den südlichen Ländern des Mittelmeerraums importiert wurden, spielten eine sehr wichtige Rolle für die Diät der alten Römer, wie auch viele Fresken in Pompeji bezeugen. Vor allem Granatäpfel, die im ganzen Mittelmeerraum präsent sind, waren beliebt. Eine Besonderheit ist, dass die Römer in einigen ihrer Gerichte oft Fleisch und Fisch vermischten. Eine Spezialität war auch eine Kombination aus einer Art von Schinken und Feigen, sowie das Myrtatum, eine Wurst.

Einfache Gerichte aus alltäglichen Zutaten

Können Sie uns ein typisches Gericht auf den Tischen der antiken Römer beschreiben?

Franchetti: Die Römer schlemmten mit einem köstlichen Käsekuchen mit Honigkruste namens Savillum, von dem man annimmt, dass er der eigentliche Vorläufer des modernen Cheesecakes nach amerikanischem Vorbild ist. Es war ein Kuchen, der mit einfachen, alltäglichen Zutaten hergestellt wurde: Ziegenmilch, Honig und Eiern. Dank dem Historiker Cato kennen wir sogar die genauen Mengenang…

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