Ukraine will erstmals russischen Tu-22-Bomber abgeschossen haben

Mutmaßlicher Erfolg für die ukrainische Luftwaffe: Kiew will erstmals seit Kriegsbeginn einen Überschalljet des Typs Tu-22 abgeschossen haben. Der Angriff ereignete sich offenbar weit hinter der russischen Grenze.

ukraine will erstmals russischen tu-22-bomber abgeschossen haben

Ukraine will erstmals russischen Tu-22-Bomber abgeschossen haben

Die ukrainische Armee hat Russlands Luftstreitkräften nach eigenen Angaben einen empfindlichen Schlag versetzt. Wie die ukrainische Luftwaffe berichtet, sei es in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsnachrichtendienst erstmals gelungen, einen strategischen Langstreckenbomber des Typs Tu-22M3 abzuschießen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Der Gouverneur der russischen Region Stawropol hatte jedoch bereits zuvor von einem Flugzeugabsturz berichtet. Dabei habe es keine Opfer gegeben, die Piloten hätten ihre Schleudersitze betätigt. Berichten zufolge soll es sich bei dem Vorfall um die abgestürzte Tu-22 handeln. Die Region Stawropol liegt im Nordkaukasus an der Grenze zu Georgien. Der Abschuss hätte sich demnach Hunderte Kilometer hinter der Frontlinie in der Ukraine ereignet.

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Tu-22 spielen für russische Raketenangriffe wichtige Rolle

Russland nutzt die Tu-22 nach ukrainischen Angaben zum Abschuss von Raketen, die auf ukrainische Städte gefeuert werden. Die Maschinen sind in der Nato auch als »Backfire« bekannt, können Geschwindigkeiten von mehr als 2300 Kilometern pro Stunde erreichen, weite Strecken zurücklegen und Langstrecken-Lenkwaffen oder Bomben abwerfen. Erstmals wurde das Modell in den Sechzigerjahren gebaut.

Sie können auf Ziele aus weiter Entfernung abgeschossen werden und einige Hundert Kilometer überbrücken. Die Kombination solcher Marschflugkörper mit den Backfire-Bombern macht es dem russischen Militär maßgeblich möglich, eine sichere Strategie zu verfolgen, bei der die Maschinen selbst außerhalb der Reichweite von ukrainischer Flugabwehr bleiben und keinerlei feindliches Gebiet überfliegen.

Ukraine meldete bereits im Sommer zerstörte Tu-22

Bereits im vergangenen Sommer hatte die Ukraine nach eigenen Angaben bei einem Drohnenangriff auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt in der Oblast Nowgorod eine Tu-22 zerstört. Der Angriff ereignete sich dabei ebenfalls weit hinter der Front.

Für Russland sind Verluste von Tu-22 heikel, weil die Bestände der betagten Militärmaschine ohnehin vergleichsweise klein sind: Insgesamt soll es nur noch rund 60 Tu-22 geben.

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