Kanzler ärgert Rentendebatte: Scholz: "Deutschland ist kein Freizeitpark"
Während der Koalitionspartner FDP ein Ende der Rente mit 63 fordert und die CDU für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters in ihr Grundsatzprogramm schreibt, weist der Kanzler derlei Forderungen strikt zurück. Auch jüngere Menschen bräuchten Verlässlichkeit, sagt Scholz.
Scholz warnt vor Verunsicherung durch immer neue Debatten um das Renteneintrittsalter.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Forderungen nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters eine Absage erteilt. “Noch nie haben Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so viele Stunden gearbeitet wie im vorigen Jahr”, sagte er in einem vom Bundespresseamt veröffentlichten Podcast. “Deshalb ärgert es mich, wenn manche abschätzig vom ‘Freizeitpark Deutschland’ reden. Oder wenn gefordert wird, das Renteneintrittsalter anzuheben”, betonte der SPD-Politiker. Für ihn sei es eine Frage des Anstands, denen, die schon lange gearbeitet hätten, nicht den verdienten Ruhestand streitig zu machen. “Und auch die Jüngeren, die am Anfang ihres Berufslebens stehen, haben das Recht zu wissen, wie lange sie arbeiten müssen.”
Deutsche arbeiten mehr, schaffen aber wenigerDies dürfte auch als Antwort an den Koalitionspartner FDP zu verstehen sein. Die hatte auf ihrem Bundesparteitag unlängst einen Zwölf-Punkte-Plan vorgelegt, in dem unter anderem die Abschaffung der Rente mit 63 für langjährig Versicherte gefordert wird. SPD und Grüne lehnen das ab. Die CDU spricht sich in ihrem neuen Grundsatzprogramm dafür aus, das Renteneintrittsalter an die Entwicklung der Lebenserwartung zu koppeln.
Deutsche arbeiten mehr, schaffen aber weniger
Dies dürfte auch als Antwort an den Koalitionspartner FDP zu verstehen sein. Die hatte auf ihrem Bundesparteitag unlängst einen Zwölf-Punkte-Plan vorgelegt, in dem unter anderem die Abschaffung der Rente mit 63 für langjährig Versicherte gefordert wird. SPD und Grüne lehnen das ab. Die CDU spricht sich in ihrem neuen Grundsatzprogramm dafür aus, das Renteneintrittsalter an die Entwicklung der Lebenserwartung zu koppeln.
Über 46 Millionen Frauen und Männer in Deutschland seien derzeit erwerbstätig – mehr als je zuvor, betonte Scholz. Dazu kämen über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner, die viele Jahre hart gearbeitet hätten. “Sie alle, ihre Leistung und ihr Fleiß verdienen Respekt”, erklärte der Kanzler. Die beste Garantie für gute Löhne seien und blieben gute Tarifverträge. Gute Tarifabschlüsse sorgten dafür, dass viele Beschäftigte nun endlich wieder mehr Geld in der Tasche hätten. “Experten sagen uns für dieses Jahr sogar ein besonders großes Plus voraus: durchschnittlich rund 5 Prozent bei den Löhnen”, hob Scholz hervor. Zudem stiegen zum 1. Juli auch die Renten, und zwar einheitlich in Ost und West. “Auch das ist eine Frage des Respekts vor jahrelanger Arbeit”, betonte Scholz.
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