Kein Fernsehen mehr zur EM: Anbieter sperrt TV-Empfang deutscher Haushalte
Kein Fernsehen mehr zur EM: Anbieter sperrt TV-Empfang deutscher Haushalte
Das Ende des Nebenkostenprivilegs fällt genau in die Mitte der Fußball-EM. Es sorgt dafür, dass betroffene Haushalte sich um neue TV-Verträge kümmern müssen. Tun Sie das nicht, kann es zu Sperrungen und schwarzen Bildschirmen kommen. Ein Anbieters sperrt schon jetzt Kabel-TV.
Millionen Haushalte in Deutschland sind vom Ende des Nebenkostenprivilegs betroffen. Kosten für TV-Kabelanschlüsse können nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden. Die gesetzliche Regelung läuft Ende Juni 2024 aus, genau mitten zur Fußball-EM. Das eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten, die man aber auch abwägen und am Ende dann eine TV-Alternative an den Start bringen muss.
CHIP hatte kürzlich darüber berichtet, dass es keine gute Idee ist, ohne TV-Vertrag einfach Kabel-Fernsehen schwarz zu nutzen. Doch eigentlich war die Aussage der Kabelanbieter, dass zwar technische Sperrmöglichkeiten geprüft werden, aber erstmal das Gespräch mit Kunden gesucht werden sollte. Vodafone hat jetzt aber bekannt gegeben, dass man erste Kabelanschlüsse bereits gesperrt hat.
Für viele Fußball-Fans wäre es natürlich ein Unding, wenn in der heißen Phase der EM plötzlich der TV-Bildschirm schwarz bleibt. Das Achtelfinale startet am 29. Juni. Doch Fußball hin oder her, lassen Sie es nicht soweit kommen, dass Ihr TV-Anschluss gesperrt wird.
Vodafone sperrt Fernsehanschlüsse
TV-Fernbedienung
Fast jeder dritte Haushalt in Deutschland muss 2024 einen neuen Vertrag für TV-Versorgung abschließen. Spätestens ab Juli muss man seine Wahl getroffen haben, viele Vermieter sind aber bereits ausgestiegen oder steigen noch Anfang April, Mai oder Juni aus. Mieter müssen also prüfen, ob und wann sie betroffen sind und sich um ihre TV-Versorgung kümmern.
Vodafone stellt klar: Wer weiter über das Kabel fernsehen möchte, muss einen Vertrag mit seinem Kabelnetzbetreiber abschließen – in den meisten Fällen ist dies Vodafone. Sonst droht ein schwarzer Bildschirm.
In mehreren Orten hat Vodafone diese Drohung zuletzt wahr gemacht und Kabelanschlüsse bei Mietern gesperrt. Denn besteht für den Empfang von Kabelfernsehen in bereits umgestellten Wohnobjekten kein Vertrag zwischen Mieter und Vodafone, liegt eine ungerechtfertigte Nutzung vor. Die Deaktivierung von Kabelanschlüssen erfolgt vor Ort durch Techniker – beispielsweise an den Hausverteilern im Keller. Gesperrt wurden schon Anschlüsse in folgenden Städten:
- Aschaffenburg
- Coesfeld
- Detmold
- Essen
- Kamp-Lintfort
- Karlsruhe
- Koblenz
- Konstanz
- Mühltal
- Münster
- Neustadt (Holstein)
- Oldenburg
- Osnabrück
- Paderborn
- Saarbrücken
- Salzwedel
- Schweinfurt
- Tübingen
- Weilburg
Große Änderung beim Kabel-TV 2024
Wie Sie die Sperrung vermeiden
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Haushalte, weiterhin TV zu empfangen.
Es muss aber nicht zu einer Sperrung des TV-Anschlusses kommen. Die Anbieter und auch Vermieter informieren betroffene Mieter schon länger. Jetzt sind die Mieter am Zug. Wenn Sie weiterhin lineares TV schauen wollen, dann brauchen Sie eine Lösung. Hier gibt es kostenlose Angebote für Gelegenheitsnutzer.
Folgende weitere Möglichkeiten gibt es:
- Kabel: Wenn Sie bisher per Kabel Fernsehen geschaut haben und damit zufrieden sind, ist der bequemste Weg, das weiterhin zu tun. Sie müssen dann direkt beim Kabelanbieter, etwa Vodafone, einen Vertrag abschließen.
- TV-Streaming: Fernsehen klappt aber auch per Stream und Dienste wie Sky, Waipu, Zattoo und auch die Telekom mit MagentaTV erhoffen sich viele Kunden, die vom Kabel umsteigen. In der Regel ist es möglich, die TV-Streamer für kurze Zeit kostenlos zu testen. Probieren Sie es ruhig aus, ob das für Sie eine Alternative ist.
- Sat oder Antenne: Die eigene Sat-Schüssel ist für viele Mieter zwar nicht wirklich möglich, aber grundsätzlich sind die klassischen Alternativen zum Kabel auch denkbar. Einfacher als Sat kann man sich auch am Antennen-Fernsehen versuchen.
CHIP meint: Letzter Ausweg TV-Sperre
Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass Vodafone tatsächlich Anschlüsse sperrt. Die Frage ist, was man davon hat, Kunden vor einem schwarzen TV-Bildschirm sitzen zu lassen? Sicher schließen diese Haushalte keinen Vertrag bei Vodafone mehr ab, egal ob für Fernsehen, Handy oder Internet. Wahrscheinlich will der Kabelanbieter Entschlossenheit zeigen und so Nutzer überzeugen, doch lieber einen TV-Vertrag abzuschließen.
Vodafone hat dabei das Recht auf seiner Seite, wir raten betroffen Haushalten trotzdem, jetzt nicht aus Angst vor einer Sperrung heraus vorschnell zu handeln, sondern die verschiedenen Angebote zu vergleichen. Was Sie aber nicht machen sollten: Einfach passiv bleiben.
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