Spaziergänger fotografieren in der Flora Krokusse.
Vogelgezwitscher, bunte Blüten und Sonnenstrahlen: Zum meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März ist die Natur auf wärmere Zeiten eingestellt. Am frühen Morgen singen Vögel, um ihre Reviere zu markieren. Derzeit seien Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig und Meisen zu hören, berichtet ein Vogel-Experte des Naturschutzbundes Nabu in Münster. Wenn das Wetter stabil bleibt, starten die Vögel nach seinen Worten früh mit dem Nestbau. Und haben damit einen Vorteil gegenüber den Zugvögeln. Denn noch sind Mönchsgrasmücke, Mauersegler und Schwalben nicht eingeflogen.
Von einem frühen Frühling spricht Thomas Hövelmann, der Leiter des Bundesfachausschusses Botanik bei Nabu. Das sehr milde und feuchte Wetter der vergangenen Wochen habe der Natur einen Schub gegeben. Derzeit blühen unter anderem Märzveilchen und Huflattich. Eventuelle Fröste seien für an die Witterung angepasste heimische Arten kein Problem, sagt Hövelmann. Derzeit sei die Natur etwa zwei Wochen weiter als im langjährigen Mittel.
Im Phänologischen Garten des Landesumweltamts Lanuv in Essen ist der Frühling eingezogen: Dort steht ein Mandelbaum in rosa Blüte. «Wir sind schon recht früh unterwegs in diesem Jahr», sagt Katja Hombrecher, die beim Lanuv für die beiden Gärten in Essen und Recklinghausen zuständig ist. In den 2007 und 2008 angelegten Gärten wachsen Dutzende Sträucher, Bäume und Obstgehölze. Ihre Entwicklung wird das ganze Jahr über genau beobachtet – als Indikator für den Klimawandel.
In der Phänologie werden zehn verschiedene Jahreszeiten unterschieden. Mit der Apfelblüte beginnt der sogenannte Vollfrühling. Der Frühsommer ist erreicht, wenn der Holunder blüht. So geht es bis zum Blattfall der Stieleiche, der den Winter einläutet. Nicht in jedem Jahr startet die Blüte so früh. 2023 hatte das Frühjahr verspätet begonnen. Es war zu kalt.
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