Polen: Lkw-Fahrer setzen Blockade an ukrainischer Grenze aus

Sie sahen sich gegenüber der ukrainischen Konkurrenz benachteiligt, deshalb blockierten polnische Transportunternehmen über Monate drei Grenzübergänge zum Nachbarland. Nun scheint es eine Lösung zu geben – vorerst.

polen: lkw-fahrer setzen blockade an ukrainischer grenze aus

Polen: Lkw-Fahrer setzen Blockade an ukrainischer Grenze aus

Polnische Transportunternehmer wollen ihre Blockade von Grenzübergängen zur Ukraine vorerst bis zum 1. März einstellen. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit Vertretern der Branche unterzeichnet worden und betreffe die Grenzübergänge Dorohusk, Hrebenne und Korczowa, sagte Polens Infrastrukturminister Dariusz Klimczak. »Dies bedeutet nicht das Ende des Dialogs, im Gegenteil, wir werden intensive Gespräche führen, um die ausgehandelten Bestimmungen in die Tat umzusetzen.«

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Einer der Organisatoren der Blockade, Rafal Mekler, schrieb bei der Plattform X, man gebe dem Ministerium einen Vertrauensvorschuss. »Wenn es nicht gelingt, Lösungen auszuarbeiten, kehren wir an die Grenze zurück.«

Seit dem 6. November hatten polnische Transportunternehmer drei Grenzübergänge zum Nachbarland blockiert. Damit protestierten sie gegen die billigere Konkurrenz aus der Ukraine, die sie für den Einbruch ihres Geschäfts verantwortlich machen. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine exportierte das Land einen Großteil seiner Waren auf dem Seeweg. Seit Kriegsbeginn wurde vieles auf die Straße verlagert. Die EU hob die vorher notwendigen Transportgenehmigungen für den ukrainischen Güterverkehr auf. Die Blockierer forderten, diese wieder einzuführen. Zudem beklagten die polnischen Unternehmer Benachteiligungen durch ukrainische Behörden.

Die Blockade an einem der Hauptgrenzübergänge war kurz vor Weihnachten schon einmal unterbrochen, dann aber wieder aufgenommen worden. An der Grenze stauen sich infolge der Proteste mitunter Hunderte Lastwagen, die Wartezeiten betragen mehrere Tage. Die Folgen für die Logistik sind europaweit zu spüren.

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