US-Wirtschaft wächst überraschend stark

Plus 3,3 Prozent: Das Bruttoinlandsprodukt der USA hat von Oktober bis Dezember satt zugelegt. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

US-Wirtschaft wächst überraschend stark

Die US-Wirtschaft ist im Herbst stärker gewachsen als gedacht. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal hochgerechnet aufs Jahr um 3,3 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten im Schnitt mit zwei Prozent mehr gerechnet. Das Wachstum folgt auf ein Plus von 4,9 Prozent im Sommerquartal.

Der Anstieg stand den Daten zufolge auf breiter Basis. Er wurde von den Konsumausgaben der privaten Haushalte, den Exporten, den Staatsausgaben und den Unternehmensinvestitionen getragen. Auch die Lagerhaltung der Unternehmen trug positiv zur Entwicklung bei – es wurde mehr auf Halde produziert.

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Volkswirte zeigten sich positiv überrascht. «Anzeichen für ein Abrutschen in eine Rezession liefern die Daten nicht», kommentierten Christoph Balz und Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Vielmehr erhöhe sich das Risiko, dass der Inflationsdruck wieder zunehme. In den vergangenen Monaten war die Teuerung rückläufig.

Die US-Zentralbank Fed dürfte es angesichts des robusten Wachstums mit Zinssenkungen nicht allzu eilig haben. «Wir halten weiterhin die Marktspekulationen auf einen ersten Schritt bereits im März für ungerechtfertigt», sagte Ökonom Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg. An den Börsen werden für dieses Jahr bis zu sechs Zinssenkungen erwartet. Fachleute und Notenbanker sehen die Erwartungen meist als übertrieben an.

US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird darauf verzichtet, weshalb die Wachstumszahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.