«Halbes Landei»: Roger Schawinski teilt gegen Yaël Meier aus
Yaël Meier war im «Doppelpunkt» auf Radio 1 bei Roger Schawinski zu Gast. Dort musste sie einige Angriffe abwehren.
Yaël Meier gilt als Sprachrohr der Generation Z. Die Luzernerin hat mit 23 Jahren bereits eine steile Karriere hingelegt. Das zweifache Mami war am Sonntag bei Roger Schawinski im «Doppelpunkt» auf Radio 1 zu Gast.
«Aus was für einer Familie kommen Sie, Frau Meier?», fragt Schawinski zu Beginn des Talks. Yaël antwortete, dass sie aus einer sehr liebenden Familie komme, jedoch nicht aus einem reichen Haus oder einem mächtigen Netzwerk. Diese Klärung war ihr wichtig, um gängige Missverständnisse über ihren Erfolg auszuräumen.
Schawinski mit erstem Seitenhieb
Schawinski spricht Yaël auf ihre erste grosse Filmrolle im Alter von 14 Jahren an. Die Unternehmerin sagt, sie sei durch ein Casting an diese Rolle gekommen. Nun folgt der erste Seitenhieb des 78-Jährigen: «Also dort eine Hauptrolle und dann kam die Filmkarriere etwas ins Stocken – danach gab es eher nur noch Nebenrollen, oder?»
Die 23-Jährige bleibt gelassen und antwortet: «Genau, ich habe dann tatsächlich mit 17 Jahren wieder aufgehört mit dem Schauspielern.» Sie habe ihre wahre Leidenschaft im Unternehmertum gefunden.
Er wirft ihr Vitamin B vor
Ihr nächster Karriereschritt war ein Praktikum beim «Blick», wo sie schon bald eine wöchentliche Kolumne erhielt. Sie sei dankbar gewesen, dass man ihr so viel Freiraum zugestanden habe, so Yaël.
Schawinski unterstellt der 23-Jährigen darauf, nur mit Vitamin B so schnell erfolgreich geworden zu sein: «Genau, bei Ihnen ist es etwas schneller gegangen. Es spielte doch bestimmt eine grosse Rolle, dass der damalige Chefredaktor Andreas Dietrich der Vater ist von Ihrem damaligen Freund und heutigen Lebenspartner und Vater Ihrer Kinder.» Yaël sagt dazu: «Da gibt es tatsächlich keinen Zusammenhang – wir kannten uns damals noch nicht einmal», versichert sie.
Schawinski bezeichnet sie als «halbes Landei»
2020 gründete Yaël mit Jo die Agentur Zeam, die sich auf die Generation Z konzentriert. Schawinski sagt dazu: «Sie haben gesagt: ‹Ich bin Generation Z und weiss deshalb, wie sie tickt.› – Also, reicht das schon, wenn man selbst aus der Gen Z ist, dass man weiss, wie sie tickt? Und wenn man aus Vitznau kommt, also eigentlich noch ein halbes Landei gewesen ist?»
«Nein, das reicht natürlich nicht», sagt Yaël. Sie arbeite natürlich auch mit Zahlen und Daten und eigenen Studien.
«Sie haben nie eine Universität besucht»
Schawinski erwähnt einen weiteren Punkt in ihrer Laufbahn. Er verweist auf einen Linkedin-Beitrag des Sprachrohrs der Generation Z: «Ich bin 22 Jahre alt und habe keinen Abschluss, trotzdem unterrichte ich an der besten Wirtschaftsuniversität der Welt. Die HSG hat mich eingeladen, eine Vorlesung zum Metaverse zu geben.» Schawinski stellt klar, dass die Universität St. Gallen nicht die führende Wirtschaftsuniversität weltweit sei. Im Ranking der «Financial Times» tauche die HSG in Europa erst auf Platz sechs auf.
Yaël verteidigt sich: «Die Frage kann man wohl nicht subjektiv beantworten.» Der 78-Jährige kontert: «Nein, das können Sie nicht.» Schliesslich habe sie noch nie eine Universität besucht.
Bis 15’000 Franken pro Vortrag
Schawinski verweist darauf, dass Yaël laut eigener Aussage eine der gefragtesten Keynote-Speakerinnen des Landes ist. Sie kassiere 8000 bis 15’000 Franken pro Vortrag. «Wann konnten Sie das letzte Mal 15’000 Franken abholen?», fragt der Radio-1-Chef.
«Ich weiss jetzt nicht, ob ich das hier so sagen kann», antwortet Yaël. Sie habe jedenfalls kommenden Mai vier Keynotes und auch im Juni einige. Das sei jedoch auch sehr zeitaufwendig, versichert sie.
«Schwierig, mit Kindern immer pünktlich zu sein»
Kürzlich zog Yaël Meiers Unternehmen Zeam in den Prime Tower in Zürich um. Schawinski fragte daraufhin: «Das ist also ein Co-Working-Space und kein eigenes Büro, richtig?» Yaël stellt klar: «Doch, wir verfügen über 200 Quadratmeter eigenes Büro.»
Obwohl die Räumlichkeiten modern seien, sei die Unternehmerin dort nur selten anzutreffen. Schawinski konfrontiert sie mit der Bemerkung: «Ich habe gehört, Sie sind etwas unzuverlässig», und erwähnte, dass dies sogar Mitarbeitende von ihr behauptet hätten. Daraufhin räumte Meier ein: «Es ist tatsächlich schwierig, mit Kindern immer pünktlich zu sein. Das muss ich zugeben.» Den ganzen Podcast findest du hier.