Trump droht Nato-Mitgliedern: „Würde euch nicht beschützen“ – sondern Russland sogar ermutigen

Bei Angriff Putins

Trump droht Nato-Mitgliedern: „Würde euch nicht beschützen“ – sondern Russland sogar ermutigen

Donald Trump hat im US-Wahlkampf erklärt, er werde säumige Nato-Mitglieder nicht vor Russland schützen, sondern Putin „sogar ermutigen“. Biden reagierte prompt.

Update vom 11. Februar, 15.44 Uhr: Nachdem Donald Trump mit Aussagen zur Nato für Aufsehen gesorgt hat, äußerst sich nun Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu den Andeutungen des Ex-US-Präsidenten, im Falle einer Wiederwahl säumige Nato-Bündnispartner nicht zu verteidigen. „Jede Andeutung, dass Verbündete sich nicht verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschließlich der der Vereinigten Staaten, und setzt US-Soldaten und europäische Soldaten einem erhöhten Risiko aus“, erklärte Stoltenberg am Sonntag in Brüssel und äußerte damit scharfe Kritik an Trump.

„Ich erwarte, dass unabhängig vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl die USA ein starker und engagierter Verbündeter der Nato bleiben werden“, sagte Stoltenberg laut ZDF weiter.

Trump sorgt mit Nato-Aussage für Aufsehen – Scharfe Kritik aus dem Weißen Haus

Vorausgegangen war ein Wahlkampfauftritt Trumps, bei dem der Republikaner auch die Regierung in Moskau ermutigte, zu tun, „was immer sie wollen“ (siehe Erstmeldung). In der Folge distanzierte sich nicht nur das Weiße Haus von den Aussagen: „Die Ermutigung zu Invasionen unserer engsten Verbündeten durch mörderische Regime ist entsetzlich und verrückt“, erklärte Sprecher Andrew Bates am Samstagabend. Anstatt zu Kriegen aufzurufen und „geistesgestörtes Chaos“ zu fördern, werde US-Präsident Joe Biden „weiterhin die amerikanische Führungsrolle stärken“.

Auch weitere Verantwortliche in den USA sprachen sich gegen den Standpunkt des ehemaligen US-Präsidenten aus. „Trump versteht die NATO oder Russland einfach nicht und er gefährdet ganz Europa mit dieser unglaublich dummen Aussage“, sagte der pensionierte Generalleutnant der US-Armee Mark Hertling. Der Soldat fungierte ehemals als Chef der US-Armee in Europa.

Keine Hilfe für Nato-Partner: Trump sorgt bei Wahlkampfauftritt für Aufsehen

Erstmeldung vom 11. Februar, 7.32 Uhr: Washington/Conway – Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump würde Nato-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, nach eigenen Angaben keinen Schutz vor Russland gewähren. Das sagte der ehemalige US-Präsident am Samstag (10. Februar) bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina.

Trump mit deutlicher Botschaft an Nato: „Nein, ich würde Euch nicht beschützen“

Der „Präsident eines großen Landes“ habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle, sagte Trump. Er habe geantwortet: „Nein, ich würde Euch nicht beschützen.“ Vielmehr noch: Er würde Russland „sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen.“ Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: „Nehmen wir an, das ist passiert.“

trump droht nato-mitgliedern: „würde euch nicht beschützen“ – sondern russland sogar ermutigen

Donald Trump drohte auf einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina, als Präsident säumige Nato-Staaten nicht vor Russland zu schützen.

Biden-Sprecher reagiert umgehend auf Trumps Ansage zur Nato und Russland

Das Weiße Haus von US-Präsident Joe Biden reagierte umgehend. „Angriffe eines mörderischen Regimes auf unsere engsten Alliierten zu ermutigen ist ungeheuerlich und vollkommen verrückt“, erklärte Sprecher Andrew Bates am Samstag in einer Mitteilung. „Es gefährdet die nationale Sicherheit Amerikas, die globale Stabilität und unsere Wirtschaft im Inland.“

Zuletzt war Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Besuch in Washington Befürchtungen entgegengetreten, dass der Ausgang der US-Präsidentenwahl die Zukunft der Nato gefährden könnte. Er habe vier Jahre lang mit Trump zusammengearbeitet und ihm aufmerksam zugehört, sagte Stoltenberg Ende Januar dem US-Sender CNN. Trumps Hauptkritik, dass die Bündnispartner zu wenig für die Nato ausgeben, sei angekommen. So hätten sie in den letzten Jahren ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht.

Trump drohte immer wieder mit Rückzug aus Nato

Trump, der von 2017 bis 2021 im Weißen Haus regierte, drohte immer wieder mit dem Rückzug der USA aus dem Verteidigungsbündnis. Der Republikaner will im November wieder zum Präsidenten gewählt werden und kämpft bei den Vorwahlen seiner Partei um die Kandidatur. Er wirbt unter anderem damit, eine grundlegende Neubewertung der Nato weiterführen zu wollen.

Bei der Wahlkampfveranstaltung in South Carolina kündigte Trump außerdem an, Menschen im großen Stil abzuschieben. Die irreguläre Einwanderung ist eines der dominierenden Themen im US-Wahlkampf. Ein oft genutztes Argument auf republikanischer Seite lautet, Steuergelder sollten nicht zum Schutz anderer Länder – etwa der Ukraine – ausgegeben werden, sondern für den Schutz der eigenen Grenze.

Die Nato bereitet sich bereits auf einen möglichen neuen US-Präsidenten Trump vor: Aus Sorge vor einem Wahlsieg Donald Trumps, erwägt sie, die Militärhilfe für die Ukraine künftig zu ihrer Aufgabe zu machen. Doch der Schritt könnte Russland verärgern. Unterdessen wecken Joe Bidens Gesundheitszustand und seine wiederholten Aussetzer Spekulationen um eine Kandidatur von Michelle Obama. (dpa/smu)

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