Wie reinigt man Leder richtig? Egal, ob spezielle Reinigungsmittel und Pflegeprodukte oder einfache Hausmittel – wir verraten Ihnen die besten Tipps und Produkte, um Leder wieder schön zu bekommen.
Leder richtig reinigen: Fehler, die jeder macht und wie man sie vermeidet
Leder reinigen ist keine einfache Angelegenheit. Wenn Sie wollen, dass Ihre Ledersachen lange in einwandfreiem Zustand bleiben, dann lesen Sie unsere Pflege-Tipps.
Viel hilft viel – heißt es manchmal, gilt aber nicht für die Lederreinigung und Lederpflege. Tatsächlich kann man durch zu viel und zu häufige Pflege sogar das Gegenteil bewirken. Denn: Wird Leder falsch behandelt, beschädigt man das Material schlimmstenfalls, anstatt es aufzubereiten. Gefürchtet ist der sogenannte „Porenverschluss“. Das kann passieren, wenn das Leder zu häufig mit Cremes oder Ölen gepflegt wird. Das Material ist dann sozusagen übersättigt und verliert seine Atmungsaktivität. Doch wird das tierische Produkt zu wenig gepflegt, kann es austrocknen, was ebenfalls schädlich für sämtliche Lederprodukte ist. Damit Ihnen keine der beiden Miseren passiert und Sie den richtigen Rhythmus für die Lederpflege finden, sollten Sie ein paar wertvolle Tipps und Tricks beachten.
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- Tipps für die Lederreinigung von …
1.1 … Velours- bzw. Wildleder1.2 … Glattleder1.3 … Anilinleder
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- Flecken von Leder entfernen
- Lederpflege bei …
3.1 … Autobezügen3.2 … Ledersofas3.3 … Lederschuhen3.4 … Lederjacken3.5 … Handtaschen
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- Kunstleder reinigen und pflegen
Was muss man bei der Lederreinigung beachten?
{: #LederreinigungTipps}
Wie man Leder richtig reinigt, lässt sich pauschal nur schwer beantworten, schon allein deshalb, weil es verschiedene Arten davon gibt. Echtleder wird vor allem in Rau- und Glattleder unterschieden. Beim Rauleder wird die Oberfläche angeschliffen, wodurch Schäden kaschiert werden können und ein samtiger Effekt entsteht. Es wird manchmal auch Wildleder oder Veloursleder genannt. Glattleder wiederum gibt es in der versiegelten und unversiegelten Variante. Das lässt sich mithilfe eines Wassertropfens leicht identifizieren: Zieht er ein, handelt es sich um unversiegeltes, offenporiges Leder, auch Anilinleder genannt. Jedes Material hat unterschiedliche Bedürfnisse. Daher sollten Sie nicht den Fehler machen und jedes Leder gleich behandeln.
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Velours- bzw. Wildleder
{: #Wildleder}
Der Begriff Rauleder versammelt alle samtigen Lederarten, sprich: Wildleder (ursprünglich wirklich nur für Leder vom Wild), Veloursleder und das sehr weiche, atmungsaktive Nubukleder. Die Imprägnierung ist bei diesen Lederarten besonders wichtig. Das Imprägniermittel mit einem Tuch auf dem entsprechenden Gegenstand verteilen und am Ende mithilfe einer einer speziellen Raulederbürste einbürsten.
Da Rauleder mehr Feuchtigkeit aufsaugt als Glattleder, ist eine trockene Reinigung mit der Veloursbürste vorzuziehen. Der Trick: Erst mit dem Strich und dann gegen den Strich bürsten. Wenn Sie diesen Vorgang wiederholen, sollte der Fleck vollständig verschwinden. Doch Vorsicht: Sind Sie zu grob, laufen Sie Gefahr das Material zu beschädigen. Damit sich Verunreinigungen gar nicht erst festsetzen, werden Schuhe aus Rauleder am besten nach jedem Tragen grob abgebürstet. Auch für die Farbpflege gibt es bei Rauleder professionelle Lösungen: In Fachgeschäften lassen sich Wildleder-Farbpflege inklusive Schwamm kaufen. Was bei diesem Material übrigens gar nicht geht, ist Kernseife oder herkömmliche Handwaschseife. Da diese rückfettend wirkt, können Flecken entstehen.
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Glattleder
{: #Glattleder}
Pigmentiertes, also versiegeltes Glattleder hat den klaren Vorteil, dass Flüssigkeiten nicht oder kaum einziehen können. Bei der Reinigung darf also auch etwas lauwarmes Wasser zum Einsatz kommen. Im Anschluss nähren Sie das Leder mit Ledermilch, Lederfett, Ledercreme oder Lederbalsam. Auch bei dieser Lederart ist eine Imprägnierung, zum Beispiel mit Wachs oder Imprägnierspray, ratsam.
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Anilinleder
{: #Anilinleder}
Offenporiges Glattleder ist komplizierter in der Pflege als versiegeltes, da einziehendes Wasser Flecken verursachen und das Leder rissig werden lassen kann. Bei Flecken sollten Sie daher versuchen, das Leder zuerst trocken zu reinigen. Wachs- und ölhaltige Produkte sind zu vermeiden. Mit einer speziell für diese Lederart entwickelten Ledermilch ist man auf der sicheren Seite. Um das Leder von vornherein vor Flecken zu schützen, empfiehlt sich eine Imprägnierung.
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Flecken von Leder entfernen
{: #LederFlecken}
Egal, ob von Wasser, Schmutz oder etwas anderem – Flecken auf Leder sind ärgerlich. Doch wie entfernt man diese am besten? Für sämtliche Lederarten gibt es spezielle Lederreiniger in der Drogerie oder im Fachhandel zu kaufen. Doch auch herkömmliche Hausmittel können schnelle Hilfe liefern, wenn gerade kein Pflegemittel zur Hand ist. Dazu gehören: Seife, Spülmittel, Shampoo, Kokosöl, Rapsöl und Olivenöl. Wie Sie diese richtig benutzen, erklären wir Ihnen im Folgenden. Doch beachten Sie: Bevor Sie ein Hausmittel auf dem ganzen Lederprodukt anwenden, ist es ratsam, es zunächst an einer unauffälligen Stelle zu testen. So können Sie sichergehen, dass es keine unerwünschten Rückstände hinterlässt.
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So gelingt es mit Hausmitteln
Der wichtigste Haushaltstipp zuerst: Verwenden Sie bei der Lederreinigung nicht einfach Leitungswasser, da durch den enthaltenen Kalk Flecken entstehen können. Stattdessen lieber destilliertes Wasser oder Wasser mit etwas neutraler Seife oder fettlösendem Spülmittel benutzen. Haben Sie hartnäckige Flecken auf Glattleder, können Sie eine kleine Menge Haarshampoo anwenden. Das Shampoo in Wasser auflösen, sanft einmassieren, abtupfen und anschließend vollständig trocknen lassen.
Um dem Leder etwas Gutes zu tun und auf lange Sicht zu vermeiden, dass es porös wird, kommt zum Beispiel Kokosöl infrage, zumindest bei Glattleder. Ein paar Tropfen auf ein weiches Tuch (z.B. Baumwolltuch), vorsichtig einreiben und anschließend abwischen. Das poliert und pflegt Lederwaren wie Schuhe oder Couch. Auch eine Behandlung mit Raps- oder Olivenöl ist möglich, wenn es sich um hochwertige Öle handelt. Reste unbedingt mit einem Lappen entfernen, damit keine Fettflecken entstehen.
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Wie und wie oft muss man Leder pflegen?
{: #Lederpflege}
Neben der Reinigung von Leder ist es für dieses Material unerlässlich, regelmäßig gepflegt zu werden. Auf die Frage, wie häufig Leder zu pflegen ist, gibt es allerdings keine pauschale Antwort. Als Faustregel gilt: Lederpflege ist spätestens dann nötig, wenn es sich steif oder trocken anfühlt. Diesem Zustand gilt es aber eigentlich vorzubeugen. Zur Orientierung: Lederschuhe, die häufig zum Einsatz kommen, sollten alle zwei Monate gereinigt und gepflegt werden. Bei Lederjacken reicht es in der Regel, sie alle drei bis sechs Monate zu behandeln. Bei Möbeln aus Leder gilt, solange keine Verschmutzungen vorliegen, dasselbe. Im Folgenden erklären wir Ihnen genauer, wie und wann Sie Autobezüge, Ledersofas, Lederschuhe und Lederjacken richtig pflegen.
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Autobezüge
{: #LederAutobezuege}
Leder kommt im Auto an verschiedenen Stellen vor, nicht nur auf den Sitzen, sondern teils auch am Lenkrad und Schaltknüppel. Je älter das Leder ist, desto häufiger sollte es gepflegt werden, beim Neuwagen reicht einmal Lederpflege pro Jahr. Dafür zuerst alles mit dem Staubsauger und einem feuchten, aber nicht nassen Lappen reinigen und danach behutsam und nicht zu großzügig Lederreiniger, am besten Ledermilch, auftragen.
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Leder reinigen: Autositze
Ledersofa
{: #Ledersofa}
Wie und wie oft muss man eine Ledercouch reinigen? Ledersofas sind Klassiker, die eigentlich mit dem Alter nur schöner werden. Dennoch benötigen sie Aufmerksamkeit, denn durch die nahezu tägliche Beanspruchung können sonst unschöne Risse entstehen. Es hilft bereits, das Sofa regelmäßig abzustauben, da Staub der Lederoberfläche Feuchtigkeit entzieht. Wenn möglich, stellen Sie Ihr Sofa nicht direkt an die Heizung. Und verwenden Sie am besten kein Mikrofasertuch, das winzige Kratzer verursacht, sondern lieber ein Fensterleder. Zweimal im Jahr kommt bei der Couch eine Politur zum Einsatz. Aus 300 Milliliter Essig gemischt mit 300 Milliliter Leinöl können Sie diese auch mit Hausmitteln herstellen.
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Leder reinigen: Couch
Lederschuhe
{: #Lederschuhe}
Der Lederschuh, insbesondere wenn er häufig im Einsatz ist, ist Wind, Regen und Sonne ausgesetzt und muss daher unbedingt geschützt werden. Lederpflege von Schuhen ist etwa alle zwei Wochen vorzunehmen. Nach der Reinigung kommt bei Schuhen aus Glattleder eine Emulsionscreme zum Einsatz. Mit einem Nylonstrumpf oder einer Glanzbürste können Sie den Schuh im Anschluss polieren, wodurch auch die Creme besser einziehen kann.
Schuhe aus Wildleder oder Velours vertragen keine Lederpflege mit Schuhcreme und auch die weiche Bürste, die für Glanz bei Glattleder sorgt, bringt hier keinen Effekt mit sich. Um groben Schmutz und Flecken zu entfernen, rauen Sie die Oberfläche also mit einer für Rauleder gedachten Bürste auf. Mithilfe von Raulederflüssigkeit kann man die Farbe auffrischen. Lassen Sie den Schuh im Anschluss über Nacht trocknen – ohne Zuhilfenahme von Heizung oder Föhn, die das Leder brüchig werden lassen.
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Lederjacke
{: #Lederjacke}
Ihre Lederjacke sollte kurz nach dem Kauf imprägniert werden, um sie von Anfang an vor Flecken und Verschmutzungen zu schützen. Danach wird das Kleidungsstück idealerweise alle drei bis sechs Monate gepflegt. Für Jacken empfiehlt sich ein Lederconditioner. Berücksichtigen Sie aber unbedingt die Art Ihres Leders und überprüfen Sie, ob die Lederpflege für diese vorgesehen ist. Achten Sie immer darauf, dass die Lederjacke nicht länger als nötig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, um Verfärbungen vorzubeugen. Für die Aufbewahrung empfiehlt sich also ein lichtgeschützter Ort.
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Handtasche
{: #Handtasche}
Das Pflegen einer Handtasche oder von Kleinlederwaren wie Portemonnaies oder Etuis aus Glattleder ist recht simpel. Gebrauchsspuren kann man mit einem feuchten Tuch bearbeiten – wie bereits erwähnt, geschieht das am besten mit destilliertem Wasser statt mit Leitungswasser, um Kalkablagerungen auf dem Material vorzubeugen. Je nachdem wie häufig das Objekt benutzt wird, wird es mindestens alle sechs und höchsten alle drei Monate mit einem Pflegeprodukt Ihrer Wahl gepflegt, das für Glattleder geeignet ist. Behandeln Sie das Material zu oft, droht der unerwünschte Porenverschluss. Die gleichen Zeitabstände gelten auch bei Taschen aus Rauleder. Hier wird das Material jedoch mit einer speziellen Bürste für Velours- bzw. Wildleder abgebürstet. Denken Sie daran: Erst mit und dann gegen den Strich bürsten. Unabhängig vom Material sollte regelmäßiges Imprägnieren nicht vernachlässigt werden. Das reicht in Abständen von sechs Monaten.
Übrigens: Haben Sie eine Tasche aus Lackleder sollten Sie Bürsten oder scheuernde Reinigungsmittel vermeiden, damit sich keine Kratzer auf der glänzenden Oberfläche bilden. Bei diesem anfälligen Material lohnt es sich daher, spezielles Equipment für die Reinigung zu kaufen (weiches Poliertuch sowie für das Material empfohlene Reinigungsmittel). Außerdem sollten die Taschen immer in Staubbeuteln aufbewahrt werden, um sie optimal zu schützen – das machen Sie am besten aber auch mit Ihren anderen Ledertaschen, um sie so lange wie möglich schön zu halten.
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Kunstleder reinigen und pflegen
{: #KunstlederReinigen}
Kunstleder kann man mittlerweile auf den ersten Blick kaum noch von echtem Leder unterscheiden. Lederimitat unterscheidet sich aber sehr wohl in seinen Eigenschaften: weniger atmungsaktiv einerseits, weniger anfällig für Wasser und Sonnenlicht andererseits. Bei der Anschaffung spricht oft ein Grund für Kunstleder: Bei der Produktion kommen keine Tiere zu Schaden. Doch nachhaltiger ist das nicht unbedingt. Denn wenn Kunstleder nicht aus pflanzlichen oder recycelten Materialien gefertigt wurde, wird es weitestgehend auf Erdölbasis hergestellt.
Auch Kunstleder will gepflegt werden. Befreien Sie dafür die Oberfläche zuerst mithilfe eines Staubsaugers oder eines feuchten Lappens von Schmutz. Um dem Kunstleder etwas Feuchtigkeit zu spenden, reicht Letzteres schon aus. Um Flecken oder Verfärbungen zu entfernen, hat sich eine Behandlung mit Feinwaschmittel und Wasser oder Gallseife und Wasser bewährt.
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