Harald Burkart: Berliner JU-Chef übergibt Amtsgeschäfte kommissarisch an Stellvertreterin

Harald Burkart hat seine politischen Aufgaben offenbar vorübergehend an seine Stellvertreterin abgetreten. Das verkündete die Berliner Junge Union. Der Politiker war jüngst in Verbindung zur AfD gebracht worden.

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Harald Burkart: Berliner JU-Chef übergibt Amtsgeschäfte kommissarisch an Stellvertreterin

Um seine frühere Zugehörigkeit zur AfD wird gerätselt, nun wurde bekannt, dass der Berliner JU-Chef Harald Burkart die Amtsgeschäfte »vorübergehend kommissarisch an seine Stellvertreterin« abgegeben hat. Das teilte die Junge Union Berlin in den sozialen Medien mit. Demnach werde Gjelsime Jonuzi bis auf Weiteres die Aufgaben Burkarts übernehmen.

»Gemeinsam mit dem Landesgeschäftsführer Benjamin Agha wird Gjelsime die Arbeit unserer Jungen Union Berlin nach vorne bringen«, heißt es in dem Post. Der JU Berlin zufolge habe Burkart seine Amtsgeschäfte bereits am 3. April auf seine Stellvertreterin übertragen.

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Am Dienstag hatte zunächst die taz über eine frühere Mitgliedschaft des Berliner JU-Chefs in der AfD berichtet. Der Zeitung zufolge soll Burkart über drei Jahre lang der AfD agehört haben. Kurios dabei: Die Partei gab auf SPIEGEL-Nachfrage widersprüchliche Auskünfte zu Burkarts ehemaliger AfD-Mitgliedschaft. Burkart sei mehr als drei Jahre lang Mitglied in seinem Kreisverband gewesen, sagte der Sprecher des AfD-Kreisverbands Baden-Baden/Rastatt, Joachim Kuhs. Ganz anders äußerte sich ein Pressereferent der AfD-Bundespartei auf die Anfrage des SPIEGEL: Demnach gebe es in der Zentrale keine Angaben zu einer Mitgliedschaft Burkarts, »keine Beiträge, noch nicht einmal ein Mitgliedsantrag«.

Burkart selbst bestreitet, jemals Mitglied in der AfD gewesen zu sein. Er sei »früher kein Mitglied der Partei AfD« gewesen, teilte Burkarts Anwalt mit. 2014 habe der heutige Chef der JU Berlin eine Veranstaltung des damaligen Kandidaten für die Europawahl, Bernd Kölmel, besucht. Dort habe er seine Kontaktdaten hinterlegt, angeblich um einen Newsletter zu erhalten, den er danach sofort wieder abbestellte. Er habe jedoch weder einen Mitgliedsantrag ausgefüllt noch Mitgliedsbeiträge gezahlt.

Burkart ist in seiner Partei keineswegs unumstritten. Erst vor wenigen Monaten hatte der SPIEGEL über eine fragwürdige eine Fotomontage berichtet, die Burkart 2020 in einem parteiinternen WhatsApp-Chat geteilt hatte. Darauf wurde ein Plakat des Kinofilms »Der Untergang« verfremdet. Darauf zu sehen: die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Rolle des Adolf Hitler.

Burkart selbst hatte behauptet, dass mit dem Foto keine politische Aussage verbunden gewesen sei. Die Berliner CDU hatte daraufhin erwogen, wegen parteischädigenden Verhaltens Ordnungsmaßnahmen gegen Burkart zu verhängen.

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