Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Zeigt viel Verständnis für UBS-Chef Sergio Ermotti: SRF-Moderator Urs Gredig im Studio Leutschenbach.
«Der Druck ist schon gross, oder?», fragt der SRF-Mann den UBS-Chef im «Gredig direkt» mit verständnisvollem Blick. Um gleich therapeutisch fortzufahren: «Den Druck machen Sie sich ja auch selber.» Urs Gredig schmeichelt Sergio Ermotti: «Das tönt nach Mission Impossible.» Und gipfelt im erhöhten Vergleich: «Der Tom Cruise der Schweizer Finanzindustrie.» Die folgenden Steilpässe könnten von Ciriaco Sforza sein: «Es ist schon schwierig, oder?», «wie zufrieden sind Sie?», «wie zuversichtlich sind Sie?» Der Tessiner nimmt dankend an: «Wir sind sehr zufrieden … wir wollen das Beste machen aus zwei Banken.» Die ersten zehn Minuten sind nicht «Gredig direkt», sondern «Gredigs Kuscheltherapie».
Habeck wird bei Glencore wie ein Held empfangen
Die beiden passen auf den ersten Blick nicht zusammen: auf der einen Seite der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck, auf der anderen der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore, für viele von Habecks Wählerinnen und Wählern ein Feindbild. Und doch wurde Habeck im Glencore-Werk im norddeutschen Nordenham empfangen wie ein Held, und er genoss den Empfang sichtlich. Dutzende Mitarbeitende klatschten, als der Minister mit seiner Entourage ankam. «Danke, Robert Habeck!» stand auf einem Transparent, gezeichnet von Glencore, «Wir stehen wieder unter Strom». Das Werk, in dem 750 Mitarbeitende Blei und Zink produzieren, stand eine Weile still und konnte die Produktion im Herbst wieder hochfahren, nachdem die Regierung den Strompreis für die Industrie gedeckelt hatte. Damit sicherte sie auch die Arbeitsplätze im Glencore-Werk.
Kommunikation der SBB eilt der technischen Umsetzung voraus
Die SBB unter Chef Vincent Ducrot «empfehlen den Reisenden für alle Verbindungen eine Sitzplatzreservation». Besonders «zu den Hauptreisezeiten am Gründonnerstagabend, am Karfreitagmorgen und am Ostermontagnachmittag» gehen sie von einer grossen Nachfrage bei den Zügen durch den Gotthard-Basistunnel aus. Wer seine Buchung inklusive Sitzplatzreservation für die Ostertage abschliessen will, wird allerdings enttäuscht: Fahrten lassen sich zwar buchen, Sitzplätze hingegen nicht auf allen Strecken. Die Kommunikation war schneller als deren technische Umsetzung: «Gewisse Daten sind leider noch nicht korrekt im Online-Fahrplan hinterlegt. Dafür entschuldigen wir uns und beheben dies so bald wie möglich», heisst es bei den SBB. So kommt es bereits vor Reiseantritt zu Verzögerungen.
Wer Sitzplätze reservieren will, dürfte enttäuscht werden: Die SBB unter Vincent Ducrot hinken der eigenen Kommunikation hinterher.
Skigebiet bewirbt Ferien in Dubai
Zum Beginn der Wintersportferien steht es mit den Schneebedingungen in den Alpen nicht überall zum Besten. Sowieso ist die Zukunft des Wintersports im Zuge der Klimaerwärmung ungewiss. Im Schweizer Teil der sogenannten Silvretta-Arena in Samnaun wird deshalb gleich mit der Zukunft geworben. Wieso seine Füsse in enge Skischuhe zwängen, einen unförmigen Helm über die schöne Frisur ziehen und die untrainierten Beinmuskeln strapazieren, wenn man doch auch in der Sonne Dubais liegen könnte? Im Skigebiet von Viktor Prinz, dem Direktor der Bergbahnen Samnaun, wird direkt am Sessellift auf über 2000 Metern grossflächig für Ferien in Dubai geworben: «Next Station: Dubai – Go off-Piste – Family Fun in the Sun». Schafft man sich hier selbst ab, oder nimmt man bloss die Zukunft vorweg?
Benko kauft lieber Springpferd, als dem Staat Geld zurückzuzahlen
Wie die «Kronen Zeitung» berichtet, hat René Benko über seine Privatstiftung letzten Juli ein Springpferd für 2,38 Millionen Euro gekauft – genau an dem Tag, als der Gläubigerausschuss im Konkursfall Kika/Leiner tagte. Dort versprach Benkos Signa-Holding dem österreichischen Staat 20 Millionen Euro, zahlte aber nur 4, bevor sie selber zahlungsunfähig wurde. Benko weiss Prioritäten zu setzen.
Er weiss seine Prioritäten zu setzen: Der österreichische Unternehmer René Benko.
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