Donald Trump: Fake-Fotos aus KI sollen schwarze Wähler ansprechen

Donald Trump, Arm in Arm mit schwarzen Frauen oder auf einem spontanen Gruppenfoto mit einer Gruppe junger schwarzer Männer? Solche Bilder kursieren in sozialen Medien, doch sie wurden mithilfe von KI erzeugt.

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Donald Trump: Fake-Fotos aus KI sollen schwarze Wähler ansprechen

Dutzende gefälschte Bilder von Donald Trump kursieren einem BBC-Bericht zufolge in sozialen Medien. Sie wurden aber offenbar nicht erzeugt oder verbreitet, um den Ex-US-Präsidenten in ein schlechtes Licht zu rücken und ihm zu schaden – sondern um ihn zu unterstützen. Sie zeigen Trump Arm in Arm mit schwarzen Frauen oder zusammen mit cool wirkenden, jungen Schwarzen auf einer Veranda. Geteilt wurden sie zum Beispiel auf X, ehemals Twitter, sowie auf Facebook, mit Beschreibungen wie »Präsident Trump hat seine Autokolonne anhalten lassen, um Fotos mit diesen jungen Männern zu machen, die ihm zugewinkt hatten.«

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Das Gruppenfoto mit den Frauen ist vergleichsweise leicht als KI-generiert zu erkennen, etwa an den unsinnigen Symbolen auf der Baseballkappe einer Person im Hintergrund. Das andere ist qualitativ besser – erst bei einem genaueren Blick fällt auf, dass Trump an der rechten Hand einen Finger zu wenig hat.

Trump und Biden buhlen um die gleichen Wähler

Offenbar sollen die Bilder Trump bei potenziellen Wählerinnen und Wählern helfen, deren Stimmen er brauchen wird, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Umfragen zufolge ist Amtsinhaber Joe Biden unter schwarzen Wählerinnen und Wählen deutlich beliebter als Trump, doch der Abstand ist nicht mehr so groß wie bei der letzten US-Wahl.

Veröffentlicht wurden die Motive nicht von Trumps Kampagne, sondern von Unterstützern ohne direkte Verbindung zum Team des Ex-Präsidenten. Die BBC konfrontierte einen von ihnen, den Radiomoderator Mark Kaye, und bekam bemerkenswerte Antworten auf die Frage, warum er auf Facebook gefälschte Motive von Trump veröffentlicht: »Ich bin kein Fotojournalist, ich mache keine Bilder von Dingen, die wirklich passieren. Ich bin ein Geschichtenerzähler«, zitiert die BBC den Trump-Fan. Er behaupte ja gar nicht, dass es sich um ein echtes Foto handele. Und: »Wenn irgendjemand wegen eines Fotos auf einer Facebook-Seite seine Stimme für den einen oder anderen Kandidaten abgibt, liegt das Problem bei dieser Person, nicht beim Bild.«

Der BBC zufolge legten Kommentare unter Kayes Facebook-Eintrag sowie unter dem X-Beitrag mit dem schwerer als Fake zu erkennenden Bild nahe, dass mehrere Menschen sie für authentische Fotos hielten.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar hatten sich Vertreter von 20 Unternehmen – darunter Adobe, Amazon, Google, IBM, Meta, Microsoft, OpenAI, TikTok und X – zur Zusammenarbeit verpflichtet, um KI-Inhalte insbesondere in Wahlkämpfen nicht zur Desinformationswaffe werden zu lassen. Die Bilder auf X waren am Montag allerdings weiterhin sichtbar.

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