Israel schickt vorerst kein Team zu Verhandlungen
Hamas-Führer Yahya al-Sinwar
Israels Regierung schickt vorerst kein Team zu den indirekten Verhandlungen mit der Hamas in Kairo. Eine Delegation werde erst entsandt, wenn die Islamistenorganisation auf den Vorschlag für ein Abkommen geantwortet habe, heißt es in einem Bericht.
Vertreter der Hamas sind hingegen bereits in Kairo. Inhalte der indirekten Verhandlungen, bei denen Vertretungen aus den USA, Ägypten und Katar vermitteln, sind die Freilassung von Geiseln sowie das Einstellen von Kampfhandlungen in mehreren Phasen. Die Hamas forderte bis zuletzt einen umfassenden Waffenstillstand sowie einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen. Israels Regierung lehnt das bisher ab.
Katar stellt Vermittlerrolle infrage
Die Regierung Katars stellt bereits seine Vermittlerrolle infrage. Die Hamas-Führung hält sich seit 2012 in dem Emirat auf – ein Arrangement, das auf eine Vereinbarung mit den USA zurückgeht. Nun gibt es laut Vertrauten Überlegungen, dass die Hamas ihr politisches Büro in Katar abgeben muss. Die „Washington Post“ hatte zuvor berichtet, dass die US-Regierung zur Ausweisung aufgefordert habe, sollte sich die Gruppe nicht auf eine Waffenruhe mit Israel einigen können.
Die Hamas zeigte sich im Vorfeld der indirekten Verhandlungen aber positiv gestimmt. Israels Regierung soll der Terrororganisation eine Woche Zeit gegeben haben, um einem Abkommen zuzustimmen. Andernfalls werde die angekündigte Militäroffensive auf die Stadt Rafah durchgeführt (siehe Video oben), berichtete das „Wall Street Journal“ am späten Freitagabend.