Maturandinnen und Rentner springen ein: So besiegte die Bündner Skiregion Val Surses den Personalmangel

In der Hochsaison brauchen die Ferienregionen in den Bergen viele zusätzliche Hände: an den Après-Ski-Bars, in den Küchen der Berghütten, an den Skiliften. Eine Bündner Ferienregion hat sich eine kreative Kampagne überlegt, um Personal anzulocken – mit Erfolg.

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So besiegte die Bündner Skiregion Val Surses den Personalmangel

Einmal einen Winter in einem Bündner Bergtal verbringen, statt in der Hochnebelsuppe des Flachlands zu sitzen – ein Traum! Das Bündner Val Surses mit den Ortschaften Savognin, Bivio und Albula nutzt genau diesen Traum vieler Unterländer mit einer cleveren Marketing-Kampagne, wie zuerst das Branchenmagazin «Gastrojournal» berichtete: Unter dem Schlagwort «Auszeit» wirbt die Tourismusorganisation der Region seit Herbst um Saisonarbeitskräfte. Mit Erfolg! «Wir wurden buchstäblich überrannt, alleine in der ersten Woche der Kampagne gingen 45 Bewerbungen ein», erzählt Tanja Amacher (54), Geschäftsführerin der Tourismus Savognin Bivio Albula AG, im Gespräch mit Blick.

Sie leitete die Bewerbungen an die Bergbahnen, die Skischule und Gastronomen in der Ferienregion weiter. «Wo auch immer Leute gesucht waren, wir konnten die Jobs besetzen», erzählt Amacher stolz. Keine Selbstverständlichkeit: Viele Ferienregionen kämpfen mit dem Fachkräftemangel, können die vielen zusätzlichen Stellen in der Hauptsaison nur mit Mühe besetzen – oder gar nicht. Wer nicht genug Personal findet, muss erfinderisch werden: Die Öffnungszeiten einschränken, die Menükarte zusammenstreichen, von bedienten Sonnenterrassen auf Self-Service umstellen.

Maturandin und Rentner

Im Val Surses ist das diesen Winter kein Thema. Etwa dank Lorina Gräppi (19): Die Berner Oberländerin macht ein Zwischenjahr nach der Matura – und verbringt die Wintersaison in Savognin. Sie arbeitet in einer Après-Ski-Bar und als Maskottchen. «Es ist ein cooler Job, auch wenn es manchmal heiss unter dem Kostüm werden kann», zitiert die Tourismusorganisation die 19-Jährige. Auch Urs Engesser (64) stiess durch die Kampagne auf seinen Skilehrerjob in Savognin. Zuvor war er jahrzehntelang Rega-Pilot, das Rentnerleben war ihm etwas zu gemächlich.

Eine Mindesteinsatzdauer für die Bewerberinnen und Bewerber gibt es nicht. Die Verantwortlichen empfehlen allerdings, mindestens einen Monat im Val Surses zu verbringen. Obwohl die Wintersaison bereits in vollem Gang und die Jobs besetzt sind, gehen bis heute weiterhin Bewerbungen über die Plattform ein – selbst wenn diese längst nicht mehr aktiv beworben wird.

Nachahmer gesucht!

Tanja Amacher hofft, dass Bergbahnen, Skischule, Après-Ski-Bars und Co. die neu gewonnen Saisonniers auch für den nächsten Winter an sich binden können. Ob die Kampagne erneut zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. «Wir haben das Konzept ja jetzt in der Schublade und können es jederzeit wieder rausholen», so Amacher. Ausgespielt wurde die Kampagne etwa auf Social Media, aber es gab auch Druckvorlagen für Flyer, Tischsets und Bierdeckel, mit denen die beteiligten Betriebe dafür warben.

«Wir hatten Erfolg, weil wir das Konzept mit allen Beteiligten gemeinsam entwickelt und umgesetzt haben», betont Amacher. Neben dem Tourismusbüro waren die Bergbahnen Savognin, die Bivio Sportanlagen, der Handels- und Gewerbeverein, Skischulen sowie der Gastroverband Albula/Surses beteiligt.

Nun könnte das Konzept der «Auszeit» auch in anderen Ferienregionen Schule machen. «Es würde mich freuen, wenn wir kopiert werden», so Amacher. Sodass Unterländer dereinst nicht nur von einer Wintersaison im Val Surses träumen können – sondern auch in anderen Bündner Bergtälern, im Berner Oberland oder im Wallis.

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