Nicole: Krebsdiagnose war "unglaublich harte Prüfung"

Nicole

Die Krebsdiagnose im Dezember 2020 traf Sängerin Nicole hart. Sie wusste, dass sie neue Prioritäten setzen musste. Für Nicole spielte dabei ein bestimmter Ort eine einzigartige Rolle.

Nicole, 59, hat gerade wieder Kraft getankt. Die Sängerin ist aus einem zweiwöchigem Kapstadt-Urlaub mit Ehemann Winfried Seibert, 63, zurückgekehrt. Ein wenig Sonne tanken an ihrem Seelenort. “Als ich Anfang der 2000er-Jahre aus dem Flieger stieg und zum ersten Mal afrikanischen Boden betrat, passierte etwas in mir“, erklärt sie im Interview mit “Bild”, und wird konkreter: “Ich fühlte mich dieser Stadt so verbunden, als wäre ich schon einmal dort gewesen. Es war wie Nachhause zu kommen.” Die südafrikanische Metropole gab ihr Mut und Energie, als ihr Leben plötzlich aus den Fugen geriet. Die Diagnose Brustkrebs stellte alles auf den Kopf. Die Sehnsucht nach ihrem Herzensort half ihr beim Kampf gegen die Krankheit.

Der Gedanke an Kapstadt stärkte Nicole

“Die Ärzte gaben mir damals die Diagnose: Meine Überlebenschance liege mit Chemo bei 80 Prozent, ohne Chemo bei 60 Prozent. Das war eine unglaublich harte Prüfung”, erinnert sich Nicole. “Ich wollte nicht sterben.” Die wunderbaren Erlebnisse in Kapstadt, das Licht, die Menschen weckten ihre Überlebensgeister nach dem Schock. Der Ort sei “die beste Medizin”. Sie wollte ihn wiedersehen. “Dieser Gedanke machte mich stark.” Ihr Vorsatz: “Wenn ich überlebe, mache ich nur noch Dinge, die mir guttun. Eine Reise nach Kapstadt gehört dazu.”

Chemotherapie, Bestrahlungen und mehrere Eingriffe stand die ESC-Gewinnerin von 1982 tapfer durch. Sie gilt aktuell als gesund, muss allerdings regelmäßig medizinisch durchgecheckt werden. “Alle drei Monate gehe ich zur Kontrolluntersuchung, bekomme eine Infusion für die Knochendichte, ein großes Blutbild und der Portkatheter, den ich weiterhin habe, wird kontrolliert.” Eine seelische Belastung. “Die Angst fährt nach wie vor mit zu jedem Termin.”

So emotional war die Reise mit ihren Schwestern

Doch die Schlagersängerin zeigt sich trotz des immer über ihr schwebenden Damoklesschwertes zuversichtlich. “Man darf sich nicht verrückt machen lassen. Inzwischen denke ich nicht mehr rund um die Uhr an den Krebs. Es gibt keinerlei neuen Anzeichen dafür, dass der Krebs zurück ist. Alles ist gut.”

Im vergangenen Jahr erfüllte sie sich einen Traum: Sie zeigten ihre beiden Schwestern Elke, 61, und Sabine, 55, den Ort, der ihre Seele berührt. “Als wir auf dem Tafelberg waren, öffneten wir zum Picknick eine Flasche Wein. Sie schenkten mir ein Glas, darauf stand: ‘Mädel, du hast es geschafft. Wir lieben Dich!’ Das war einer der emotionalsten Momente meines Lebens. Wir Schwestern standen uns noch nie so nah wie in Kapstadt.”

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei GALA.

Verwendete Quelle: bild.de

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