Kommentar zu Waffenlieferungen an die Ukraine: Auf Deutschland ist Verlass
HIMARS-Mehrfachraketenwerfer im Juli 2023 in Nordaustraien bei einem amerikanisch-australischen Manöver
Dass Russland am Freitag einen Vorstoß in der Region Charkiw gestartet hat, zeigt noch einmal, wie dringend die Ukraine jede Waffe braucht, die der Westen ihr liefern kann. Drei Mehrfachraketenwerfer kommen jetzt als neue deutsch-amerikanische Hilfe hinzu. Das System vom Typ HIMARS hat der Ukraine schon bisher gute Dienste geleistet.
Der Modus der Lieferung erscheint etwas ungewöhnlich, weil Deutschland für Systeme aus amerikanischen Armeebeständen bezahlt. Aber wenn das schnell geht, ist es eine sinnvolle Lösung. Deutschland selbst hat vom etwas schwereren Raketenwerfer MARS II schon fünf Systeme an die Ukraine geliefert. Da die Bundeswehr einsatzfähig bleiben muss, ist die Kooperation mit Amerika vernünftig.
epa11330778 Ukrainian rescuers work to extinguish a fire at the site of an overnight missile strike on private buildings in Kharkiv, northeastern Ukraine, 10 May 2024, amid the Russian invasion. Kharkiv was hit by an S-300 missile at night, Mayor Ihor Terekhov wrote on telegram. At least two people, a 11-year-old child and a 72-year-old woman, were injured in the attack, according to the head of the Kharkiv Regional Military Administration, Oleg Synegubov. Russian troops entered Ukrainian territory on 24 February 2022, starting a conflict that has provoked destruction and a humanitarian crisis. EPA/SERGEY KOZLOV
Wenn alle so anpacken würden wie Berlin
Wieder erfüllt Deutschland seine Rolle als verlässlicher (und zweitgrößter) Unterstützer der Ukraine. In der hiesigen Taurus-Debatte ist das so sehr aus dem Blick geraten, dass man sich darüber inzwischen selbst im Ausland wundert. Wenn alle europäischen Verbündeten so anpacken würden wie Berlin, dann wäre die Ukraine in den vergangenen Monaten nicht in eine so schwierige militärische Lage geraten.
Mit „strategischer Ambiguität“ ist es jedenfalls nicht getan, wie Macron gerade lernen kann. Die hat Putin nämlich auch im Angebot, wie seine Übung mit taktischen Nuklearwaffen an der Grenze zur Ukraine zeigt. Kriege werden auf dem Schlachtfeld entschieden, nicht am Rednerpult.