Erkältungsmonitor: Wie viele Menschen leiden gerade an Corona, Grippe, RSV & Co.?

Personalausfälle, geschlossene Kitas, Risikogruppen in Gefahr – Wellen von Atemwegsinfekten bringen das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben aus dem Takt. Der SPIEGEL-Erkältungsmonitor zeigt Daten zur aktuellen Lage.

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Erkältungsmonitor: Wie viele Menschen leiden gerade an Corona, Grippe, RSV & Co.?

Rund jeder Zwölfte in Deutschland leidet zurzeit an Husten, Schnupfen und anderen Erkältungssymptomen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) gab es zuletzt rund 1,6 Millionen Arztbesuche innerhalb einer Woche wegen Atemwegserkrankungen, das entspricht 1897 Besuchen pro 100.000 Einwohner. Das sind fünf Prozent mehr als in der Vorwoche und 67 Prozent mehr als zu dieser Jahreszeit üblich.

Atemwegsinfektionen werden durch zahlreiche Erreger verursacht, etwa Influenza-, Corona-, Rhino- und RS-Viren. Für meldepflichtige Krankheiten erfasst das RKI auch die Zahl der Infektionen. Die Angaben spiegeln das tatsächliche Infektionsgeschehen zwar sehr unvollständig wider, denn nicht alle Erkrankten gehen zum Arzt und nur ein kleiner Teil der Patientinnen und Patienten wird auf den konkreten Erreger getestet. Doch kurzfristige Trends, steigende und sinkende Fallzahlen lassen sich gut in den Daten erkennen.

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Mehr als 170.000 Menschen sind während der Coronapandemie in Deutschland gestorben, Hunderttausende leiden an Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung. Inzwischen haben Impfungen und durchgemachte Infektionen zu einer hohen Immunität in der Bevölkerung geführt. Dadurch sind schwere Verläufe seltener geworden. Doch nach wie vor kommt es zu Infektionswellen, in denen viele Menschen erkranken. Zuletzt stagnierte die Zahl der erfassten Fälle.

Laut RKI wurden zuletzt etwa 4700 Patientinnen und Patienten innerhalb einer Woche mit einer schweren Atemwegsinfektion und Covid-19-Diagnose in ein Krankenhaus aufgenommen. Das sind rund sechs Fälle je 100.000 Einwohner. 965 Covid-Patienten werden aktuell auf einer Intensivstation behandelt, 14 Prozent mehr als vor einer Woche. Dadurch sind sechs Prozent der Erwachsenen-Intensivbetten in Deutschland derzeit mit Covid-Patienten belegt.

Meist im ersten Quartal erreicht die jährliche Grippewelle in Deutschland ihren Höhepunkt. Die Zahl der Todesopfer variiert, in Jahren mit schwerer Grippewelle kann sie bei mehr als 20.000 liegen. Durch Corona und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen fiel die Grippewelle in mehreren Jahren praktisch aus, in der Saison 2022/23 kam sie deutlich früher als üblich.

Weil ihr Immunsystem noch im Aufbau ist, sind Säuglinge und Kleinkinder besonders anfällig für Atemwegsinfektionen. Bei ihnen lag die Zahl der Arztbesuche in einer Woche zuletzt bei 4415 je 100.000 Personen. Das sind etwa so viele wie in der Vorwoche und ungefähr so viele wie zu dieser Jahreszeit üblich.

In den Krankenhäusern waren zuletzt bundesweit 64 Prozent der Kinderbetten auf Normalstationen belegt, etwa so viele wie in der Vorwoche. Auf Intensivstationen sind aktuell ebenfalls 64 Prozent der Kinderbetten belegt, etwa so viele wie in der Vorwoche.

Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) ist bei älteren Säuglingen und Kleinkindern die häufigste Ursache für Klinikeinweisungen, die auf Entzündungen der unteren Atemwege zurückgehen. Seit Sommer 2023 sind RSV-Infektionen in Deutschland meldepflichtig.

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