Einlauf selber machen: So funktioniert es

Bei Blähungen, Verstopfung und anderen Verdauungsbeschwerden gilt ein Einlauf als altbewährtes Verfahren zur Darmreinigung. Aber wie kann man einen Einlauf selber machen? Wir erklären, wie es geht und geben hilfreiche Tipps.

Wer unter Darmbeschwerden leidet, kann einen Einlauf selber machen.

Inhaltsverzeichnis

Unter einem Einlauf, auch als Darmspülung bezeichnet, versteht man eine Methode zur Reinigung des Dickdarms, bei der Flüssigkeit in den Enddarm eingeführt wird, um den Stuhlgang zu fördern und den Darm von Stuhl(-resten) zu befreien. Es gibt verschiedene Arten von Einläufen, aber alle beinhalten das Einführen von Wasser oder einer speziellen Lösung in den Enddarm durch den Anus.

Einläufe werden oft verwendet, um Verstopfung zu behandeln oder den Darm vor medizinischen Eingriffen oder Untersuchungen zu reinigen. Sie können auch zur Vorbereitung auf bestimmte medizinische Verfahren wie Koloskopien oder Operationen eingesetzt werden.

Einlauf selber machen: Anleitung zur Darmreinigung

Das Wichtigste vorweg: Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine ärztliche Beratung. Wenn Sie einen Einlauf selbst durchführen wollen oder müssen, sollten Sie dies nur unter Anleitung eines Arztes oder einer medizinischen Fachkraft tun. Diese können Ihnen die genauen Schritte und das benötigte Equipment erklären, um sicherzustellen, dass der Einlauf richtig und sicher durchgeführt wird. Außerdem kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin einschätzen, ob eine Anwendung bei Ihnen unbedenklich ist.

Darmreinigung mit Klistier

Eine Form des Einlaufs ist die Darmreinigung mit Klistier. Dabei handelt es sich um einen kleinen, runden Behälter mit einem Plastikröhrchen, der Klisterspritze. Abhängig von ihrer Größe umfassen die Klistiers zwischen 50 und 200 Milliliter.

Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass Sie sich in der Nähe der Toilette aufhalten und alle benötigten Materialien zur Hand haben. Dazu zählen vor allem das Klistier und die Einlauflösung. Möglicherweise benötigen Sie ebenfalls ein Handtuch oder eine Unterlage. Dann mischen Sie die Einlauflösung nach den Anweisungen des Herstellers. Je nach Zweck des Einlaufs kann die Einlauflösung unterschiedliche Bestandteile enthalten. Beispielsweise kann eine Kochsalzlösung verwendet werden, die aus Wasser und einer bestimmten Menge Salz besteht.

Füllen Sie das Klistier oder die Einlaufflasche mit der Einlauflösung. Sie können die Spitze des Klistiers oder der Einlaufflasche mit einer Fettcreme einschmieren, um das Einführen zu erleichtern. Legen Sie sich dann auf Ihre linke Seite und ziehen Sie Ihre Knie leicht zur Brust oder gehen Sie in die Hocke.

Dann führen Sie die Spitze des Klistiers vorsichtig in den Anus ein. Drücken Sie den Inhalt des Klistiers langsam aus, um die Flüssigkeit in den Enddarm zu leiten. Achten Sie darauf, dass Sie sich entspannen und den Druck kontrollieren, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Im besten Fall warten Sie 5 bis 15 Minuten, bevor Sie zur Darmentleerung auf die Toilette gehen.

Darmreinigung mit Irrigator

Eine weitere Einlauf-Methode ist die Darmreinigung mit einem Irrigator. Der Hauptunterschied zwischen einem Einlauf mit einem Klistier und einem Einlauf mit einem Irrigator liegt in der Art des verwendeten Einlaufformats und der Größe des Flüssigkeitsvolumens, das eingeführt wird.

Während der Einlauf mit Klistier nur eine begrenzte Menge Flüssigkeit in den Darm befördern kann, handelt es sich bei einem Irrigator um ein größeres Einlaufsystem, das oft einen Behälter mit einer größeren Flüssigkeitskapazität – normalerweise ein bis zwei Liter – und ein längeres Darmrohr enthält. Der Irrigator wird an einer erhöhten Position aufgehängt, um einen kontinuierlichen Fluss der Einlauflösung zu ermöglichen. Das Darmrohr wird in den Anus eingeführt und die Flüssigkeit fließt langsam in den Darm. Da die Lösung auf diese Weise bis zum Dickdarm gespült werden kann, wird diese Form des Einlaufs auch als hoher Einlauf bezeichnet.

Wann ist ein Einlauf sinnvoll?

Verstopfungen verursachen nicht nur unangenehme Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Blähungen, sie erhöhen auch das Risiko für Hämorrhoiden, Analfissuren oder Darmverschluss. Ein Einlauf kann helfen, eine Verstopfung zu lösen, wenn eine Anwendung bei Betroffenen unbedenklich ist. Auch vor bestimmten medizinischen Untersuchungen oder Eingriffen wie einer Darmspiegelung oder einer Operation kann eine Darmspülung empfohlen werden, um den Darm zu reinigen und eine bessere Sichtbarkeit zu ermöglichen. Darüber hinaus kann ein Einlauf in manchen Fällen während der Geburtsvorbereitung angewendet werden, um den Darm zu entleeren und den Geburtskanal freizumachen.

Für wen eignet sich ein Einlauf nicht?

Beachten Sie, dass ein Einlauf nicht für jeden geeignet ist und Menschen mit bestimmten medizinischen Umständen auf eine Anwendung verzichten sollten. Dazu zählen vor allem:

1. Schwangere Frauen: Ein Einlauf kann das Risiko von Kontraktionen erhöhen und sollte während der Schwangerschaft vermieden werden, es sei denn, es wird ausdrücklich von einem Arzt empfohlen.

2. Menschen mit Darmerkrankungen: Menschen mit bestimmten Darmerkrankungen wie Hämorrhoiden, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Darmverschluss oder Divertikulitis sollten vor der Durchführung eines Einlaufs mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, da dieser ihre Symptome verschlimmern oder Komplikationen verursachen könnte.

3. Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein Einlauf kann einen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust zur Folge haben, der bei Herz-Kreislauf-Erkrankten problematisch sein kann. Betroffene sollten ärztlichen Rat einholen, um das persönliche Risiko einschätzen zu können.

4. Kinder: Einläufe werden normalerweise nicht bei Kindern angewendet, es sei denn, es besteht eine medizinische Notwendigkeit und sie werden medizinisch überwacht.

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