Aserbaidschan und Armenien: Russland will »Friedenstruppe« aus Bergkarabach abziehen

Aserbaidschan hat Bergkarabach zurückerobert, die Spannungen mit dem benachbarten Armenien dauern jedoch an. Nun sollen von Russland in die Region entsandte Soldaten heimkehren.

aserbaidschan und armenien: russland will »friedenstruppe« aus bergkarabach abziehen

Aserbaidschan und Armenien: Russland will »Friedenstruppe« aus Bergkarabach abziehen

Russland will seine Militärpräsenz in der Kaukasusregion Bergkarabach nach eigenen Angaben beenden. Auf entsprechende Berichte angesprochen, wonach Russland seine sogenannte Friedenstruppe aus dem Konfliktgebiet abziehen wolle, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow: »Ja, das ist wirklich der Fall.«

Über einen konkreten Zeitplan für den Abzug wurde zunächst nichts bekannt. Russlands Rolle in dem Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien ist umstritten. Russische Soldaten hatten seit 2020 in der Region Stellung bezogen, nach Darstellung des Kreml, um ein erneutes Aufflammen der Gewalt zu verhindern.

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Bei einem Vorstoß der aserbaidschanischen Armee im vergangenen September schauten die russischen Truppen jedoch tatenlos zu. Das völkerrechtlich ohnehin zu Aserbaidschan gezählte Bergkarabach steht seitdem auch faktisch wieder voll unter aserbaidschanischer Kontrolle.

Unklare Rolle Russlands bei aserbaidschanischer Blitzoffensive

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Marija Sacharowa behauptete nach der Offensive, Russlands »Friedenstruppe« sei von Baku »nur wenige Minuten« vor dem Angriff informiert worden.

Der bereits seit Jahrzehnten schwelende Bergkarabachkonflikt war 2022 erneut aufgeflammt. Bei Gefechten starben mehr als 200 Menschen. Ein Jahr später eroberte Aserbaidschan in einer Blitzoffensive das von ethnischen Armeniern bewohnte Gebiet Bergkarabach zurück und vertrieb die armenische Bevölkerung von seinem Staatsgebiet. Zehntausende Menschen ergriffen die Flucht.

Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan hatte den Verlust von Bergkarabach hingenommen und das Gebiet als aserbaidschanisches Territorium anerkannt.

Mit der Eroberung Bergkarabachs endeten jedoch nicht die Feindseligkeiten in der Region. Armenien berichtete im Februar von vier Soldaten, die bei einem aserbaidschanischen Angriff im Grenzgebiet beider Staaten getötet worden seien. Das Verteidigungsministerium in Baku wiederum erklärte, armenische Truppen hätten ein Dorf im Nordosten Aserbaidschans angegriffen.

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