Sahen wir die besten Viertelfinals der Geschichte?: Top-Teams sorgen für Rekord in der Champions League

In den Champions-Legaue-Viertelfinals ging es drunter und drüber. Nur Top-Teams waren dabei, 32 Tore sind in sechs Partien gefallen und zweimal gewann der Verlierer des Hinspiels. Doch auch in der Vergangenheit sorgten Viertelfinalspiele schon für Furore.

Top-Teams sorgen für Rekord in der Champions League

In der Saison 1992/93 wurde der wichtigste europäische Klubwettbewerb erstmals unter dem Namen Champions League durchgeführt. Ab der Saison 1994/95 wurde in der K.o.-Phase mit Viertelfinals gespielt – von Anfang an im gewohnten Format mit Hin- und Rückspiel.

Dieses Jahr sind die Viertelfinal-Begegnungen bisher enorm spektakulär. In sechs Partien fielen 29 Tore – rekordverdächtig. Zudem wimmelt es nur so von Top-Teams – alle acht Mannschaften gehören einer der besten fünf Ligen an. Es stellt sich also die Frage: Erleben wir gerade die besten CL-Viertelfinals der Fussballgeschichte? Blick liefert dir Argumente dafür.

Anzahl Tore

Der bisherige Tor-Rekord stammt aus der Saison 2003/04. Damals fielen in den acht Spielen 30 Treffer. Dieser Wert wurde am Mittwochabend geknackt, da Bayern, Arsenal, Manchester City und Real Madrid die dafür nötigen zwei Tore knapp übertrafen und den Wert auf 32 Treffer schraubten. In den Mittwochspielen fielen drei Treffer (Tore im Penaltyschiessen ausgenommen).

Zu erwähnen ist allerdings die spezielle Saison 2019/20. Damals wurde der Henkelpott ab den Viertelfinalspielen aufgrund der Corona-Pandemie in einem Turnier auf neutralem Grund unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen – ohne Rückspiele. In diesen vier Duellen fielen sage und schreibe 20 Tore. Zu einem solchen Schnitt fehlten in den acht Partien weitere acht Tore. Damit zappelte der Ball durchschnittlich viermal pro Spiel im Netz.

Qualität der Teams

In der 30. Austragung qualifizierten sich erst zum vierten Mal ausschliesslich Teams aus den Top-5-Ligen für die Viertelfinals. 2013/14 war die Besetzung bis auf zwei Klubs gar identisch zur aktuellen Saison. Lediglich die englischen Vertreter unterscheiden sich – dieses Jahr sind Arsenal und ManCity anstatt Chelsea und Manchester United am Start. Auch damals waren die Halbfinaltickets hart umkämpft.

Wenden

Viermal gab es in mindestens zwei der vier Viertelfinal-Paarungen eine Wende nach einer Niederlage im Hinspiel. Auch in der besagten Saison 2003/04 gab es zwei verrückte Comebacks: Deportivo La Coruña schlug Milan nach 1:4 im Hinspiel mit 4:0 und Monaco setzte sich gegen Real Madrid 3:1 durch, nachdem das Hinspiel 2:4 verloren gegangen war.

In der Saison 2001/02 kam der Verlierer aus dem Hinspiel sogar in drei von vier Fällen noch weiter. Zwei Wenden haben wir auch in den diesjährigen Viertelfinals gesehen (Dortmund und PSG).

Abgeschaffte Auswärtstorregel

Was zur Attraktivität der Viertelfinals beiträgt, ist womöglich auch die Auswärtstorregel, die auf die Saison 2022/23 hin abgeschafft wurde. So können sich Teams in den Rückspielen weniger auf ihrer Leistung auswärts ausruhen und sind gezwungen, in jedem Fall mehr Tore zu schiessen als der Gegner. Zugleich waren Heimteams im Hinspiel defensiver eingestellt, da sie Treffer des Gastteams tunlichst vermeiden wollten.

Als Beispiel dient das Rückspiel in Dortmund. Mit der Auswärtstorregel hätte sich der BVB nach dem 1:0-Führungstor auf das Halten des Resultats beschränken können, weil er beim 1:2 bei Atlético Madrid ein Auswärtstor erzielt hatte. So mussten die Schwarz-Gelben aber weiter das zweite Tor anstreben.