Handball-EM: Deutschland verliert Spiel um Platz drei und verpasst direkte Olympia-Qualifikation

Kein Happy End bei der Heim-EM: Die DHB-Auswahl hat im Spiel um Bronze das Nachsehen und damit die direkte Qualifikation für Olympia verpasst. Der Platz geht an Schweden, das sich bei seinem Torwart bedanken darf.

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Handball-EM: Deutschland verliert Spiel um Platz drei und verpasst direkte Olympia-Qualifikation

Sechs Tore Rückstand zur Pause, am Ende mächtig aufgeholt, aber ohne Erfolg: Die deutschen Handballer haben sich mit einer Niederlage von der Heim-Europameisterschaft verabschiedet. Im Spiel um Platz drei unterlag die DHB-Auswahl gegen Schweden 31:34 (12:18). Überragender Spieler in der Kölner Halle war der schwedische Torhüter Andreas Palicka. Am 37-Jährigen war besonders in der ersten Hälfte kaum Vorbeikommen, insgesamt kam er auf 19 Paraden.

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Damit steht fest, dass sich die DHB-Auswahl über ein Olympia-Qualifikationsturnier im März einen Platz bei den Sommerspielen in Paris sichern muss. Schweden ist durch den Sieg direkt für Olympia qualifiziert, ebenso wie Frankreich und Dänemark, die ab 17.30 Uhr im Finale um den EM-Titel spielen.

Die Partie begann mit einem inzwischen vertrauten Bild: einer spektakulären Parade von DHB-Keeper Andreas Wolff, der kurz vor Anwurf als einer der besten Spieler der EM geehrt worden war und im All-Star-Team der Endrunde steht. Auch Deutschlands Spielmacher Juri Knorr hat es in diese Auswahl geschafft. Mit vier Fehlwürfen bei vier Versuchen erwischte Knorr anschließend eine schwache erste Hälfte.

Die Schweden hatten in einem spannenden Halbfinale gegen Frankreich in der Verlängerung unglücklich verloren. Davon zeigten sie sich aber nicht beeindruckt, in der zwölften Minute zogen sie gegen die DHB-Auswahl mit einem Vier-Tore-Vorsprung erstmals davon. Das lag auch an Torwartlegende Palicka, der zeitweise über 60 Prozent der Bälle auf sein Tor abwehren konnte.

In der 17. Minute wurde es still in der Kölner Halle, das Spiel musste wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne unterbrochen werden. Auch die Mannschaftsärzte beider Teams eilten herbei. Nach einigen Minuten war in der ARD-Fernsehübertragung zu sehen, wie der deutsche Teamarzt den Daumen in die Höhe streckte und Entwarnung gab. Kurz darauf ging die Partie weiter.

Die deutsche Mannschaft war nach dem großen Einsatz im Halbfinale gegen Dänemark nicht wiederzuerkennen, vielleicht hatte das auch zu viel Kraft gekostet. Im Angriff fehlte es immer wieder an Ideen und Bewegung, auch Wolff war kein Faktor und wurde gegen Ende der ersten Hälfte durch David Späth ersetzt. Es half alles nichts: 12:18 war der Pausenstand.

Die DHB-Auswahl steckte nicht auf und verkürzte den Rückstand zwischenzeitlich auf nur noch ein Tor. Doch die Schweden waren stark im Eins-gegen-Eins, spielten im Angriff immer wieder mit einem siebten Feldspieler und ohne Torhüter – das war schwer zu verteidigen. Und dann war da auch noch Palicka, der in der Endphase erneut glänzend hielt.

Noch vor dem Olympia-Qualifikationsturnier könnte im Februar eine richtungsweisende Entscheidung fallen. Dann will die DHB-Spitze über die Zukunft von Bundestrainer Alfred Gíslason entscheiden, dessen Vertrag in diesem Jahr ausläuft. Dem Vernehmen nach stehen die Zeichen auf Vertragsverlängerung mit dem 64-Jährigen, der mit dem Halbfinaleinzug das EM-Mindestziel erreicht hat.

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