Großeinsatz nahe Graz: Autobombe? Explosion vor Privathaus von Zeugen Jehovas
Schock in Premstätten bei Graz! Im Ortsteil Zettling wurden Anrainer in der Nacht auf Freitag kurz nach vier Uhr früh aus dem Schlaf gerissen. Sie wollen einen lauten Knall gehört haben, anschließend standen ein Auto und eine Hecke in Flammen. Auf Anfrage der Kleinen Zeitung spricht die Polizei derzeit noch von keiner Autobombe, bestätigt aber „eine Art Explosion am Fahrzeug“. Es sei „davon auszugehen, dass es sich um einen Sprengsatz handelt“, hieß es weiter. Detoniert ist er vor dem Privat-Haus eines Zeugen Jehovas.
Nähere Details würden erst die Ermittlungen ergeben, die umgehend aufgenommen wurden. Um sämtliche Spuren zu sichern, ist der Bauhof von Premstätten an Grabungen beteiligt. Zunächst war neben der Polizei die Freiwillige Feuerwehr Zettling in der Nacht mit 15 Mann im Einsatz, um den Klein-Pkw und eine in Flammen stehende Thujenhecke zu löschen. Seitens der Feuerwehr will man aus ermittlungstaktischen Gründen keine nähere Angabe zum Einsatz machen.
Zusammenhang mit Bombenserie
Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Am Fahrzeug entstand jedoch Totalschaden, die Brandursache ist derzeit offiziell noch offen. Es ist damit bereits der dritte Brandanschlag auf Jehovas Zeugen in den vergangenen Monaten in der Steiermark.
Vertretern der Glaubensgemeinschaft war der Fall zu Mittag jedoch noch nicht bekannt. Zunächst wurde jedoch seitens der Gemeinde ein Zusammenhang angedeutet, da sich der Vorfall vor einem privaten Haus ereignet haben soll, in dem Zeugen Jehovas wohnen.
Die Ermittlung zu Bombenbauer laufen
Bei anderen Fällen in jüngster Vergangenheit, allerdings immer im Umfeld der Königsreichssäle, schien die Ausgangslage ähnlich. Der Bombenbauer, der hinter den beiden Anschlagsversuchen auf Jehovas Zeugen stecken soll, wird jedenfalls noch gesucht. Denn der Rohrbombenanschlag auf zwei Mitglieder der Glaubensgemeinschaft in Leibnitz im August 2023 und die im März 2024 aufgefundene Sprengfalle in Kalsdorf bei Graz tragen die Handschrift desselben Täters. Das ergab die kriminaltechnische Auswertung des sichergestellten Objektes.
Zuletzt hat die Polizei ihre Ermittlungsgruppe erweitert, nun arbeiten noch mehr Beamte intensiv an der Aufklärung der Verbrechen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man bisher keine weiteren Details bekannt geben.