Path of Civilization im Test: Das zugängliche Civ-Brettspiel

Spannende Reise durch die Geschichte mit Path of Civilization

Path of Civilization im Test: Das zugängliche Civ-Brettspiel

path of civilization im test: das zugängliche civ-brettspiel

Path of Civilization Geschichte Cover Verpackung Schachtel Captain Games Asmodee

Nicht alle Zivilisationsspiele müssen eine Spieldauer von 3 Stunden und mehr aufweisen. Path of Civilization zeigt, dass es anders geht.

Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass sich weitschweifende Zivilisationsspiele nicht nur auf dem Rechner darstellen lassen, sondern auch wunderbar als analoges Erlebnis auf dem Spieletisch funktionieren. Als ein weiterer Vertreter dieses Genres hat jüngst Path of Civilization seinen Hut in den Ring geworfen. Das Spiel lockt mit opulentem Material, einem Technologiebaum, militärischen Aspekten und natürlich einem Streifzug durch mehrere Tausend Jahre der Menschheitsgeschichte. Klingt komplex? Nicht unbedingt, Path of Civilization hat die Abläufe radikal verschlankt und versucht alle liebgewonnenen Faktoren eines Zivilisationsspiels so einfach wie möglich zu halten. Kann dieses gewagte Experiment wirklich gelingen? Mal sehen, was Path of Civilization so auf dem Kasten hat…

Bietet Path of Civilization wirklich unkomplizierten Spaß für Civ-Fans?

Breitet man Path of Civilization auf dem Spieltisch aus, erweckt das Spiel nicht den Anschein, ein besonders zugänglicher Titel zu sein. Etliche Leisten, Tableaus und haufenweise anderer Kleinkram lassen das Spielfeld doch ziemlich unübersichtlich wirken. Zu Spielbeginn könnt ihr euch allerdings erstmal auf euer persönliches Tableau konzentrieren. OK, um ehrlich zu sein sind es derer gleich zwei. Eines steht für eure Zivilisation, das andere hält den technologischen Fortschritt in fünf unterschiedlichen Kategorien fest.

path of civilization im test: das zugängliche civ-brettspiel

Path of Civilization Rundenmarker Pest Krieg Schlachte Karten Destillation

Hinzu kommt noch eine Grundausstattung mit fünf Technologien. Nichts besonders Aufregendes, schließlich startet eure Zivilisation in der Frühzeit. Mit den Errungenschaften Feuer, Werkzeuge, Rituale, Jagd und Stamm müsst ihr erstmal auskommen. Doch keine Sorgen, im Verlauf des Spiels wird sich die Menschheit schnell weiterentwickeln und kann auf immer fortschrittlichere Technologien zurückgreifen. In jeder der insgesamt neun Spielrunden werdet ihr eure verfügbaren Technologien auf dem Zivilisationstableau platzieren, um damit Boni einzusacken.

Name des Spiels Path of Civilization
Spielerzahl 1-5 Personen
Altersempfehlung ab 14 Jahren
Spieldauer 20 Minuten pro Spieler
Autor Fabien Gridel
Verlag Captain Games/Asmodee
Preis ca. 85€

Fortschrittsplanung bei Path of Civilization

Vier Ablagefelder stehen euch für die Aktionen zur Verfügung. Eine Karte bleibt also übrig. Diese wird herumgedreht und aus dem Spiel genommen. Im späteren Verlauf der Partie seht ihr auf den Rückseiten der Technologiekarten schon die ersten Siegpunkt-Symbole, die rudimentäre Grundausstattung ist allerdings noch keine Punkte wert. Die anderen vier Technologien werden auf unterschiedliche Art und Weise aktiviert. Legt ihr eine Technologie auf eine der beiden Plätze in der linken Hälfte des Tableaus, bildet ihr damit Agenten für bestimmte Bereiche aus. Soldaten, Philosophen, Weisen, Baumeister und Botschafter werdet ihr später in großer Stückzahl brauchen, um eure Ziele zu realisieren.

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Path of Civilization Tableau Marker Technologie Volk

Zwei weitere Ablageplätze befinden sich auf der rechten Seite des Zivilisationstableaus. Für diese Technologien erhaltet ihr keine Agenten, sondern setzt diese zur Forschung in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Spiritualismus, Militär und Industrialisierung ein. Ihr seht schon worauf das alles hinausläuft. In Path of Civilization müsst ihr auf einer ziemlich umfangreichen Klaviatur spielen und gleichzeitig etliche Leisten im Blick behalten. Jetzt, da ihr erstmal ein paar Ressourcen sammeln konntet, habt ihr in der nächsten Spielphase die Gelegenheit, diese wieder einzutauschen.

In Path of Civilization werden Spezialagenten ausgebildet

Philosophen lassen euch auf der Philosophieleiste vorrücken, um dort unterschiedliche Goodies freizuschalten. Baumeister setzt ihr hingegen ein, um Weltwunder zu errichten. Sie stellen eine gute Möglichkeit dar, um Siegpunkte zu sammeln, lassen häufig aber auch ein paar andere kleine Boni springen. Der Clou: die Zahl der Weltwunder in Path of Civilization ist begrenzt und selbstverständlich kann jedes Wunder nur einmal errichtet werden. Selbst wenn ihr ausreichend Baumeister bereitstellen könnt, heißt das noch lange nicht, dass ihr euch dieses Weltwunder unter den Nagel reißen dürft.

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Path of Civilization Anfuehrer Bill Gates Martin Luther Julias Caesar Euklid, Kleopatra Karten

In Path of Exile werden viele Karten nach einer Prioritätsregel vergeben. Einige Zivilisationen erhalten ein Vorgriffsrecht auf Weltwunder, andere werden dafür beispielsweise bei der Vergabe von historischen Persönlichkeiten bevorzugt.  Ein Anführer aus der Geschichte ergreift natürlich ebenfalls nur für eine Zivilisation Partei. Schließt sie sich euch an, lassen sich damit ebenfalls Siegpunkte erzielen, zusätzlich könnt ihr aber auch andere Boni wie zusätzliche Rekruten erhalten, die ihr in kommenden Runden natürlich ebenfalls wieder für noch stärkere Karten verwenden könnt.

Technische Evolution in Path of Civilization

Agenten sind in Path of Civilization eine wertvolle Ressource, die andere ist der technologische Fortschritt auf den fünf verschiedenen Leisten. Mit den erzielten Fortschritten werdet ihr in jeder Runde genau eine neue Technologiekarte erwerben. Sie ersetzt die zuvor bereits abgelegte Technologie, sodass ihr in der nächsten Spielrunde wieder fünf Karten auf der Hand halten werdet. Sämtliche Technologiekarten liegen bereits bei Spielbeginn offen für euch parat. Das Spiel stellt ein paar praktische Kartenhalter aus Plastik bereit, in denen die Karten aufgereiht werden. Die Technologien sind in fünf verschiedenen Kategorien verfügbar, jeweils in vier Abstufungen.

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Path of Civilization Weltwunder Agenten Ablage

Im Verlauf des Spiels eignet ihr euch immer mächtigere Karten an, erhaltet mehr Ressourcen und geratet so ziemlich schnell in ein ordentliches progressives Wachstum. Immer bessere Technologien, immer mehr Agenten und einiges mehr werdet ihr allerdings auch benötigen, um die ständig steigenden Anforderungen im geschichtlichen Ablauf bestehen zu können. Die ersten beiden Spielrunden dienen noch als ein kleines Warm-up. Doch ab der dritten Runde müsst ihr euch den Herausforderungen der Geschichte stellen. Dazu zählen insbesondere militärische Konflikte, aber auch zivile Veränderungen, die euer Geschick als Anführer einer Zivilisation erfordern

Schlachten und andere Ereignisse in Path of Civilization

Mit welchen Kriegen und Ereignissen ihr euch im Verlauf der Partie beschäftigen müsst, wird direkt zu Beginn für alle ersichtlich offen zur Schau gestellt. So könnt ihr eure Zivilisation rechtzeitig auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereiten, um möglichst viele Siegpunkte und Boni abzugreifen. Da der Ablauf in der Geschichte in jeder Partie anders zusammengestellt wird, müsst ihr euch taktisch immer wieder neu orientieren, was der Langzeitmotivation natürlich sehr zuträglich ist. Erwartet euch beispielsweise das Schicksal der über euch hereinbrechend Pest-Pandemie, seid ihr gut beraten, euch mit möglichst vielen Technologiekarten auszurüsten, die euch nun hoffentlich zahlreiche Punkte bescheren.

path of civilization im test: das zugängliche civ-brettspiel

Path of Civilization Technologien Fortschritt Karten

Kein Zivilisationsspiel kommt natürlich ohne kriegerische Aspekte aus. Da macht Path of Civilization keine Ausnahme. Vier zufällige Schlachten aus dem Verlauf der Geschichte werden in einem Spiel abgehandelt. Im Vergleich zu anderen Genrevertretern werden die Kämpfe jedoch recht schematisch durchgeführt. Es werden keine militärischen Einheiten auf einer taktischen Karte ins Gefecht geschickt, sondern lediglich Marker auf einer Leiste verschoben.

Path of Civilization mit vereinfachter Darstellung der Schlachten

Bei den Kämpfen wird lediglich ermittelt, wer von euch die größte Streitkraft bereitstellt. Abhängig von eurer Positionierung, dürft ihr euch über diverse Boni und Siegpunkte freuen. In die Schlacht mischt sich immer auch eine neutrale Armee ein. Sie greift zwar niemanden direkt kann, kann euch allerdings eine bessere Platzierung in der Reihenfolge streitig machen und euch somit indirekt schaden. Für die Berechnung der Kampfkraft zieht ihr insbesondere eure Agenten heran, die ihr für militärische Zwecke ausgebildet habt.

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Path of Civilization Weltwunder Koloss Rhodos Haengende Gaerten Parthenon Konstantinopel

Nach Abhandlung der Schlacht werden diese Soldaten jedoch wieder entfernt und das Wettrüsten beginnt von vorne. Es gibt in Path of Civilization aber auch so etwas wie ein militärisches Langzeitgedächtnis, ein Erbe. Dieses kann etwa generiert werden, wenn ihr euch Militärtechniken aneignet. Sie bleiben über den Verlauf einer Schlacht hinaus erhalten und sichern euch einen langfristigen Vorteil. Am Ende der Partie dürft ihr nochmal alles in die Waagschale werfen. Eine geschichtliche Herausforderung und eine Schlacht müssen in der gleichen Runde bewältigt werden, bevor ihr zur Punktauswertung schreitet.

Die Spieldauer ist abhängig von der Zahl der Mitspieler. Pro Teilnehmer müssen rund zwanzig Minuten eingeplant werden. Path of Civilization ist für ein bis fünf Personen ab vierzehn Jahren geeignet. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von etwa 85€ im Handel.

Fazit: Path of Civilization ist ein zugängliches Zivilisationsspiel mit tollem Spielmaterial, das sich diese historische ingame-Testwertung verdient hat.

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Wertungsgrafik Path of Civilization

Wer auf Zivilisationsspiele steht, findet im Handel eine mehr als umfangreiche Auswahlmöglichkeit an hochwertigen Spielen. Bei mir zu Hause warten einige Vertreter dieses Genres auf den Einsatz, kommen jedoch leider viel zu selten auf den Tisch. Der Grund dafür ist schnell erklärt: zu wenig Zeit! Es ist nicht nur so, dass die meisten dieser Spiele schnell einmal vier bis fünf Stunden Spielzeit benötigen, sondern obendrauf auch eine Erklärungszeit von bis zu einer Stunde. Da muss man sich nicht wundern, wenn eine Vielzahl der potentiellen Mitspieler direkt die Segel streicht. Path of Civilization findet hier einen guten Kompromiss. Das Spiel beinhaltet zwar alle wichtigen Aspekte, die man sich von einem Zivilisationsspiel erhofft, bricht diese allerdings auf ein gut vermittelbares Maß herunter. Egal ob es um die Ausgestaltung von Technologien geht oder um die Entwicklung einer mächtigen Armee, Path of Civilization stellt das Geschehen eher schematisch dar und verweist auf eine der zahlreichen Leisten, die im Spielverlauf zum Einsatz kommen. Auf den ersten Blick wirkt das fragmentierte Spielfeld zwar ein wenig unübersichtlich, stellt sich nach kurzer Eingewöhnungsphase aber als sehr funktional heraus. Ihr werdet vergleichsweise recht schnell den Bogen raushaben, wie sich geschickt die Würfelchen und Marker verschieben lassen und könnt eurem Imperium beim raschen Wachstum zusehen. Trotzdem ist es unmöglich, einen universellen Masterplan für jede Partie zu entwerfen, der euch den sicheren Sieg einbringt. Durch die zahlreichen Ereignisse und Schlachten müsst ihr euch immer wieder auf neue Situationen einstellen. Für eine gewisse Langzeitmotivation sollte somit gesorgt sein. Die Reise durch die Zeit fällt bei Path of Civilization also etwas abstrakter aus als bei anderen Zivilisationsspielen. Dafür kommt ihr etwa bei einer Drei-Personen-Partie allerdings auch schon mit einer guten Stunde Spielzeit aus. Die Chancen, das Spiel doch mal immer wieder auf den Tisch zu bekommen, sind damit auf jeden Fall doch erheblich gestiegen.

Pro Con
+ tolles Spielmaterial – deutlich abstrakter als andere Zivilisationsspiele
+ enthält alle wichtigen Elemente eines Civ-Spiels
+ vergleichsweise zugängliches Regelwerk
+ kompakte Spieldauer
+ ordentliche Langzeitmotivation
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