Cloudflare-Mitarbeiterin filmt sich bei Kündigung – Antwort des CEO macht's nicht besser

cloudflare-mitarbeiterin filmt sich bei kündigung – antwort des ceo macht's nicht besser

Kündigungen sind nie einfach – insbesondere nicht, wenn man den wahren Grund nicht erfährt.

Das Video einer Kündigung geht derzeit so viral, dass sogar der CEO der Firma sich einschaltet. Es wirft die Frage auf, wie eine faire Kündigung auszusehen hat.

Einer Sales-Mitarbeiterin der amerikanischen Tech-Firma Cloudflare wurde im Januar gekündigt. Brittany Pietsch ahnte, was ihm Videoanruf auf sie zukommen wird, eine Arbeitskollegin hatte 30 Minuten zuvor ebenfalls die Kündigung erhalten. Also nahm sie das Gespräch auf Video auf und lud es auf Tiktok hoch.

Die Teilnehmer des Videoanrufs: eine HR-Mitarbeiterin und eine nicht näher vorgestellte Person. Der Mann kommt im Gespräch schnell zum Punkt:

«Wir haben heute eine wichtige Sitzung. Wir haben unsere Leistungsbewertung für das Jahr 2023 abgeschlossen. Hier haben Sie die Erwartungen von Cloudflare an Ihre Leistung nicht erfüllt. Wir haben beschlossen, uns von Ihnen zu trennen.»

Pietsch ist sichtlich irritiert: Sie war nur drei Monate plus die Festtage bei der Firma angestellt und hatte den Eindruck, fleissig gearbeitet zu haben. Warum also die Kündigung? Was genau stimmte an ihrer Leistung nicht? Die beiden bleiben ihr die Antwort schuldig – auch nach mehrmaligem Nachhaken. Sie sagt:

«Ich brauche eine Erklärung, warum ich entlassen werde. Ist es meine Performance, oder dass Cloudflare zu viele Leute angestellt hat, die es sich jetzt nicht mehr leisten kann? Ich hätte es lieber, wenn Sie ehrlich zu mir sind, anstatt irgendeinen Bullshit-Grund zu erfinden.»

Der Cloudflare-Manager weicht aus: «Aus der Sicht des Prozesses sind Ihre Fragen berechtigt. Dieser Call wird nicht der Ort und die Situation sein, wo wir ins Detail gehen». Pietsch antwortete: «Aber wann dann? Wenn es nicht gleich bei meiner Entlassung ist, dann sicher nicht danach, wenn ich nicht mehr Teil des Unternehmens bin.» Die HR-Mitarbeiterin vertröstete Pietsch damit, dass sie sich wieder melden würde.

Der zweite Punkt, der diskutiert wird: Die Person, die erklären könnte, warum Pietsch als zu leistungsschwach eingestuft wurde, ist bei der Kündigung gar nicht anwesend – ihr direkter Vorgesetzte nämlich.

Das Video der Kündigung:

Das Video verbreitete sich in Windeseile auf allen gängigen Social-Media-Plattformen. Auf X kumulierten sich mehrere Millionen Views und löste Diskussionen über «richtige» Kündigungen aus.

CEO antwortet auf X

Am Freitag sah sich der CEO von Cloudflare dann zu einer Antwort gezwungen. Auf X erklärte Matthew Prince, dass sein Unternehmen etwa 40 Leute entliess, was einem normalen Quartal entspreche. Er rechtfertigt die kurze Dauer: «Wenn wir unser Leistungsmanagement richtig machen, können wir oft innerhalb von 3 Monaten oder weniger nach der Einstellung eines Vertriebsmitarbeiters – sogar während den Ferien – sagen, ob er erfolgreich sein wird oder nicht.»

Leider würden sie nicht immer perfekt einstellen. Allerdings versuche Cloudflare, «perfekt» zu entlassen. Prince fährt fort: «In diesem Fall waren wir eindeutig weit davon entfernt, perfekt zu sein.»

Das Video sei für ihn schmerzhaft anzusehen. Die Vorgesetzten sollten immer bei einem Entlassungsgespräch dabei sein, genauso wie das HR. Die Entlassung sollte allerdings nicht an die Personalabteilung ausgelagert werden.

Die Erklärung des CEO:

Prince sagt weiter, dass Mitarbeitende niemals überrascht sein sollten, dass ihnen gekündigt wird. Manchmal passe ein Angestellter eben einfach nicht zum Unternehmen. Das bedeute nicht automatisch, dass diese Person auch ein schlechter Angestellter sei.

Prince endet: «Aber jedes gesunde Unternehmen muss die Leute, die keine Leistung bringen, loswerden. Das war hier nicht der Fehler. Der Fehler war, dass wir nicht freundlicher und menschlicher waren.»

CEO überzeugt viele nicht

Die Erklärung des CEO überzeugt dabei viele nicht. Ständig nur positives Feedback und dann die Kündigung? «Es scheint, als ob Sie nur einen Grund suchen, um Leute wegen einer schlechten Managemententscheidung zu entlassen», heisst es in einem Kommentar.

Auch für Kritik sorgte die Aussage, dass man jemanden nach drei Monaten im Unternehmen beurteilen könne:

Dass der CEO um zwei Uhr nachts auf ein Tiktok antwortet, beweise nur, dass er kein geeignetes Führungsmaterial sei, meint ein anderer User.

Gerechtfertigt oder nicht? Diskutiert’s in den Kommentaren!

(jaw)

Zur Auflockerung: Leute, denen es auf der Arbeit offensichtlich langweilig war

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