Grünes Licht für die Glaskrone: Das Plaza darf aufgestockt werden
Trotz anhaltender Kontroversen hat das Zürcher Baurekursgericht grünes Licht für die umstrittene Aufstockung des denkmalgeschützten Plaza-Gebäudes gegeben.
Nahe beim Anfang der Zürcher Langstrasse kommt es zu einem architektonischen und historischen Wendepunkt: Das Gebäude des ehemaligen Kinos Plaza wird um zwei Stockwerke erhöht und bekommt eine auffällige gläserne Aufstockung in Form einer Krone. Allerdings standen diese Pläne von Beginn an unter kritischer Beobachtung, da das Haus unter Denkmalschutz steht.
Baurekursgericht entscheidet gegen die Beschwerden des Heimatschutzes
Die Kontroverse um die Baugenehmigung zog mehrere Rechtsstreitigkeiten nach sich. Der Verein Zürcher Heimatschutz und einige Anwohner legten gegen das Vorhaben Rekurs ein, woraufhin das Baurekursgericht zunächst gegen die Aufstockung entschied. Diese Entscheidung wurde jedoch vom Verwaltungsgericht revidiert. Der Grund: Der moderne Aufbau mit dem denkmalgeschützten Status des Gebäudes verträgt sich.
Das jüngste Urteil des Baurekursgerichts von Mitte April erlaubt nun endgültig die Realisierung des Projekts. Es entschied gegen die meisten Beschwerdepunkte der Anwohner und des Heimatschutzes. Das schreibt die NZZ am Dienstag.
Ein zentrales Argument des Zürcher Heimatschutzes war, dass die gläserne Krone das städtebauliche Bild der Umgebung, insbesondere in Relation zum gegenüberliegenden, ebenfalls denkmalgeschützten Bezirksgericht, stören würde. Das Gericht wies jedoch darauf hin, dass die Gebäude mehr als 70 Meter voneinander entfernt seien und daher nicht als ein Ensemble betrachtet werden könnten.
So könnte das fertig ausgebaute Plaza in Zukunft aussehen.
Bedenken der Anwohner und angepasste Bedingungen
Die Anwohner äusserten vor allem Bedenken hinsichtlich Lärm- und Lichtemissionen. Die Angst vor gestörter Lebensqualität führte zu der Forderung, dass regelmässige Sicherheitspatrouillen eingerichtet und die Betreiber des Nachtklubs Plaza für die damit verbundenen Kosten aufkommen sollten. Diese Forderungen wurden jedoch abgelehnt, da der Klubbetrieb nicht Teil des aktuellen Bewilligungsverfahrens ist.
Als Zugeständnis an die Anwohner wurden jedoch die Öffnungszeiten des geplanten Dachrestaurants beschränkt: Statt bis Mitternacht darf das Restaurant nur bis 22 Uhr offen sein. Ausserdem muss ein Lichtkonzept genehmigt werden, um Lichtverschmutzung zu minimieren.
Dem Ausbau des Plaza steht somit nichts mehr im Weg – sofern die Bauherren und die Rekurrenten die Bedingungen akzeptieren.