Geothermie: Expansionskurs trotz gesunkenen Gewinns

Zweckverband Geowärme rechnet heuer wieder mit höherem Erlös

Geothermie: Expansionskurs trotz gesunkenen Gewinns

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Der Jahresgewinn des Zweckverbandes Geowärme ist im vergangenen Jahr unter die Millionengrenze gesunken – auf 815 000 Euro. Für das laufende Jahr rechnet der ZV mit Stadt und Landkreis Erding als Eigentümern aber wieder mit einer deutlichen Gewinnsteigerung.

Erding – ZV-Geschäftsführer Michael Perzl kalkuliert mit 1,4 Millionen Euro. Dies erklärte er in der ZV-Vollversammlung am Montag. Die Bilanz für 2023 liegt unserer Zeitung vor. In der schreibt Perzl, dass der Verband, der die Therme mit – warmem – Thermalwasser versorgt und das Erdinger Fernwärmenetz speist, insgesamt auf soliden Beinen stehe und mit der Region weiter wachse. Von der Bilanzsumme von 27 Millionen Euro entfallen 93 Prozent aufs Anlagevermögen.

Im zu Ende gegangenen Jahr gab der ZV laut Perzl 909 000 Kubikmeter Wasser zur Wärmeentnahme an die Steag New Energies ab. Sie betreibt das Fernwärmenetz. In den Jahren davor waren es 875 000 und 682 000 Kubikmeter gewesen. Die Therme kaufte 240 000 Kubikmeter Wasser ab (2022: 242 000/2021: 114 000 Kubikmeter.

Die Kasse des ZV füllt sich auch die Pachteinnahmen aus dem Leitungsnetz. Der Pachtzinsertrag ging laut der Bilanz allerdings leicht zurück: von 3,39 auf 3,32 Millionen Euro. Negativ beeinflusst wurde der Gewinn nach den Worten des Geschäftsführers nicht zuletzt durch die allgemein gestiegenen Preise, unter anderem für Strom.

Das Leitungsnetz auf dem Gebiet der Stadt Erding wuchs 2023 um 430 Meter auf 32,2 Kilometer. Die Gesamtleistung stieg von 69,1 auf 70 Megawatt. Perzl kündigte einen weiteren Ausbau an und verwies dabei unter anderem auf neue Baugebiete. Der derzeit maximal erreichbare Wert liegt nun bei 75 MW.

Die Bilanz listet auch Risiken des ZV auf. Als externe Gefährdungen nennt Perzl unter anderem die Energiekrise und den Ukraine-Konflikt mit steigenden Kosten. Was das operative Geschäft betrifft, spricht er von „technischen Risiken aus dem Anlagenbetrieb, etwa technische Ausfälle. Mit der Inbetriebnahme einer weiteren Wärmepumpe sei nun allerdings ein redundanter Betrieb gewährleistet, was das Ausfallrisiko verringere.

Offen bleibt vorerst weiter die Frage, wie der Einsatz von Gas zum Hochheizen des Geothermie-Wassers reduziert werden kann. Landrat Martin Bayerstorfer sagte unserer Zeitung nur, man arbeite weiter an einer nachhaltigen Lösung. ham

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