Höchststand von Syphilis-Fällen in Nürnberg – Anstieg von über 70 Prozent

Anstieg nach der Pandemie

Höchststand von Syphilis-Fällen in Nürnberg – Anstieg von über 70 Prozent

Die Geschlechtskrankheit Syphilis löst zu Beginn Geschwüre aus und ist äußert ansteckend. In Nürnberg steigt die Anzahl der Neuinfektionen deutlich an.

Nürnberg – Die Inzidenz der Syphilis-Infektionen in Nürnberg erreicht einen neuen Höchstwert. Angaben eines epidemiologischen Berichts des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 15. Februar 2024 zufolge ist die Zahl im Vergleich zu 2019 um 72 Prozent gestiegen. Demnach steckten sich in der fränkischen Metropole 29,2 Personen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an. Doch auch in anderen Großstädten, darunter der bayerischen Landeshauptstadt München, schnellten die Zahlen nach Ende der Pandemie in die Höhe.

Anstieg von Syphilis in Nürnberg

Unterschiede zwischen Bundesländern – Bayern leicht über Durchschnitt

Im bundesdeutschen Durchschnitt lag die Inzidenz im Jahr 2022 bei zehn Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Insgesamt wurden 8.305 Fälle gemeldet – ein Anstieg von 23,1 Prozent. Wie in den Vorjahren sei bei den Werten der sexuell übertragbaren Krankheit ein großer Unterschied zwischen den Bundesländern zu beobachten. Die mit Abstand höchsten Inzidenzen gebe es in den Stadtstaaten Berlin (41,3) und Hamburg (23,1). Doch auch Bayern befand sich leicht über dem bundesdeutschen Durchschnitt mit einem Wert von (10,6). Im Vergleich zum Vorjahr ist Bayern das Bundesland mit dem höchsten Anstieg der Inzidenz (52,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr.

Syphilis (Leus): Was ist das?

Die Syphilis ist eine durch Bakterien verursachte Krankheit, welche durch sexuellen Kontakt, Blut oder von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Sie verläuft typischerweise in drei Stadien: Primäraffekt (meist schmerzloses Geschwür), Sekundärstadium (Allgemeinsymptome, Hauterscheinungen) und Tertiärstadium (Jahre nach der Erstinfektion, Schädigung des zentralen Nervensystems und den Blutgefäßen).

Symptomfreie Phasen (Latenz) treten auf. Menschen mit Syphilis sind während des Primär- und Sekundärstadiums sowie der Frühlatenz infektiös. Syphilis kann mit Antibiotika geheilt werden, jedoch sind erneute Infektionen möglich.

Kondome oder Femidome („Kondom für die Frau“) beim Vaginal- und Analverkehr senken das Risiko einer Übertragung, schützen jedoch nicht vollständig.

Quelle: Robert Koch-Institut, Deutsche Aidshilfe

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Kondom

Wie kann man sich vor der Übertragung mit Syphilis schützen?

Das Risiko, sich beim Geschlechtsverkehr mit Syphilis anzustecken, kann durch Kondome gesenkt, aber nicht völlig ausgeschlossen werden, wie die Deutsche Aidshilfe (DAH) auf ihrer Internetseite informiert. Den Kontakt mit nässenden Hautstellen des Partners oder der Partnerin sollte man demnach meiden. Auch rät die DAH, für jeden Partner und jede Partnerin ein neues Kondom über Sexspielzeuge zu zeihen und sie danach gründlich zu reinigen, sollten diese zum Einsatz kommen.

Besonders wichtig: „Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern sollten sich einmal im Jahr auf Syphilis testen lassen, um die Krankheit gegebenenfalls rechtzeitig behandeln zu können und sie nicht weiterzugeben“, heißt es von der DAH.

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