Hinweis auf Parkplatzsperrung für Polizeikontrolle: Bürger fühlen sich belogen
Meldung des Landkreises Northeim in Warnapp
Hinweis auf Parkplatzsperrung für Polizeikontrolle: Bürger fühlen sich belogen
Auf dem Pendlerparkplatz an der Bundesstraße 446 in Nörten-Hardenberg hatte die Polizei für ihre Großkontrolle unter anderem eine mobile Wache aufgestellt.
Die Sperrung des Pendlerparkplatzes an der Bundesstraße 446 bei Nörten-Hardenberg für eine Polizeikontrolle in der vorigen Woche wirft Fragen auf.
Northeim – Der Umgang des Landkreises Northeim mit der Polizei-Großkontrolle am Donnerstag voriger Woche auf dem Pendlerparkplatz an der Bundesstraße 446 zwischen Nörten-Hardenberg und Lütgenrode (HNA berichtete) steht in der Kritik: Mehrere HNA-Leser hatten sich in den vergangenen Tagen mit dem Hinweis gemeldet, sie fühlten sich vom Landkreis belogen.
Was war passiert: Der Landkreis Northeim hatte im Vorfeld der Großkontrolle am vorigen Montag unter anderem über die vom Landkreis Northeim betriebene Warnapp Biwapp den Hinweis veröffentlicht, dass der Pendlerparkplatz von Dienstag, 23., bis einschließlich Donnerstag, 25. April, wegen Instandhaltungsarbeiten voll gesperrt werden müsse. Nun fand dort allerdings am 25. April die Polizeikontrolle statt, für die unter anderem Container, zahlreiche Fahrzeuge und anderes mehr auf dem Pendlerparkplatz aufgebaut worden waren.
Dadurch, dass dort keine Instandsetzungsarbeiten stattfanden, sondern Vorbereitungen für die Kontrolle getroffen werden mussten, fühlten sich einige HNA-Leser getäuscht. Einer schreibt in seiner E-Mail, er sehe Warnapps wie Nina, Katwarn und Biwapp als eine sehr wichtige Quelle für eine umfassende Warnung bei außergewöhnlichen Ereignissen sowie zur Information der Allgemeinheit an.
Hinsichtlich der Biwapp-Meldung über die Sperrung des Pendlerparkplatzes betont der HNA-Leser, dass es eine vorsätzliche Falschmeldung gewesen sei, die der Landkreis verbreitet habe. Es wäre besser gewesen, wenn von zwei Tagen Instandhaltung und einem Tag Sondernutzung die Rede gewesen wäre. „In meinen Augen ist das ein absolutes No-Go, wenn man sich auf Informationen, die über die Warnapp verbreitet werden und von offiziellen Stellen kommen, nicht verlassen kann und man den Inhalt der Meldung infrage stellen muss.“
Sicherlich hätten die Verantwortlichen die Meldung zur Sperrung des Parkplatzes auch so verfassen können, dass der Inhalt der Information richtig gewesen sei, ohne dass dadurch die Kontrolle frühzeitig bekannt geworden wäre. „Man hätte ja einfach den Grund der Sperrung weglassen können.“ Durch die Falschmeldung würden die Bürger schlichtweg belogen. Und: „Alternative Wahrheit schön und gut, aber ich halte Warnapps eigentlich für sichere Informationsquellen, denen man blind vertrauen können muss.“
Angesprochen auf die Vorwürfe betonte die Northeimer Kreisverwaltung in einer Stellungnahme am Dienstag, dass es im Nachhinein betrachtet, besser gewesen wäre, keinen Grund für die Sperrung anzugeben, als einen vorgeschobenen Grund.
Landkreis-Pressesprecher Dirk Niemeyer sagte, dass die Polizeidirektion Göttingen im Vorfeld der Kontrolle beim Fachbereich Straßenverkehr der Northeimer Kreisverwaltung beantragt hatte, den Pendlerparkplatz an der B 446 Nörten-Hardenberg für eine Kontrolle sperren zu lassen, verbunden mit der Bitte, den konkreten Grund nicht zu nennen, um den Erfolg der Aktion nicht von vornherein zu gefährden.
Der zuständige Sachbearbeiter im Kreishaus habe daraufhin beim Erstellen der Verkehrsmeldung für die Warnapp den für Parkplatzsperrungen üblicherweise verwendeten Text mit dem Grund „Instandsetzungsmaßnahmen“ verwendet, ohne die Meldung auf den vorliegenden Einzelfall abzustimmen. Niemeyer: „Der im Nachhinein bedauerliche Sachverhalt soll nach unserem festen Willen ein Einzelfall bleiben. Selbstverständlich legen wir großen Wert darauf, die Bürgerinnen und Bürger korrekt zu informieren.“ (kat)