KKL sagt Konzert mit Anna Netrebko auf behördlichen Druck ab
Aus Sorge vor Unruhen im Vorfeld der Ukraine-Friedenskonferenz findet das Konzert der umstrittenen Opernsängerin nicht statt. Ihre Nähe zu Wladimir Putin wird ihr erneut zum Verhängnis.
Ihr wird eine Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt, was sie bisher auch nicht dementierte: Die russische Starsopranistin Anna Netrebko.
Der Auftritt der russischen Starsopranistin Anna Netrebko in Luzern wird nicht stattfinden. Am 1. Juni hätte die umstrittene Sängerin, der eine Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt wird, zusammen mit ihrem Mann Yusif Eyvazov im KKL auftreten sollen. Die Veranstaltung werde jedoch wegen Sicherheitsbedenken und aus Sorge vor Unruhen im Vorfeld der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock abgesagt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Die Luzerner Regierung habe Ausschreitungen und Proteste befürchtet. Das KKL Luzern gab bekannt, dass es auf Druck der kantonalen und städtischen Behörden gehandelt habe.
Die Veranstalter, die Good News Productions AG in Zürich, seien erst am Dienstag über die Absage informiert worden und hätten bisher am geplanten Auftritt festgehalten, auch wenn die Luzerner Regierung deutlich machte, dass sie das Konzert nicht unterstützt. Trotz der Absage würden jedoch weiterhin Tickets verkauft. Käuferinnen und Käufer würden möglichst rasch über das weitere Vorgehen informiert.
Netrebko gerät immer wieder in die Kritik, weil sie als Teil von Putins Regime angesehen wird. Sie unterstützte den russischen Präsidenten öffentlich und zeigte sich mit Symbolen der Separatisten in der Ostukraine. Ihre Weigerung, sich von Putin zu distanzieren, und ihre abfällige Haltung gegenüber Kritikern haben zu anhaltenden Debatten über ihre Rolle als Künstlerin und politische Figur geführt.
Trotz dieser Kontroversen plant Netrebko weitere Auftritte, beispielsweise an der Mailänder Scala. Ihr letzter prominenter Auftritt war an den Osterfestspielen in Salzburg. Netrebkos Karriere soll offenbar neu belebt werden, auch wenn sie weiterhin mit Vorwürfen der Propaganda und Unterstützung für das Putin-Regime konfrontiert wird. Die Absage des Konzerts in Luzern markiert einen weiteren Wendepunkt in der turbulenten Karriere der weltbekannten Sopranistin.
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