Entkalken und Erhitzen - Darf man Wasser im Wasserkocher zweimal aufkochen?
Bleibt etwas vom Wasser im Wasserkocher übrig, kippen viele Menschen den Rest einfach weg. Denn in den Anleitungen vieler Wasserkocher steht, dass das Wasser kein zweites Mal erhitzt werden sollte. Aber ist es wirklich gefährlich?
Grundsätzlich sollten Sie den Wasserkocher regelmäßig entkalken und auch reinigen. Sonst kann das einfache Wasserkochen lebensgefährlich werden und auch ins Geld gehen, denn ein verkalkter Wasserkocher kostet viel Energie. Die dicken Ablagerungen verhindern das schnelle Aufheizen.
So können Sie den Wasserkocher mit Essig, Zitronensäure und Cola reinigen
Wer nicht gleich zur Chemiekeule greifen will, findet im Internet zahlreiche Hausmittel, die den lästigen Schmutz beseitigen sollen. Doch nicht an allen dort verbreiteten Mythen ist etwas dran.
Backpulver zum Beispiel hilft nicht gegen den lästigen Kalk. Auch Zitronensaft beseitigt ihn nicht. Wirkungsvoll ist dagegen Essigessenz.
Um den Wasserkocher wieder sauber zu bekommen, kann man eine Flasche Wasser im Verhältnis 1:3 mit Essig mischen und zum Kochen bringen. Danach sollte der Kalk verschwunden sein. Tipp: Am besten lüftet man währenddessen, denn es entsteht ein sehr strenger Geruch.
Auch Cola soll helfen. Lässt man das Getränk über Nacht im Wasserkocher, frisst es sich durch den Kalk und am nächsten Morgen sollte das Gerät wieder sauber sein.
Kochen Sie das Wasser nicht noch einmal auf
Schnell heißes Wasser für den Tee aufheizen! Aber zu welchem Preis? Im Wasserkocher werden gelöste Gase wie Kohlendioxid und Sauerstoff entfernt. Außerdem verringert sich der Gehalt an chemischen Elementen wie Calcium und Magnesium, die sich als Kalk am Boden des Kochers absetzen.
Wenn Sie das Wasser trinken, hat dieser Vorgang an sich keine schädlichen Auswirkungen auf Ihren Körper. Zwar verändert sich der Gehalt an chemischen Elementen geringfügig. Insgesamt bleibt das Wasser aber Trinkwasser.
Trotzdem ist Vorsicht geboten: Steht das Wasser längere Zeit im Wasserkocher, können sich giftige Rückstände aus dem Topfmaterial ansammeln. Stoffe wie Aluminium, Kupfer, Eisen oder Nickel können dann ins Wasser übergehen. Nickel löst bei manchen Menschen allergische Reaktionen aus.
Rückstände von Bisphenol A (BPA) werden häufig im Wasser von Wasserkochern aus Kunststoff gefunden. Dieser Stoff steht im Verdacht der Beeinflussung des Hormonhaushalts des Menschen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Wasser immer frisch abkochen.
Wasser erneut zu erhitzen ist demnach nicht gefährlich. Jedoch sollten Sie, sofern Sie eine Allergie haben, darauf achten, frisches Wasser zu verwenden.