Giro d'Italia: Maximilian Schachmann schlägt Tadej Pogačar, verpasst aber trotzdem den Sieg
Der deutsche Fahrer Maximilian Schachmann hat seine starke Form zum Start der Italien-Rundfahrt bestätigt. Ärger gab es, weil die Strecke am Ort eines prominenten Flugzeugabsturzes vorbeiführte.
Maximilian Schachmann hat den Sieg auf der ersten Etappe des 107. Giro d’Italia nach einer starken Leistung nur knapp verpasst. Der deutsche Fahrer vom Team Bora-hansgrohe unterlag auf der Zielgeraden in Turin nur Jhonatan Narváez (Team Ineos). Im Schlusssprint nach 140 km setzte sich Schachmann aber gegen Topfavorit Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) durch. Der Ecuadorianer Narváez übernahm damit das Rosa Trikot des Gesamtführenden.
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Schachmann, der schon bei der Baskenland-Rundfahrt eine gute Form gezeigt hatte, bestätigte eindrucksvoll seine Ambitionen auf einen Etappensieg beim Giro. Der 30-Jährige, der durch Verletzungspech und Krankheiten zuletzt 2022 an einer Grand Tour teilgenommen hatte, attackierte 16 Kilometer vor dem Ziel und positionierte sich in einer aussichtsreichen Verfolgergruppe. Zügig nach dem Start in Venaria Reale hatten sich sechs Fahrer an die Spitze gesetzt, verschafften sich teils einen Vorsprung von knapp drei Minuten.
Schachmann ist die deutsche Giro-Hoffnung
»Ich habe meine Chance gesuchtВ«, sagte Schachmann, der 22 km vor dem Ziel auf dem Colle della Maddalena zum ersten Mal versucht hatte, davonzufahren. Doch seine Gruppe wurde wieder eingefangen. 3000 Meter vor dem Ziel, an der Rampe von San Vito mit einer Maximalsteigung von 16 Prozent, setzte sich PogaДЌar erstmals an die Spitze des Felds, doch NarvГЎez und Schachmann blieben dran und bezwangen den Slowenen im Sprint.
Beim Giro soll Schachmann vor allem Dani Martínez (Kolumbien) unterstützen, von dem sich Bora-hansgrohe ein Top-fünf-Ergebnis erhofft, aber auch um Tagessiege fahren.
Die erste Etappe hatte vor dem Start für Diskussionen gesorgt. Die Strecke führte über den Superga, den Hügel, auf dem vor genau 75 Jahren die Fußballmannschaft des AC Turin mit dem Flugzeug in den Tod gestürzt war. Wegen schlechter Witterungsverhältnisse war die Maschine mit einer Kirche auf dem Hügel kollidiert. Die Tifosi hatten gegen die Streckenführung protestiert und gedachten während des Rennens der Toten.
Der Giro endet am 26. Mai traditionell in Rom. Bis dahin liegen vor den 176 Fahrern noch 20 Etappen mit mehr als 3200 km und fast 45.000 Höhenmetern. Die Königsetappe am 19. Mai führt vom Gardasee über 222 km und 4500 Höhenmeter nach Livigno. Schon auf der zweiten Etappe geht es hoch hinaus: Das Teilstück von San Francesco al Campo nach Santuario di Oropa endet nach 161 km mit einer Bergankunft.