Engpass! Es gibt zu wenige Ladestellen für zu viele E-Autos
Die Zahl neuer E-Autos wächst in Europa rasant, nicht jedoch jene der öffentlichen Ladestationen. Die Schweiz steht im europäischen Vergleich allerdings noch verhältnismässig gut da.
Die europäische Automobilindustrie warnt vor einer wachsenden Kluft zwischen der Zahl öffentlicher Ladesäulen und neuer E-Autos. Wie der europäische Automobilverband Acea am Montag mitteilt, sind die Verkäufe von Elektroautos in der EU zwischen 2017 und 2023 dreimal schneller angewachsen als die Zahl neu installierter Ladestationen.
Auch in der Schweiz wächst die Elektromobilität. Gleichwohl verfügten wir «über eines der besten öffentlichen Ladenetze der Welt», sagt Krispin Romang von Swiss eMobility auf Anfrage. So seien mit der Zunahme der Elektroautos auch die öffentlichen Ladestationen in einem hohen Tempo gewachsen.
Zu wenig Platz für weitere Ladestationen
«Kritisch» werden dürfte künftig hingegen die Platzsituation, fügt Romang hinzu. Denn: «In der Schweiz ist die Suche nach Flächen für Ladestationen schwierig.» Noch mehr forciert werden müssen deshalb Ladestationen in Garagen und Einstellhallen.
«Die Schweiz muss verbindliche Voraussetzungen schaffen, damit die Installation von intelligenten Heimladesystemen rasch voranschreiten kann», sagt Romang. «Heute ist der Prozess schwierig, die Bewilligungsprozesse umständlich und oft nicht erfolgreich.»
Nach Acea-Angaben werden derzeit rund 150’000 Ladesäulen pro Jahr neu installiert. Nach Schätzungen der EU-Kommission braucht es aber 440’000 pro Jahr, damit es 2030 genug gibt.
Die Automobilindustrie geht sogar davon aus, dass 1,2 Millionen neue Ladepunkte pro Jahr bis 2030 gebraucht würden. Die Umstellung auf zunehmende Elektromobilität soll dazu beitragen, dass die EU ihre Klimaziele einhalten kann. (DPA/del)