Börse: Dax dreht ins Minus, China-Börsen beflügelt vom möglichen Rettungspaket

Nach anfänglichen Gewinnen rutscht der deutsche Leitindex ins Minus. In China stützt ein Bericht über ein milliardenschweres Rettungspaket für den Kapitalmarkt die Börsen.

Börse: Dax dreht ins Minus, China-Börsen beflügelt vom möglichen Rettungspaket

Nach einem erfreulichen Wochenauftakt und Gewinnen zum Börsenstart ist der Dax ins Minus abgerutscht. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex 0,2 Prozent tiefer auf 16.710 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es hingegen um 0,01 Prozent nach oben auf 25.750 Zähler. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 sank um 0,3 Prozent.

Anleger richten ihre Blicke weiter nach New York, wo sich der Rekordlauf am Vorabend mit etwas weniger Tempo fortsetzte. Dort warten Anleger auf Zahlenvorlagen großer Technologiekonzerne in dieser Woche.

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Der von Technologie nur wenig geprägte Dax konnte dem lediglich reduziert folgen. Vom Rekordniveau bei gut 17.000 Punkten ist er noch fast 300 Punkte entfernt. Am Vortag hatte es der deutsche Leitindex über die 21-Tage-Linie geschafft, scheiterte nun aber daran, sich dort abzusetzen.

Die Aktien der Lufthansa zogen im frühen Handel die Aufmerksamkeit auf sich. Bei der Fluggesellschaft kam es zeitweise gut an, dass der US-Partner United Airlines einen besser als erwarteten Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2024 abgegeben hatte. Zuletzt drehte der Lufthansa-Kurs leicht ins Minus.

Weitere Gewinne an der Wall Street

Am US-Aktienmarkt haben die wichtigsten Indizes ihre Rekordjagd mit angezogener Handbremse fortgesetzt. Sowohl der Dow Jones Industrial als auch der technologielastige Nasdaq 100 hatten am Montag erneut Höchststände erklommen, legten am Ende aber nur noch mäßig zu. Die Kursrallye im Technologie-Sektor stützte abermals. Der Dow stieg um 0,4 Prozent auf 38.002 Punkte. Der Nasdaq 100 gewann 0,1 Prozent auf 17.330 Zähler.

Deutliche Gewinne in China

Die asiatischen Börsen haben am Dienstag mehrheitlich zugelegt. Deutlich nach oben ging es in China, während die Gewinne an den anderen Märkten überschaubarer waren. Moderate Verluste gab es in Tokio. Die Stärke der chinesischen Börsen begründeten Experten mit einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die Märkte laut mit der Sache vertrauten Personen durch ein umfangreiches staatliches Maßnahmenpaket gestützt werden sollen. In Hongkong legte der Hang-Seng-Index um 2,5 Prozent auf 15.340 Punkte zu. In Japan hielten die Währungshüter des Landes an ihrem lockeren geldpolitischen Kurs fest. Der Leitindex Nikkei 225 verlor nach den Gewinnen des Vortages 0,08 Prozent auf 36.518 Punkte.

Indien überholt Hongkong als viertgrößten Aktienmarkt der Welt

Dass die chinesischen Börsen seit Langem schwächeln, hat Folgen: Bei der Marktkapitalisierung hat der indische Aktienmarkt die Börse in Hongkong zum Wochenstart erstmals überholt. Damit ist der Börsenwert aller in der jeweiligen Region notierten Unternehmen gemeint. Indien hat somit den vierten Platz in der Rangliste der Aktienmärkte weltweit erobert, wie aus Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg von Dienstag hervorgeht. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Marktkapitalisierung des Subkontinents in etwa verdoppelt. Die schwache Wirtschaftserholung Chinas hat die Börsen des Landes in einen schon über drei Jahre anhaltenden Abwärtssog gestürzt.

Angriffe auf Huthi-Miliz lassen Ölpreise steigen

Die Ölpreise haben am Dienstagmorgen ihre Gewinne vom Vortag leicht ausgebaut. Im frühen Handel kostete ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent 80,24 Dollar. Das waren 18 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 10 Cent auf 74,86 Dollar.

Auftrieb erhielten die Preise durch geopolitische Risiken. Auf dem Rohölmarkt rückte der Gazakrieg wieder stärker in den Fokus. Die USA und Großbritannien griffen mit Verbündeten erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen an und reagieren damit auf zahlreiche Angriffe der Kämpfer auf Frachtschiffe im Roten Meer. Der Seeweg ist für den internationalen Waren- und Öltransport enorm wichtig.