Fußball-EM 2024: IS-Ableger ruft laut Bericht zu Anschlägen in Deutschland auf
Public Viewing im Jahr 2006: Tausende Zuschauer verfolgen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin das WM-Fußballspiel zwischen Deutschland und Argentinien.
Ein Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat offenbar zu Anschlägen während der anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland aufgerufen. Zu lesen war der Appell einem Bericht der Welt am Sonntag zufolge in der aktuellen Ausgabe des Propagandamagazins „Stimme von Khorasan“. Demnach handelt es sich um den ersten konkreten Aufruf zu Angriffen des IS-Ablegers mit Bezug auf die EM 2024, die im Juni beginnt.
In der aktuellen Ausgabe des Propagandamagazins des afghanischen IS-Ablegers, der sich Islamischer Staat in der Provinz Khorasan (ISPK) nennt, ist den Angaben zufolge auf einer ganzen Seite eine Fotomontage mit Bezug zur Fußball-EM abgebildet. Darauf sei ein Kämpfer in Tarnuniform und Maschinengewehr zu sehen, der mit dem Rücken zum Betrachter und vor einem leeren Fußballstadion steht.
Das Bild ist den Angaben zufolge überschrieben mit den Städtenamen Dortmund, München und Berlin und der Aufforderung: „Then score the last goal“ (in etwa: Dann schieß’ das letzte Tor). Diese verklausulierte Formulierung, eingebettet in die martialische Optik, könne als unverhohlene Aufforderung zu einem Anschlag verstanden werden. Der CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries sagte der Zeitung: „Es handelt sich hier um eine unverhohlene Anschlagsandrohung.“
In den deutschen Sicherheitsbehörden ist der Welt zufolge derzeit von einem erhöhten „Grundrauschen“ die Rede – dies könne als Hinweis für eine gestiegene Anschlagsbereitschaft gelten. Der ISPK solle bereits Kämpfer nach Deutschland geschickt haben. In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Razzien gegen ISPK-Zellen in Deutschland gegeben.