Symrise: CEO Heinz-Jürgen Bertram geht in Rente, Jean-Yves Parisot übernimmt

Nach 15 Jahren an der Spitze gibt Heinz-Jürgen Bertram seinen Posten als Symrise-CEO ab, um in den Ruhestand zu gehen. Der Manager führte den Konzern aus der Finanzkrise und sorgte für kräftiges Wachstum. Sein Nachfolger steht bereits fest.

symrise: ceo heinz-jürgen bertram geht in rente, jean-yves parisot übernimmt

Symrise: CEO Heinz-Jürgen Bertram geht in Rente, Jean-Yves Parisot übernimmt

Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen, Symrise, steht vor einem Führungswechsel. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Heinz-Jürgen Bertram (65) tritt ab und geht in den Ruhestand, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag überraschend im niedersächsischen Holzminden mit. Bertrams Vertrag sollte ursprünglich Ende Oktober 2025 auslaufen. Sein Nachfolger wird Jean-Yves Parisot (60), der das Amt mit Ablauf des 31. März übernehmen werde. Der Kurs der Aktie geriet mit den Nachrichten zunächst deutlicher unter Druck, dämmte das Minus dann aber auf 1,2 Prozent ein.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab zu übergeben, sodass Jean-Yves Parisot nun das nächste Kapitel der Unternehmensgeschichte schreiben kann“, sagte Bertram laut Mitteilung. Parisot ist seit 2016 Mitglied des Vorstands.

Bertram habe das Produktportfolio von Symrise auf eine breite Basis gestellt, und das Unternehmen mit strategischen Zukäufen in wichtigen Wachstumssegmenten nachhaltig gestärkt, sagte Aufsichtsratsmitglied Michael König (60) laut Mitteilung.

Auch Investoren schätzen Bertram sehr. Er leitet Symrise seit August 2009, war davor aber schon einige Jahre im Unternehmen. Der Manager führte den Konzern aus der Finanzkrise und trieb das Wachstum seither beständig voran, auch mit vielen Übernahmen. Der Aktienkurs stieg unter Bertram um rund 700 Prozent.

Parisot, der „natürliche Nachfolger“

Schon vor der letzten Vertragsverlängerung mit Bertram im Jahr 2021 hatte Analyst Thomas Swoboda von der französischen Bank Société Générale darauf hingewiesen, dass Parisot eine Art „natürlicher“ Nachfolger für Bertram wäre.

Parisot hatte früher den Lieferanten in der Lebensmittel-, Tiernahrungs- und kosmetischen Industrie Diana geführt, den Symrise 2014 übernommen hatte, um seine Stellung in den Märkten zu stärken und die Aktivitäten in den Tierfuttermarkt hinein auszubauen. Sein Vertrag wurde nun bis Ende September 2028 verlängert.

Mittlerweile ist das Geschäft mit Tierfutterzusätzen einer der wesentlichen Wachstumstreiber von Symrise, wenngleich es hier zuletzt etwas hakte. Das liegt aber vor allem daran, dass Kunden ihre während der Pandemie teils über Gebühr aufgefüllten Lagerbestände zuletzt erst einmal reduzierten.

Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research hatte denn auch im Dezember in Reaktion auf eine Abwertung von Lagerbeständen sowie eine Senkung des Margenausblicks für 2023 durch Symrise erst einmal nur wenig Grund zur Sorge gesehen. Ein Großteil des Gegenwindes für die Profitabilität – wie etwa Wertberichtigungen auf Lagerbestände im Bereich Tierfutter – seien vorübergehender Natur. Bedenklicher wäre allerdings eine andauernde Schwäche des Segments Aroma Molecules rund um Inhaltsstoffe für Duft und Geschmack.

Wie genau es 2023 gelaufen ist und wie es 2024 laufen soll, werden Bertram und Parisot am kommenden Mittwoch bei der Vorlage der Jahreszahlen erläutern.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World