„Kompensationen für technische Ausgaben“: FBI befragte AfD-Politiker Krah zu möglichen Zahlungen aus Russland

Das FBI hat den EU-Spitzenkandidaten der AfD, Maximilian Krah, zu Chatverläufen befragt, die eine Bezahlung aus kremlnahen Quellen nahelegen. Krah bestreitet den Vorwurf.

„kompensationen für technische ausgaben“: fbi befragte afd-politiker krah zu möglichen zahlungen aus russland

Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, redet beim politischen Aschermittwoch der AfD.

Der AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Maximilian Krah, wurde einem Medienbericht zufolge vom US-amerikanischen Inlandsgeheimdienst FBI zu möglichen Zahlungen aus Russland befragt. Das berichtet der „Spiegel“. Demnach fand die Vernehmung im Dezember 2023 während einer Reise Krahs in die USA statt. Dort hatte dieser in New York eine Veranstaltung der jungen Republikaner besucht. Der Politiker bestätigte auf Anfrage die Vernehmung.

Nach Recherchen des „Spiegel“ befragten die amerikanischen Ermittler Krah zu Chat-Nachrichten des prorussischen Aktivisten Oleg Woloschyn an ihn. Dieser habe ihm geschrieben, dass das Problem mit den „Kompensationen“ für „technische Ausgaben“ gelöst sei und dass es von Mai an „so sein wird, wie es vor Februar war“. Auf den verdächtigen Chat-Inhalt war das FBI demnach gestoßen, nachdem es Woloschyns seinerseits auf einer früheren USA-Reise überprüft hatte.

Die verwendete Formulierung in den Chatverläufen legt den Verdacht nahe, dass Krah bereits seit längerem aus Russland bezahlt worden sein könnte. Dieser Vorwurf steht ohnehin seit Wochen im Raum. Die tschechische Regierung hatte Ende März das prorussische Internetmedium „Voice of Europe“, mit dem auch Krah Verbindungen haben soll, mit Sanktionen belegt. Prager Sicherheitskreise halten das Medium für eine Einflussoperation des Kreml. Der russische Organisator der Plattform soll wiederum mit Oleg Woloschyn eng verbunden sein.

Belgische Staatsanwälte ermitteln bereits wegen befürchteter russischer Einflussoperationen auf Europa-Politiker. Krah teilte dazu mit, dass seine Immunität als Europa-Abgeordneter nicht aufgehoben worden sei und bestreitet, Geld aus dem Umfeld von „Voice of Europe“ angenommen zu haben.

Zu den jüngsten Vorwürfen sagte Krah, dass er nie auf die fragliche Nachricht geantwortet habe. Von Woloschyn habe er „keine Zahlungen, geldwerten Leistungen oder sonstige Kompensationen“ erhalten. Womöglich habe dieser ihm Geld für eine Opernballkarte zurückzahlen wollen, oder die Chat-Nachricht müsse für einen anderen Empfänger bestimmt gewesen sein, so Krah weiter. (Tf)

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