Ifo-Konjunkturprognose: Deutschland bleibt »Sorgenkind« beim Wirtschaftswachstum

Die globale Wirtschaft wächst laut dem Institut für Wirtschaftsforschung in diesem Jahr wahrscheinlich weniger stark als erwartet. Deutschland gehört demnach zum Schlusslicht im weltweiten Vergleich.

ifo-konjunkturprognose: deutschland bleibt »sorgenkind« beim wirtschaftswachstum

Ifo-Konjunkturprognose: Deutschland bleibt »Sorgenkind« beim Wirtschaftswachstum

Ein starker Aufschwung der Weltwirtschaft wird Experten zufolge auch in diesem Jahr ausbleiben. Die weltweite Wachstumsrate dürfte mit 2,6 Prozent sogar etwas unter dem im vergangenen Jahr erreichten Wert von 2,7 Prozent bleiben, wie aus einer Umfrage des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik hervorgeht.

Deutschland bleibt Expertinnen und Experten zufolge im laufenden Jahr ein »Sorgenkind«: Die Befragten gehen von einer Wachstumsrate von 0,6 Prozent für 2024 aus.

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Für die Eurozone liegt die Prognose bei 1,5 Prozent. »Zwar erwarten die Experten einen leichten Zuwachs der Wirtschaftsleistung, nach dem Rückgang 2023. Doch hinkt Deutschland anderen Ländern weiter hinterher«, sagte Ifo-Forscher Klaus Gründler. Nur für Großbritannien (0,5 Prozent) und Schweden (0,4 Prozent) rechnen die Befragten mit einem noch geringeren Wachstum. Auch für Österreich (0,9 Prozent) und die Schweiz (1,3 Prozent) bleiben die Prognosen eher verhalten.

Deutlich stärkere Zuwächse werden für Spanien (2,0 Prozent), Polen (2,8 Prozent), Irland (2,8 Prozent) und Island (3,3 Prozent) erwartet. Global rechnet die Studie mit besonders hohen Wachstumsraten in Afrika und Asien (je 3,6 Prozent).

Langfristig optimistisch

Etwas optimistischer fällt der Blick auf die mittlere und lange Sicht aus. Für 2025 wird ein weltweites Wachstum von 2,9 Prozent vorausgesagt, für 2027 sogar 3,3 Prozent. Auch für Deutschland rechnen Expertinnen und Experten mittel- bis langfristig mit einer Steigerung der Wachstumsraten, laut Ifo mit 1,2 Prozent (2025) und 1,5 Prozent (2027). Das sei allerdings ein vergleichsweise niedriges Niveau, betonte das Institut.

An der vierteljährlichen Umfrage nahmen nach Ifo-Angaben mehr als 1400 Expertinnen und Experten aus 124 Ländern teil.

Die Umfrage des Ifo deckt sich zu Teilen mit den Wirtschaftsprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Industriestaaten-Organisation (OECD). Sie rechnen jeweils mit 2,9 Prozent und 2,7 Prozent globalem Wachstum.

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