Kritik an Scholz nach Putins Drohung: „Wie ein Kindergärtner, der Kindern sagt, sie sollen nicht mit Steinen werfen“

kritik an scholz nach putins drohung: „wie ein kindergärtner, der kindern sagt, sie sollen nicht mit steinen werfen“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fährt am Montag auf einem gepanzerten Militärfahrzeug während der litauisch-deutschen Militärübung „Grand Quadriga“ auf einem Truppenübungsplatz in Pabrade, nördlich der Hauptstadt Vilnius.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist für seine Reaktion auf die jüngsten Drohungen aus Moskau in die Kritik geraten. „Zur von Russland angekündigten Atomübung: Es ist immer wieder wichtig, deutlich zu sagen, dass Nuklearwaffen in diesem Krieg nicht eingesetzt werden dürfen“, hatte Scholz am Montagabend im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) geschrieben und somit auf eine vorherige Ankündigung des Kremls reagiert. Für seine Wortmeldung erntete Scholz auch aus den Reihen der eigenen Ampel-Koalition schnell deutlichen Widerspruch.

„Es ist vor allem immer wieder wichtig, zu betonen, dass man nicht immer wieder auf das Narrativ von Putin hereinfallen und es sich zu eigen machen darf“, erklärte FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Niemand wolle den Einsatz von Nuklearwaffen, führte die Düsseldorferin aus. „Aber mit solchen Statements schwächt man nur die Verteidigung von Freiheit und Demokratie“, fügte sie an und signalisierte Zustimmung für den Kurs des Bundesverteidigungsministeriums.

Kritik an Kanzler Scholz: „Nicht auf das Narrativ von Putin hereinfallen“

Das Ministerium von Boris Pistorius (SPD) hatte zuvor erklärt, es sehe in Russlands geplanter Atomübung „keine neue Situation“ und verzichtete auf einen weiteren Kommentar. Moskaus Drohungen zu ignorieren, sei „genau die richtige Reaktion“ lobte der Politikwissenschaftler Carlo Masala Pistorius‘ Kurs.

Kritik an der Reaktion des Kanzlers kam derweil auch vom verteidigungspolitischen Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Florian Hahn. „Das wird Putin sicher beeindrucken“, kommentierte der CSU-Politiker Scholz‘ Wortmeldung.

Olaf Scholz reagiert auf Putins Säbelrasseln: „In die Falle Russlands getappt“

Aber auch in der Kanzlerpartei wurde Kritik laut. „Und wieder einmal sind wir in die Falle Russlands getappt“, schrieb Jan Claas Behrends. Zusammen mit anderen SPD-Historikern hatte Behrends die Russland-Politik von Scholz zuletzt bereits in einem Brief an die Parteiführung kritisiert.

International fielen die Reaktionen für den Bundeskanzler unterdessen noch schroffer aus. „Wie verloren ist der Westen, wenn der deutsche Bundeskanzler auf die jüngsten atomaren Erpressungsdrohungen des mörderischen russischen Diktators wie ein Kindergärtner reagiert, der den Kindern sagt, sie sollen nicht mit Steinen werfen“, schoss der russische Schachgroßmeister Garry Kasparow bei X gegen Scholz. „Unglaublich“, fügte der Kremlkritiker an.

„Jemand im Kanzleramt möge bitte den deutschen Bundeskanzler beraten“

Bei Politikwissenschaftlern und Russland-Experte herrschte derweil mitunter Fassungslosigkeit. „Ich weiß gar nicht, wie ich darauf reagieren soll“, kommentierte der Militärexperte Fabian Hoffmann die Antwort des Kanzlers auf Putins Säbelrasseln bei X. „Jemand im Kanzleramt möge bitte den deutschen Bundeskanzler beraten, wie er sich auf der internationalen Bühne präsentieren soll, insbesondere in Bezug auf die nukleare Abschreckung“, fügte Hoffmann an.

Anderswo flüchtete man sich in offenen Sarkasmus. „Warum ist eigentlich zuvor noch niemand auf die Idee gekommen, Russland zu sagen, dass es keinen Atomkrieg anzetteln soll?“, spottete der britische Russland-Experte Ian Garner. „Ich bin froh, dass wir das geklärt haben“, kommentierte derweil der amerikanische Politologe Ian Bremmer bissig den Allgemeinplatz des Kanzlers.

Eindeutige Signale: Medwedew droht mal wieder mit Atomschlägen

Moskau hatte den Tag vor Putins bereits fünfter Amtseinführung am Dienstag für eindeutige Signale genutzt. Fast als wollte der Kremlchef die Marschroute für seine nächste Amtszeit deutlich machen, verkündete der Kreml zunächst, Putin habe eine Atomübung angeordnet, drohte später mit Angriffen auf britische Militärziele und ließ schließlich Dmitri Medwedew eine seiner wütenden Tiraden loslassen.

Der russische Sicherheitsratsvize und ehemalige Präsident Russlands drohte kurzerhand mit Atomschlägen auf London, Paris und Washington, sollte der Westen Truppen in die Ukraine entsenden, die Medwedew „das nicht existente Land“ nannte. Der enge Vertraute von Kremlchef Putin ist für seine oftmals mit zahlreichen Beleidigungen versehenen Wutausbrüche seit Kriegsbeginn bekannt geworden.

Putins Drohungen: Russland setzt auf „Selbstabschreckung“ des Westens

Die Drohungen rechtfertige Moskau derweil wie immer seit Kriegsbeginn mit angeblichen Provokationen des Westens. Explizit benannt wurden dabei die Bodentruppen-Gedankenspiele von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und das vom britischen Außenminister David Cameron angedeutete grüne Licht für die Ukraine, britische Waffen gegen Ziele in Russland einzusetzen.

Zuvor hatte Moskau seinen Ton bereits anlässlich des jüngsten US-Hilfspakets für die Ukraine deutlich verschärft. Die Waffenlieferung aus Washington enthält auch ATACMS-Raketen mit großer Reichweite, die der Ukraine neue Angriffsmöglichkeiten insbesondere auf der besetzten Halbinsel Krim eröffnen.

Ähnliche Drohungen bei früheren Lieferungen an die Ukraine blieben stets folgenlos, wie viele Kritiker des Bundeskanzlers am Montag betonten. Den Experten zufolge wolle Moskau mit seiner Propaganda eine „Selbstabschreckung“ im Westen herbeiführen. Die richtige Antwort auf die mitunter schrill vorgetragenen Drohungen sei daher Ignoranz oder Abschreckung.

London schweigt, Washington kritisiert „unverantwortliche Rhetorik“

Die Reaktion von Scholz‘ britischem Amtskollegen Rishi Sunak fiel entsprechend anders aus als die des Kanzlers. Vom englischen Premierminister wurde am Montag zunächst kein Statement zu den Drohungen gegen sein Land bekannt. Auch US-Präsident Joe Biden kommentierte Putins neuste Manöver zunächst nicht.

„Dies ist ein Beispiel für die Art unverantwortlicher Rhetorik, die wir in der Vergangenheit aus Russland gesehen haben“, erklärte allerdings Pentagon-Sprecher Pat Ryder gegenüber Reportern. „Angesichts der aktuellen Sicherheitslage ist sie völlig unangemessen.“

Bewegung bei den russischen Nuklearstreitkräften sei bisher jedoch nicht zu beobachten gewesen, führte der Pentagon-Sprecher aus. „Selbstverständlich werden wir dies weiterhin beobachten“, versicherte Ryder – und fügte an: „Abseits davon ist es einfach nur … unverantwortliche Rhetorik.“

Macron macht einen Schritt zurück: „Wir befinden uns nicht im Krieg mit Russland“

Macron näherte sich in seiner Wortwahl nach zuletzt mehreren Aussagen über die mögliche Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine zu Wochenbeginn unterdessen eher dem Kanzler an. In einer Rede an der Seite des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Paris sagte Macron am Montag: „Wir befinden uns nicht im Krieg mit Russland oder dem russischen Volk, und wir wollen keinen Regimewechsel in Moskau.“

Die Kommunikation der Ukraine-Unterstützer, die bereits in den letzten Wochen die unterschiedlichen Standpunkte in Paris, Berlin und Washington aufgezeigt hatte, bleibt auch in dieser Woche uneindeutig. Im Westen nichts Neues, könnte man fast sagen.

OTHER NEWS

13 minutes ago

Man United co-owner Jim Ratcliffe predicts how Keir Starmer will perform as prime minister

13 minutes ago

Liverpool at risk of destructive £105m double exit as Real Madrid battle Barcelona for top star

13 minutes ago

Goodbye Julia and Four Daughters win big at Critics Awards for Arab Films

13 minutes ago

Dubai's Global Prompt Engineering Championship begins tomorrow, featuring participants from 13 countries

13 minutes ago

DA has failed Western Cape majority, but RISE Mzansi has a plan to bridge divides, says Premier candidate

13 minutes ago

Mavs Fans Surrounded Luka Doncic's Car, Taking Pictures And Autographs After Game 6

13 minutes ago

Tim Robards documents six-hour road trip from hell: 'It started with my daughter needing to crap just as we hit the freeway'

13 minutes ago

Rohit Sharma Breaks Silence, Shares Post 2 Days After Mumbai Indians Last Match In IPL 2024

13 minutes ago

Cannes Conversation With Oliver Stone On New Documentary ‘Lula,’ Hopes For One More Narrative Film & A Sobering Take On Putin & Ukraine

13 minutes ago

New Brunswick man, 35, dead after ATV crash in Rollingdam, RCMP say

16 minutes ago

Ellenbrook knife fight: Police investigating Starbush Crescent altercation between two groups

20 minutes ago

‘I’m glad my brother isn’t alive to see what happened – he loved Treloar’s’

20 minutes ago

Roberto De Zerbi prioritises two Euro giants after Brighton exit; update on Man Utd, Chelsea interest

21 minutes ago

Discussion | Hate Speech Bill | Implications of new legislation on the workplace

21 minutes ago

Tyson Fury could lose half of his £80m prize money from Oleksandr Usyk fight

21 minutes ago

Presidential polls are useless. Will Trump win? Will Biden? Nobody has a crystal ball.

21 minutes ago

'I'm sure he won't come': Rahul Gandhi's 'I am ready' dare to PM Modi for debate

21 minutes ago

I just graduated college. Instead of feeling pride and clarity, I'm fighting hopelessness.

21 minutes ago

MK Party displays power at Orlando Stadium as countdown for crunch elections day begins

22 minutes ago

Van Hollen: 'I do not have concerns' about Biden at debate

22 minutes ago

The Cage: Why Star Trek's Original Pilot Was Killed By NBC - And Why It Came Back

23 minutes ago

Alice Stewart, CNN political commentator, dies at 58

24 minutes ago

‘My Sunshine’ Review: Wistful Ice Dancing Tale Confirms Hiroshi Okuyama As Emerging Japanese Filmmaker – Cannes Film Festival

24 minutes ago

Arthur Irving celebrated at memorial service in Saint John, N.B.

25 minutes ago

Hold on to your wishes — there's a 'Spider in the Well'

27 minutes ago

Alice Stewart dead aged 58: Devastated CNN colleagues mourn 'wonderful' political commentator after sudden death

27 minutes ago

Prosecutors 'are planning to DROP the charges against Scottie Scheffler early next week' - after world No 1's shocking arrest at PGA Championship

28 minutes ago

Pictured: Rageh Omaar is on the road to recovery and enjoying the sunshine as he pops to the shops in sandals a month after he dramatically fell ill on air while presenting ITV's News At Ten

28 minutes ago

Iranian president Ebrahim Raisi is involved in helicopter crash as frantic rescue missions is launched

28 minutes ago

How the Romans plan to conquer the Chelsea Flower Show

28 minutes ago

State's big improvement in response to 'life-threatening' emergencies

29 minutes ago

Tata reaches Port Talbot deal with ESO despite union opposition

29 minutes ago

Greater Manchester police chief defends decision to investigate Angela Rayner

29 minutes ago

‘Exhausted’ Emma Hayes in fairy-tale ending as Chelsea land fifth WSL title in a row

29 minutes ago

Families eyeing faith-based alternatives to Boy Scouts for children

29 minutes ago

Souths-bound Bennett says he won't poach Dolphins guns

29 minutes ago

Migration judgment ‘a victory for human rights’

29 minutes ago

‘One hell of a storm is coming’: Canadian graphic novel about Indigenous identity sparks outrage

29 minutes ago

UK rail faces fight to stay on track as climate crisis erodes routes

29 minutes ago

Jake Gyllenhaal jokes about why it was ‘so great’ to work with Conor McGregor on Road House

Kênh khám phá trải nghiệm của giới trẻ, thế giới du lịch