Bayern holte de Ligt - und verlor ein Juwel

Juventus Turins früherer Chefscout verrät, wie die Italiener den DFB-Schreck und das frühere Bayern-Talent Kenan Yildiz an Land zogen. Auch der de-Ligt-Deal kam dabei zupass. Anders lief es bei Bellingham und Haaland.

Bayern holte de Ligt – und verlor ein Juwel

Es war ein Hammer ins deutsche Herz! Nachdem Kenan Yildiz bei seinem Startelf-Debüt für die türkische Nationalmannschaft gegen Deutschland (3:2) mit einem Traumtor für Aufsehen gesorgt und damit die Frage befeuert hat, ob der DFB bei ihm geschlafen habe, ist sein Name in aller Munde.

Nun hat Matteo Tognozzi Transfer-Details genannt, wie der 18-Jährige, der den FC Bayern im Juli 2022 nach zehn Jahren verlassen hatte, bei Juventus landete.

„Wir haben Kenan von Bayern München weggeholt, als ihr Sportvorstand Salihamidzic in Turin war, um den de Ligt-Deal abzuschließen“, sagte der ehemalige Chefscout der Alten Dame bei Tuttosport. „Vielleicht riskierten wir damit also, den Deal zu ruinieren.“

Tognozzi, inzwischen Sportdirektor des spanischen Erstligisten FC Granada, fügte an, er habe befürchtet, dass der Vorstoß hinsichtlich Yildiz Auswirkungen auf den Deal von Matthijs de Ligt für mehr als 80 Millionen haben könnte. „Aber zum Glück gab es Gerüchte, dass Kenan nach Barcelona wechseln würde, und wir ließen alle eine Weile daran glauben.“

FC Bayern. So landete Ex-Bayern-Juwel Yildiz bei Juve

Salihamidzic ärgerte sich damals, erklärte in der Bild: „Yildiz ist ein junger talentierter Spieler, den wir gerne weiter auf seinem Weg begleitet hätten. Seinen finanziellen Forderungen konnten und wollten wir allerdings nicht entsprechen.“ Entscheidender war nach SPORT1-Informationen damals aber die Perspektive, die er bei Juve aufgezeigt bekam.

Bei Juventus ist der Youngster nun auf gutem Weg zum Shootingstar, kam bereits fünfmal in der Profi-Mannschaft zum Einsatz.

Nicht zum Zug kamen die Turiner indes bei manch anderem namhaften Akteur – wie zum Beispiel bei Jude Bellingham, was Tognozzi bis heute bedauert: „Wir waren 2019 nah an ihm dran.“

Der heutige Superstar von Real Madrid entschied sich seinerzeit allerdings für ein weiteres Jahr bei Birmingham City, ehe er zu Borussia Dortmund ging

Ähnlich war es weitere Jahre zuvor offenbar bei Erling Haaland verlaufen: „Da waren wir wirklich nur einen Schritt von einem Transfer entfernt, es war im November 2017″, erinnert sich Tognozzi.

Bei Haaland „nur einen Schritt entfernt“

Haaland war für die sogenannte Primavera (Jugendmannschaft) von Juventus vorgesehen – am Ende scheiterte das Vorhaben finanziell, die Juve-Bosse wollten nicht so viel Geld ausgeben.

„Wenige Wochen später hat er (Haaland, Anm. d. Red.) angefangen, für FK Molde zu spielen und zu treffen, dann haben sich alle auf ihn gestürzt“, so Tognozzi.

Schließlich lockte RB Salzburg 2019 den Norweger, ehe Haalands Stern beim BVB richtig aufging und danach Manchester City den Goalgetter verpflichtete.

„Scouts erleben solche Situationen mit Frustration“, so Tognozzi.