Massimo Rivola: "Kann es kaum erwarten, dass Trackhouse uns schlägt"

In den Büros von Trackhouse Racing waren die vergangenen Monate eine hektische Phase. Praktisch aus dem Nichts heraus musste die Struktur aufgebaut werden, in der Miguel Oliveira und Raul Fernandez in der Saison 2024 der Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft antreten.

Das Trackhouse-Team als zweites Aprilia-Team in der MotoGP-Klasse wurde auf dem wankenden Sand aufgebaut, den RNF und CryptoDATA hinterlassen hatten. Nach und nach ist Stabilität eingekehrt in eine Umgebung, in der man in ständiger Ungewissheit lebte und in der man nun aufatmen kann.

Wenn es neben den Mitarbeitern jemanden gibt, der sich über die eingekehrte Ruhe freut, dann ist es Aprilia. Der italienische Hersteller hat in Trackhouse einen der wichtigsten Partner gewonnen, die man sich vorstellen kann, um auf dem nordamerikanischen Markt zu wachsen.

 

Die Firma von Justin Marks ist entschlossen, für das MotoGP-Rennen an diesem Wochenende auf dem Circuit of The Americas in Austin umfangreich die Werbetrommel zu rühren, um der MotoGP-Szene die Aufmerksamkeit zu geben, die sie in den USA bislang noch nicht hat.

Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola begrüßt die vor einigen Monaten getroffene Vereinbarung, welche das Werk in Noale dazu verpflichtet, seine Werksmotorräder vom Typ Aprilia RS-GP für die nächsten Saisons an das US-Team zu liefern. Die Dauer wurde bei Bekanntgabe der Zusammenarbeit nicht genannt.

Carlos Ezpeleta, Massimo Rivola, Justin Marks, Dan Rossomondo

Geburt von Trackhouse-Aprilia im Dezember 2023 mit Massimo Rivola (2.v.l.) und Justin Marks (2.v.r.)

Foto: Aprilia

“Es ist äußerst wertvoll für uns, auf Trackhouse zählen zu können. Ihr Einfluss wird bei der Entwicklung der RS-GP von entscheidender Bedeutung sein”, sagt Rivola am Telefon gegenüber Motorsport.com Spanien.

Obwohl laut Vertrag zwischen Trackhouse und Aprilia für Miguel Oliveira und Raul Fernandez die Motorräder der neuesten Spezifikation – der Aprilia RS-GP24 – vorgesehen sind, hat der Mangel an Zeit dazu geführt, dass bisher einzig der Portugiese mit dem 2024er-Motorrad antritt. Sein spanischer Teamkollege hingegen sitzt auf einer Aprilia RS-GP des Jahrgangs 2023.

Trotz des guten Willens und der besten Absichten ist der Auftakt in die Saison für Trackhouse nicht so gut verlaufen wie man es sich erhofft hatte. Nach den ersten beiden Rennwochenenden ist Oliveiras neunter Platz aus Portimao sein bestes Ergebnis. Fernandez in Trackhouse-Farben hat noch keinen Punkt erzielt und befindet sich daher am Ende der WM-Tabelle.

Rivola freilich ist vom Potenzial des Teams absolut überzeugt. Er hofft sogar, dass es dem Aprilia-Werksteam über kurz oder lang ernsthaft Konkurrenz machen wird. “Der Einstieg von Trackhouse ist eine riesige Chance, die beste für jede Marke. Es ist ein sehr ehrgeiziges Team. Ich kann es kaum erwarten, dass Trackhouse uns schlägt”, sagt Rivola. Seine Erklärung: “Denn das würde bedeuten, dass wir es besser hätten machen können. Wenn man vorankommen will, ist der Wettbewerb die Basis für alles.”

Die Welt des Grand-Prix-Sports ist ein Ökosystem, in dem gewissermaßen eine natürliche Auslese herrscht. Rivola, der mit seiner umfangreichen Erfahrung aus der Formel 1 (sowohl bei Toro Rosso als auch bei Ferrari) nun in seinem sechsten Jahr an der Spitze der Rennabteilung von Aprilia steht, ist in dieser Welt professionell aufgewachsen. Daher ist er mit den positiven Aspekten des Wettbewerbs bestens vertraut.

So sagt Rivola über Davide Brivio, der seit wenigen Wochen das Trackhouse-Team in der Motorrad-WM als Teamchef leitet: “Ich gehöre zu den Leuten, die die Verpflichtung von Davide Brivio unterstützt haben. Sein Lebenslauf spricht für sich. Ich arbeite gerne mit Leuten zusammen, die so fähig sind wie er und die potenziell noch besser sein können als ich. Das ist die Philosophie, die im ganzen Team gelten soll.”

Davide Brivio

Davide Brivio wurde im Februar als Teamchef von Trackhouse präsentiert

Foto: Motorsport Images

Bevor Trackhouse die Verpflichtung von Brivio bestätigte, gab es Berichte, dass der ehemalige Suzuki-Teammanager, der die vergangenen Jahre bei Alpine in der Formel 1 verbrachte, zu Honda wechseln könnte. Gerade deshalb glauben einige, dass die Position, die er jetzt innehat, mittelfristig nicht zu seinen Ambitionen passen könnte.

Rivola sieht das anders. Er sagt: “Ich habe ausdrücklich darum gebeten, dass Davide mittelfristig angestellt wird, nicht kurzfristig. Ich möchte, dass er an unserer Seite ist, um Trackhouse und Aprilia voranzubringen. Ich habe dafür gesorgt, dass die Befürchtung, er könnte weggehen, ausgeräumt wurde.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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