Impfschäden durch AstraZeneca: Warum die Vakzine trotzdem eine Erfolgsgeschichte ist

impfschäden durch astrazeneca: warum die vakzine trotzdem eine erfolgsgeschichte ist

Am 4. Januar 2021 wurde ;die erste Spritze mit dem Impfstoff Vaxzevria des Herstellers AstraZeneca verimpft. Jens Schlüter / Getty

Die Debatte um den Corona-Impfstoff Vaxzevria des Pharmaunternehmens AstraZeneca kocht erneut hoch. Denn seit dem 7. Mai 2024 besitzt diese Vakzine in der EU keine Zulassung mehr.

Allerdings: Das Ende der Zulassung ist ein rein ökonomischer Entscheid. Der Impfstoff wird nicht mehr nachgefragt und seit längerem auch nicht mehr hergestellt. Folgerichtig hat die Firma einen Antrag auf Löschung der Zulassung gestellt. Dem haben die EU-Behörden stattgegeben. Doch zugleich wird nun wieder vermehrt die Frage gestellt, ob der Impfstoff wirklich genutzt hat – oder vielmehr sogar schädlich war.

Vaxzevria wurde von Forschern der University of Oxford in Zusammenarbeit mit AstraZeneca im Lauf des Jahres 2020 entwickelt. Am 30. Dezember 2020 wurde er zuerst in Grossbritannien als Impfung gegen das Coronavirus zugelassen. Die EU und viele andere Länder rund um den Globus folgten. Während der Pandemie wurden laut AstraZeneca weltweit ungefähr drei Milliarden Dosen ausgeliefert.

Vaxzevria löst in seltenen Fällen Hirnthrombosen aus

In die Kritik geriet die Vakzine im März 2021. In mehreren Ländern hatten Personen in den drei Wochen nach der Impfung Blutgerinnsel im Gehirn entwickelt. Es waren fast ausschliesslich Frauen unter 60 Jahren davon betroffen. Manche von ihnen starben.

Daraufhin sistierten einige Länder die Gabe von Vaxzevria komplett. Andere schränkten die Nutzung ein. So empfahl die Impfkommission in Deutschland Anfang April 2021 nur noch Personen über 60 Jahren die Vaxzevria-Spritze.

Ist also Vaxzevria ein Problemfall? Wenn man die verfügbaren Daten zu Nutzen und Schäden anschaut, ist die Antwort eindeutig: Das Produkt hat weltweit deutlich mehr Leben gerettet als Tote verursacht.

Denn zum einen sind die erwähnten Hirnthrombosen sehr selten. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte erstmals im April 2021 die Fälle der schweren Impfnebenwirkungen analysiert. Sie kam zu dem Schluss, dass die gefürchtete Komplikation bei einem von 100 000 Geimpften auftritt.

Eine neue internationale Studie hat die schweren Nebenwirkungen bei 99 Millionen Geimpften in 8 Ländern rund um den Globus untersucht. Von den 23 Millionen Menschen in der Studie, die den Vaxzevria Impfstoff erhalten haben, haben 69 eine Hirnthrombose erlitten. Das sind deutlich weniger als einer von 100 000. Unter normalen Umständen hätte man im gleichen Zeitraum 21 Fälle von Hirnthrombosen erwartet. Die Impfung hat das Risiko also um den Faktor drei erhöht.

Zum Vergleich: Die regelmässige Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels erhöht laut einer Studie des Cochrane-Instituts das Risiko für eine Thrombose um den Faktor 3,5. Trotzdem entscheiden sich Millionen junger Frauen jeden Tag, dass sichere Verhütung ihnen das Risiko wert ist.

Die EMA sagt: Nutzen deutlich höher als Schäden

Vaxzevria wurde weltweit an etwa eine Milliarde Menschen verimpft. Laut einer Studie hat der Impfstoff allein im ersten Jahr der Pandemie 6,5 Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt. Rechnet man die Rate der zusätzlich auftretenden Hirnthrombosen auf eine Milliarde Menschen hoch, kommt man auf etwa 2000 Fälle insgesamt. Es ist unklar, wie viele Personen weltweit an den Blutgerinnseln starben. In Deutschland und Grossbritannien waren es gut ein Fünftel der Betroffenen. Somit ist die Zahl derer, die ihr Leben Vaxzevria zu verdanken haben, sehr viel grösser als die Zahl derer, denen es den Tod gebracht hat.

Bei einzelnen Personengruppen kann die Schaden-Nutzen-Rechnung natürlich trotzdem anders ausfallen. Besonders junge Frauen waren von dem Risiko einer Hirnthrombose betroffen, gleichzeitig haben jüngere Menschen ein geringeres Risiko, an Covid-19 zu sterben. Die Entscheidung, den Impfstoff nur noch bei Menschen über 60 Jahren einzusetzen, ist also nachvollziehbar.

Für die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen kommt eine Schaden-Nutzen-Analyse der EMA zu dem Schluss, dass in den ersten Monaten 2021 in Europa 64 Spitalaufenthalte wegen Covid-19 pro 100 000 Geimpfte durch Vaxzevria verhindert wurden. Dem stehen 1,9 erwartete Fälle von Hirnthrombosen gegenüber. Für die Analyse wurden zwei Risiken gegeneinander abgewogen: dasjenige, eine schwere Nebenwirkung durch die Impfung zu erleiden, sowie jenes, ungeimpft mit einer schweren Corona-Infektion auf die Intensivstation zu müssen oder gar an Covid-19 zu sterben.

Vaxzevria wurde trotzdem im Lauf des Jahres 2021 immer weniger nachgefragt. Das lag aber nicht an der Zahl der schweren Nebenwirkungen, sondern hatte zwei andere Gründe.

Auf der einen Seite gab es immer mehr mRNA-Vakzinen. Diese hatten eine höhere Wirksamkeit – und wurden somit beliebter.

Zum anderen entpuppte sich das Coronavirus als viel wandlungsfähiger als erwartet. Bereits gegen Ende 2020 tauchte erstmals in Grossbritannien die Variante namens Alpha auf. Sie raste sofort um die Welt. Im März 2021 wurde sie von der Delta-Variante verdrängt. Es zeigte sich bereits im Sommer 2021, dass die Wirksamkeit von Vaxzevria gegenüber den neuen Varianten stärker abnahm als diejenige der mRNA-Vakzinen, hergestellt von Biontech/Pfizer und Moderna.

Im Oktober 2021 lieferte eine schwedische Studie dazu eindrückliche Zahlen. So zeigte Vaxzevria gegenüber Alpha und Delta bereits 121 Tage nach der zweiten Impfung praktisch keine Wirksamkeit mehr in puncto Infektionsschutz. Das Biontech-Produkt war nach 211 Tragen weitgehend wirkungslos, dasjenige von Moderna hielt geringfügig länger.

Schutz vor schweren Covid-19-Erkrankungen

Allerdings: Sinnlos war keine der Impfungen geworden. Denn nach wie vor schützten alle drei noch zu einem gewissen Teil vor einer schweren Covid-19-Erkrankung. Der Schutz hatte zwar um fast die Hälfte nachgelassen im Vergleich zu der Zeit vor dem Auftreten der Varianten. Aber die Impfstoffe verhinderten immer noch zahlreiche Spitalaufenthalte und Todesfälle.

Diese Studie, zusammen mit Beobachtungen aus Ländern wie Israel, die über eine sehr gute Datenanalyse der epidemiologischen Lage in der Bevölkerung verfügten, war das Hauptargument für die weltweiten Boosterempfehlungen im Herbst 2021.

Heute wird Vaxzevria und den anderen Corona-Impfstoffen gerne vorgeworfen, sie seien sinnlos gewesen, weil sie nicht vor Ansteckungen geschützt hätten. Doch das lag nahezu ausschliesslich am Auftauchen neuer Corona-Varianten.

In jedem Infizierten entstehen Dutzende neuer Virusvarianten. Diejenigen, die dem Immunschutz am besten entkommen, vermehren sich und werden ausgehustet und -geniest. Somit grassieren immer jene Varianten, gegen die die Impfungen weniger oder kaum noch wirken. Das Coronavirus war den Impfungen immer mehrere Schritte voraus. Bereits während der Delta-Welle, also im Frühsommer 2021, verhinderten die Impfstoffe praktisch keine Virusweitergabe mehr.

Erstaunlich ist also nicht, dass die Impfungen die Ausbreitung des Virus nicht komplett verhindern konnten – sondern dass es trotzdem gelungen ist, so viele Tote zu verhindern.

Der Vaxzevria-Impfstoff ist nicht perfekt. Er hat seine Wirksamkeit schnell eingebüsst und bei einigen Menschen schwere Nebenwirkungen ausgelöst. Aber er war früh verfügbar und hat im ersten Jahr der Pandemie Millionen von Leben gerettet. Ein Problemfall sieht anders aus.

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