Boris Collardi soll den FC Schaff­hausen retten

Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.

boris collardi soll den fc schaff­hausen retten

Laut Medienberichten soll eine Beteiligung von Boris Collardi am FC Schaffhausen kurz bevorstehen.

Er war der Shooting-Star des Schweizer Bankings: Boris Collardi. Schon mit 34 Jahren wurde er Chef der Bank Julius Bär, mit 43 Partner Miteigentümer der Genfer Bank Pictet. Dann holte ihn seine Zeit bei Bär ein. Die Finanzmarktaufsicht verpasste ihm wegen Geldwäschereifällen eine Rüge. Darauf nahm er bei Pictet den Hut. Er stieg vor zwei Jahren bei der Privatbank EFG als Verwaltungsrat ein und beteiligt sich daneben an mehreren Firmen.

Nun hofft man in Schaffhausen, dass Collardi den strauchelnden Fussballclub rettet. Dessen Hauptsponsor Berformance, eine ziemlich eigenartige Finanzfirma, ist vor kurzem auf der Warnliste der deutschen Finanzaufsicht gelandet. Laut Medienberichten soll eine Beteiligung von Collardi am FC Schaffhausen kurz bevorstehen. Für die verzweifelten Fans scheint da die Rüge der Finma harmlos – Hauptsache, jemand sorgt dafür, dass der Club endlich vom letzten Platz in der Challenge League wegkommt.

Nestlé steckt in der politischen Zwickmühle

«Als Konzern sollten wir keine Politik machen.» Diesen Satz diktierte Ex-Nestlé-Chef Peter Brabeck seinen Nachfolgern im Gespräch mit der NZZ ins Stammbuch. Dies sieht der aktuelle Chef des Konzerns, Mark Schneider (Foto), offenbar anders. Im vergangenen Jahr gehörte Nestlé zu über hundert Unternehmen, die sich für ein neues Gesetz der EU einsetzten, das die Mitgliedsstaaten verpflichtet, zerstörte Natur wiederherzustellen.

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Nestlé-Chef Mark Schneider: Wer kann schon nicht gegen Rassismus und Populismus sein?

Und diese Woche wurde die deutsche Tochterfirma von Nestlé in eine Kampagne gegen eine «fremden- und europafeindliche, kleinkariert populistische, russlandhörige, systemfeindlich extremistische Alternative» hineingezogen. Gemeint war die AfD. Die Kampagne kommt von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, zu deren Mitgliedern Nestlé Deutschland zählt.

Die Konzernzentrale in Vevey will sich dazu nicht offiziell äussern, doch ein Missbehagen ist hör- und spürbar. Das Unternehmen steckt in der politischen Zwickmühle. Denn wer kann schon nicht gegen Rassismus und Populismus sein, selbst wenn jeder fünfte deutsche Kunde AfD wählt?

Das WEF war dieses Mal keine Party

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Kein Anlass, um das Tanzbein zu schwingen: Klaus Schwab (85), Gründer des World Economic Forum.

Beim Weltwirtschaftsforum ging es in Davos ruhiger zu und her als auch schon. Rauschende Partys im grossen Stil fanden in diesem Jahr nicht statt. Schuld sind die vollen Kalender, die viele WEF-Gäste haben. Sie hetzen von einem Treffen zum nächsten, sodass sie abends lieber früh ins Bett gehen, als sich bis in die frühen Morgenstunden die Nächte um die Ohren zu schlagen. Und die Firmen haben gemerkt, dass es aufgrund von Krisen und Kriegen in der Welt keine gute Zeit für ausgelassene Feste ist. WEF-Gründer Klaus Schwab dürfte über die fehlende Partystimmung ganz froh sein. Denn mit seinen 85 Jahren schwingt er vermutlich nicht mehr so elegant das Tanzbein.

Roger Federer kann nicht alles weglächeln

Es war marketingtechnisch keine gute Woche für On. Der «K-Tipp» machte bekannt, dass der Schweizer Sportartikelhersteller in Vietnam 18 Franken für Schuhe zahlt, die er der Schweizer Kundschaft für 190 Franken verkauft. Günstiger fährt, wer die Schuhe beim Outdoorspezialisten Transa kauft. Aber auch nur, weil dieser die Schuhe loswerden will.

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Schweizer Tennislegende im Schuhgeschäft: On-Markenbotschafter Roger Federer.

Vor etwa einem Jahr hat er beschlossen, sie aus dem Sortiment zu nehmen und verramscht sie nun zum Rabattpreis. Laut einer Sprecherin geschieht das aus strategischen Gründen und wegen zu hohen Rückgabequoten. Sprich: zu schlechter Qualität. Da nützt auch das Lächeln von On-Markenbotschafter Roger Federer nicht mehr.

KI-Deal von Swisscom erntet Kritik

Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann nutzte seinen Besuch am WEF, um öffentlichkeits­wirksam eine Zusammenarbeit mit Nvidia bekanntzugeben. Swisscom investiert mehr als 100 Millionen Franken in das Programm des US-Chipherstellers für künstliche Intelligenz (KI). Dazu traf Aeschlimann in Davos Keith Strier, Verantwortlicher bei Nvidia für die weltweite KI-Initiative.

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Setzt mit Nvidia auf ein umstrittenes Pferd: Christoph Aeschlimann, CEO von Swisscom.

Berufsleute vom Fach sehen die Zusammenarbeit in den sozialen Netzwerken skeptisch. Swisscom investiere eine hohe Summe in ein Unternehmen, das Innovationskraft verloren habe. Zudem habe Nvidia zuletzt sinkende Finanzergebnisse geliefert. Die Kritiker sind ganz ohne Hilfe von künstlicher Intelligenz auf ihre Einschätzung gekommen – vielmehr verlinken sie in ihren Beiträgen auf die guten alten Quartalszahlen von Nvidia.

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