Analyst pessimistisch für Coinbase-Aktie und die Quartalszahlen - Optimismus für anderen Titel

Auf die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs hatten Krypto-Anleger teils starke Hoffnungen gesetzt. Einem Analysten zufolge dürfte das neue Handelskonstrukt aber auch Verlierer hervorbringen. Eine mögliche Gewinneraktie hat der Experte aber ebenfalls ausgemacht.

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Ralph Orlowski/Getty Images

• Analyst: Coinbase-Kurserholung nur dank Kryptoerholung

• Enttäuschende Quartalszahlen voraus

• Robinhood bevorzugt

Die Vorschusslorbeeren, mit denen die Krypto-Community die Einführung von Spot-ETFs bedacht hatte, führte nach der Entscheidung der SEC zunächst zu einem “Sell-the-news”-Event. Inzwischen haben sich die Kryptopreise wieder erholt, der Markt dürfte einem Experten zufolge aber nicht auf breiter Ebene von den Entwicklungen profitieren.

Analyst sieht Belastungsfaktoren für Coinbase

Als Verlierer hat Dan Dolev, Analyst bei Mizuho, die Coinbase-Aktie ausgemacht. Das durchschnittliche tägliche Spot-Handelsvolumen auf Coinbase sei seit der Einführung der ETFs im Januar von 2,5 Milliarden US-Dollar in den 30 Tagen vor ihrer Einführung auf 1,9 Milliarden US-Dollar gesunken.

Für das Geschäftsmodell von Coinbase sind das schlechte Nachrichten, denn die Handelsplattform erzielt immer noch einen Großteil ihrer Einnahmen durch Händler. “Die große Hoffnung für Coinbase im Jahr 2024 bestand darin, dass mehr Bitcoin-ETF-AUM zu einem verstärkten Spothandel führen würde”, zitiert Street Insider aus einem Kundenbericht des Analysten. Tatsächlich hatte die Branche große Hoffnungen darauf gesetzt, dass eine Genehmigung von Bitcoin-ETFs große Nachfrage generieren und positive Auswirkungen auf das Handelsvolumen haben würde.

Coinbase mit verstärkten Abflüssen

Weiter erklärte Dolev, dass im Gegensatz zu den Erwartungen “die Abflüsse aus ETFs, bei denen Coinbase die Depotbank ist, die Zuflüsse übersteigen (d. h. -6 Milliarden US-Dollar Abflüsse von GBTC seit dem 11. Januar gegenüber +4,9 Milliarden US-Dollar geschätzten Zuflüssen zu anderen sieben ETFs, die Coinbase verwahrt)”.

Angesichts der enormen Diskrepanz zwischen den Einzelhandelshandelsgebühren und dem, was Mizuho glaubt, was Coinbase durch die ETF-Verwahrung verdient, sei aufgrund der Einführung der ETFs zusätzlicher Abwärtsdruck auf die Branchenpreise zu erwarten. Dolev zufolge scheine dieser Moment aufgrund der jüngsten Preisänderungen bei Coinbase näher gekommen zu sein.

Analyst sieht Coinbase weiter verwundbar

Obwohl es sowohl am Kryptomarkt als auch bei der Coinbase-Aktie in den vergangenen Handelstagen zu einer Erholung gekommen war, bleibt der Mizuho-Analyst vorsichtig – insbesondere mit Blick auf den anstehenden Quartalsbericht des Unternehmens am 15. Februar.

Im Interview mit CNBC betonte der erklärte Coinbase-Bär, dass sich Anleger auf ein böses Erwachen einstellen sollten. Er erwarte schwache Umsätze und eine Verlangsamung des Userwachstums. Die durchschnittlichen Markterwartungen liegen bei Erlösen von 1,8 Milliarden US-Dollar und einem Verlust je Aktie von 2,62 US-Dollar. Das wird Coinbase seiner Ansicht nach nicht schaffen.

Die jüngste Kursrally gehe ohnehin auf eine allgemeine Markterholung bei Kryptowährungen zurück und nicht auf unternehmensspezifische Nachrichten zu Coinbase. Je höher die Aktie steige, ein umso besserer Short werde sie, so Dolev im Interview weiter.

Sein Analysehaus bleibt weiter bearish für die Aktie des Unternehmens: Das Kursziel für Coinbase sieht er bei 60 US-Dollar zum Jahresende. Das wäre ein massiver Einbruch von knapp 58 Prozent zum aktuellen Kursniveau von 140,39 (Schlusskurs vom 13.02.2024) und liegt zudem deutlich unter dem durchschnittlichen Kursziel von Marktexperten, das bei 133,20 US-Dollar liegt.

Analyst rät zu Robinhood

Befragt danach, welche Aktie er für einen möglichen Profiteur hält, wenn sich die Coinbase-Kursentwicklung von der Preisentwicklung von Bitcoin entkoppelt, erklärt Doblev: “Ich liebe Robinhood”, die Aktie sei wahrscheinlich die beste Option, unabhängig davon, ob man ein Kryptobulle sei oder nicht. Denn die Bitcoin-Spot-ETFs könne man auf Robinhood handeln, nicht aber auf Coinbase. Robinhood sei die essentielle Tradingplattform für junge Menschen. Zudem verweist der Analyst auf die globale Verfügbarkeit des Brokers.

Redaktion finanzen.net

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