Israel: Menschen streiken aus Solidarität mit Geiseln der Hamas

Tausende Menschen haben Schweigeminuten abgehalten, Unternehmer und Arbeitnehmer streikten für mehr als eineinhalb Stunden: 100 Tage nach den Angriffen vom 7. Oktober hofft Israel noch immer auf eine Rückkehr der Geiseln.

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Israel: Menschen streiken aus Solidarität mit Geiseln der Hamas

Einen Tag lang sollen die Kundgebungen in Tel Aviv andauern: Hunderte israelische Unternehmen sind am Sonntag als Zeichen der Solidarität mit mehr als 130 Geiseln im Gazastreifen in einen 100 Minuten langen Streik getreten. Sie folgten damit einem Aufruf des Dachverbands der Gewerkschaften (Histadrut), am 100. Tag nach den Angriffen der Hamas und anderer radikaler Gruppen auf Israel.

Für Angehörige der Geiseln markiert der Tag offenbar ein lang anhaltendes, kollektives Trauma, in vielen Aufrufen fand sich die Zahl 100 wieder. Zu Beginn einer Kundgebung im Zentrum der Stadt schwiegen Tausende von Teilnehmern und Teilnehmerinnen und Unterstützern exakt 100 Sekunden lang.

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Histadrut-Chef Arnon Ben-David sagte bei der Kundgebung: »Manchmal stehe ich morgens auf und frage mich: Ist das wirklich passiert am 7. Oktober?« Israel befinde sich »mitten in einem schrecklichen Traum, und ich will aus diesem schrecklichen Traum aufwachen und ein neues Israel schaffen«, sagte er. »Wir streiken heute, um gemeinsam daran zu arbeiten, das Land Israel neu aufzubauen. Wir werden alles wieder aufbauen, was sie versucht haben zu zerstören, und es besser machen.«

Massive Angriffe im Gazastreifen

Nach Schätzung Israels werden noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, die Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet verschleppt hatten. Etwa zwei Dutzend davon sind vermutlich nicht mehr am Leben.

Israel reagierte auf das Massaker mit mehr als 1200 Toten und die Entführung von mehr als 200 Menschen mit massiven Angriffen im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei bisher mehr als 23.800 Menschen getötet. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

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