Warren Buffetts Top-Performer kommt aus dem Kryptosektor

• Buffett lehnt Kryptoinvestments ab

• Kryptofreundliche Nubank absoluter Top-Performer im Berkshire-Portfolio

• Avanciert Buffett zum Kryptoenthusiasten?

Börsenguru Warren Buffett ist kein Fan von Kryptowährungen. Dies hat er bereits bei zahlreichen Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht. So wird das Orakel von Omaha nicht müde zu betonen, dass der Bitcoin keinen intrinsischen Wert besitze und es deshalb keinen Grund gäbe, warum dieser langfristig steigen sollte. Seiner Meinung nach, hoffe man bei einem Kryptoinvestment einfach, dass es jemanden gäbe, der bereit wäre, noch mehr für eine Digitaldevise zu zahlen. Das ganze gleiche seiner Meinung einem Spiel von Russisch-Roulette, wie er 2023 in der Sendung Squawk Box gegenüber CNBC zu bedenken gab: “So etwas wie Bitcoin ist ein Wettspiel-Token und hat keinen intrinsischen Wert. Aber das hält Menschen nicht davon ab, Russisch-Roulette spielen zu wollen.”

Er könne die Motivation dahinter jedoch schon verstehen, es liege in der Natur der Menschen nach etwas zu streben, was nach wenig Arbeit, aber hoher Belohnung aussehe: “Der Drang, sich an etwas zu beteiligen, das nach einfachem Geld aussieht, ist ein menschlicher Instinkt, der entfesselt wurde. Die Menschen lieben die Vorstellung, schnell reich zu werden, und ich kann es ihnen nicht verübeln […] Es ist so menschlich, und wenn man es einmal entfesselt hat, kann man es nicht mehr zurück in die Flasche stecken.”

Damit schlägt der Starinvestor jedoch schon wesentlich mildere Töne an, als noch im Jahr 2018, als Buffett den Bitcoin im Rahmen des Berkshire-Shareholdertreffens als “wahrscheinlich Rattengift im Quadrat” bezeichnete.

Auch in anderer Hinsicht scheint sich Buffetts Einstellung gegenüber Kryptowährungen etwas gemildert zu haben, auch wenn der Berkshire-CEO sicherlich niemals so weit gehen würde, direkt in Cyberdevisen zu investieren.

Berkshire Hathaway erwirbt Beteiligung an kryptofreundlicher Nubank

Dennoch entschied sich das Börsenorakel schon in 2021 in die brasilianische Nubank zu investieren, eine kryptofreundliche Bank, die es Kunden erlaubt Digitaldevisen wie Bitcoin & Co. zu handeln und die sogar über eine eigene Kryptowährung, Nucoin, verfügt. Gegründet wurde die Bank bereits im Jahr 2013 mit dem Ziel “Komplexität zu bekämpfen und finanzielle Dienstleistungen neu zu erfinden, um Menschen in ihrem täglichen Leben zu unterstützen”, wie es auf der Unternehmenswebseite heißt. Mittlerweile gehört die Bank laut eigenen Angaben zu “den größten digitalen Finanzdienstleistungsplattformen der Welt” und zählt 90 Millionen Kunden in Brasilien, Mexiko und Kolumbien.

Wie Forbes berichtet, hätte der Börsenstar sogar schon vor dem IPO der Nubank eine halbe Milliarde US-Dollar in das Fintech investiert. Später, im Jahr 2022, hätte Buffett laut Benzinga noch einmal um 500 Millionen US-Dollar aufgestockt.

An seiner Beteiligung hält Buffett auch weiterhin fest. Wie aus der Offenlegung der Investments Berkshires gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, nannte das Anlagevehikel im vierten Quartal 2023 107.118.784 Aktien der Nu Holding, zu der die Nubank gehört, ihr Eigen. Diese hatten zum Stichtag einen Wert von 892,3 Millionen US-Dollar inne und machten am Gesamtportfolio einen Anteil von 0,26 Prozent aus.

Nu Holding-Aktie absoluter Top-Performer im Buffett-Portfolio

Zum Vergleich, noch vor einem Jahr, hatte die Beteiligung bei gleicher Aktienanzahl einen Wert von 435,97 Millionen US-Dollar. Das Investment in die Nu Holding hat demnach innerhalb nur eines Jahres ihren Wert mehr als verdoppelt (+104,67 Prozent) und ist damit laut Benzinga der absolute Top-Performer im Berkshire-Portfolio.

Ob die extrem positive Entwicklung seines indirekten Kryptoinvestments den Starinvestor nun jedoch davon überzeugt, seine Meinung gegenüber dem Kryptosektor generell zu überdenken, bleibt fraglich. Der Kurssprung der Nu Holding könnte jedoch auch mit dem allgemein eher positiven Sentiment der Kryptobranche zusammenhängen, schließlich konnten auch Bitcoin und Ethereum bereits wieder alte Marken wie jüngst die von 53.000 US-Dollar beim Bitcoin und 3.000 US-Dollar bei Ethereum überspringen. Angesichts der Vehemenz seiner Ablehnung scheint es dennoch eher unwahrscheinlich, dass Buffett jetzt doch noch unter die Kryptoenthusiasten gerät. Redaktion finanzen.net

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